Spielbericht
Sachsenpokal Halbfinale, 01.05.2002
FSV Hoyerswerda vs. FC Erzgebirge Aue 1-2

1

:

2

Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion Hoyerswerda, Mittwoch 01. Mai 2002
(Kick off 16:00 Uhr)


Aue erreicht Endspiel um den Sachsenpokal


Verdient, aber glanzlos zieht der FCE zum fünften Mal in Folge in das Finale um den Sachsenpokal ein. Über weite Strecken des Spiels konnten die Auer nicht verdeutlichen das sie eine Liga höher spielen. Klare Torchancen gab es in der ersten Hälfte des Spiels für keine der beiden Mannschaften. Auf Auer Seite wäre nur eine kurze Flanke von Tetzner, die der Torwart jedoch noch bevor Kunze an den Ball kam aus der Luft pflückte und eine Eingabe von Tomoski, die Noveski wenige Meter vorm Tor erreichte, letztlich aber nicht verwerten konnte, weil sein Gegenüber auf der Höhe war, zu nennen (35./44.). Auf der anderen Seite zeigte sich auch Russi Petkov hellwach. In der 25. Spielminute war er weit genug herausgelaufen, um eine Flanke auf den Ex-Aue Rettig abzufangen, in der 42. konnte er einen gefährlichen Freistoss über die Latte lenken.

In der zweiten Hälfte machten es die Erzgebirger dann besser. Nach 56 Minuten konnte die FSV-Hintermannschaft samt Torwart Barta durch einen schnellen Doppelpass zwischen Tomoski und Broum ausgespielt werden und Borislav Tomoski konnte mit wenig Mühen aus nächster Nähe zum 1:0 aus Sicht der Gäste einschieben. Eine gute Viertelstunde später war Petkov wieder gefragt. Einen überraschenden Fernschuss von Steffen Mathiszik, der etwa von der Strafraumgrenze abzog, konnte der Auer Keeper zur Ecke klären. Im direkten Gegenangriff waren erneut Tomoski und Broum am 2:0 beteiligt. Tomoski hatte das Leder von der rechten auf die linke Seite gespielt, Broum ließ den Ball schön durchgehen und der besser positionierte Tetzner schoss zunächst FSV-Schlussmann Barta an, konnte den Abpraller dann aber im Nachschuss versenken (72.). Weitere Möglichkeiten zu erhöhen, wurden von Tetzner, der vom eingewechselten Kadow wenige Meter vorm Tor den Ball erhielt, und auch von Kunze, der ebenfalls aus Nahdistanz über den Kasten schlug, ausgelassen (84./85.). Das man in der 88. Minute noch den Anschlusstreffer erhielt (nach einem Freistoß an der rechten Auer Strafraumgrenze wurde über zwei Stationen nach links gespielt und dort zog Karsten Zimmer eiskalt ab), war wenig überraschend, denn die Hoyerswerdaer gaben sich nicht auf und brachten die Auer speziell nach dem 1:0 des Öfteren in Bedrängnis, zweimal klärte dabei Tomoski als letzter Mann vorm eigenen Torwart!

Als auf der Pressekonferenz, die vom MDR Radioreporter Gert Zimmermann geleitet wurde, der Coach des FSV von toller Pokalstimmung sprach, konnte man sich in etwa vorstellen, was zu den Punktspielen des FSV abgeht, denn richtige Pokal-Stimmung kam an diesem Tag eigentlich nicht auf, auch wenn Zimmermann während des Spieles immer wieder versuchte den Schwarz-Gelben Anhang zu mobilisieren. (Kay)

Blick aus dem Gästeblock Gegengerade. Foto: Burg



Das Beste am Spiel: der Sieg und 500 Fans


FC Erzgebirge Aue gewinnt im Halbfinale beim FSV Hoyerswerda mit 2:1 — Endspiel in Zwickau am 31. Mai


Mit „Zwickau, wir kommen"-Rufen quittierten die 500 Auer Fans gestern Nachmittag im Hoyerswerdaer Jahn-Stadion das 2:0 ihrer Veilchen. Am Ende einer sehr durchschnittlichen Partie gewann der FCE mit 2:1 gegen den Oberligisten FSV Hoyerswerda. Damit stehen die Auer im Endspiel um den Sachsenpokal, dass wegen der Fußball-WM auf den 31. Mai, 19 Uhr in Zwickau verlegt wurde. Besonders in der ersten Halbzeit schienen sich die Veilchen ihrer Aufgabe nicht vollends bewusst zu sein. Sie spielten schwach und kamen erst in der 32. Minute zur ersten nennenswerten Chance durch Nikolce Noveski. Der FSV war über weite Strecken ein gleichwertiger Gegner, hatte jedoch auch keine zwingenden Torchancen. Erst in der zweiten Hälfte gelang es den Auern zeitweise, den Klassenunterschied deutlich zu machen. In der 53. Minute fiel das 1:0 für Aue nach dem bis dahin schönsten Spielzug: Borislav Tomoski schnappte sich im Mittelfeld das Leder, dribbelte durch den Strafraum, tauchte nach einem Doppelpass mit Rostislav Broum vor Torhüter Tomas Barta auf und schob das Leder zur Führung in die Maschen. Die Gäste versäumten es nachzuwaschen, allerdings spielte der FSV nach vorn zu schwach. In der 70. Minute war es wiederum Tomoski, der das vorentscheidende 2:0 vorbereitete. Seine flache Hereingabe in den Strafraum erreichte Alexander Tetzner am langen Pfosten. Tetzner scheiterte zunächst am Torwart, brachte den Ball aber im Nachsetzen im FSV-Gehäuse unter. Danach hatte Aue weitere, sehr gute Torchancen. Aber Tetzner und Kunze vergaben freistehend. Kurz vor Abpfiff (88.) wurde Hoyerswerda für seine engagierte Leistung noch mit dem 1:2 von Karsten Zimmer belohnt. „Die Mannschaft hat die Situation unterschätzt, und so haben wir uns in der ersten Halbzeit präsentiert", sagte Trainer Gerd Schädlich nach der Partie. „Letztlich geht der Sieg aber in Ordnung." Kjell Riedel, Freie Presse-Lokalsport Aue, Donnerstag 02. Mai 2002

Nach dem Spiel. Foto: Burg



Tomoski und Tetzner schossen die Tore ins Sachsenpokal-Finale


Es ist geschafft! Der FC Erzgebirge zog gestern bereits zum fünften Mal in ein sächsisches Pokalfinale ein und will nun gegen den FSV Zwickau am 31. Mai (19 Uhr) im Westsachsenstadion den Hattrick perfekt machen, den Pott zum dritten Mal in Folge holen. Aue siegte bei Oberligist FSV Hoyerswerda mit 2:1. Vor 1.165 Zuschauern - fast die Hälfte kam aus dem Erzgebirge - gab es lange Zeit keinen Klassenunterschied. Die Veilchen blühten zunächst nicht auf und begannen viel zu zögerlich. Prompt kamen die eifrigen Hoyerswerdaer zu ihren Chancen: Nach einer Ecke von Pavel Penicka schoss der Hoywoy-Goalgetter René Behring (14 Saisontreffer) über die Latte (37.). Nur 90 Sekunden später stoppte Aues Manndecker Nic Noveski „Behre" mit einem Foul an der Strafraumgrenze. Den 17-m-Freistoßhammer des Ex-Auers Dirk Rettig lenkte FCE-Keeper Russi Petkov mit einer Hand gerade noch über den Kasten. Nach der Pausenandacht von Coach Gerd Schädlich, der früher auch in Hoyerswerda Trainer war, kamen die Gäste etwas besser ins Spiel. Und der noch Beste bei den Auern machte auch das hochwichtige 1:0 (54.). Nach Doppelpass mit dem Ex-FSVer Rostislav Broum schob Borislav Tomoski aus zehn Metern zur Führung ein. Das 2:0 (72.) besorgte Alexander Tetzner im zweiten Zufassen gegen den soliden FSV-Keeper Tomas Barta, spitzelte den Ball im Fallen aus sieben Metern ein. Trotzdem wurden die Regionalliga-Kicker nicht sicherer. Vielmehr musste Aues Co-Trainer Holger Erler den früheren FSV-Mann Matthias Heidrich „aufmöbeln". „Matze, schlafe bitte nicht ein!" So eine Schlafeinlage der Auer Abwehr nutzten die Gastgeber auch eiskalt zum 2:1 in Minute 88. Ein eingewechseltes Duo glänzte: Nach Mathias Gruns 28-m-Freistoß krachte der kleine Karsten Zimmer den Ball aus 18 Metern ins Netz.
Wolfgang Konetzke, Chemnitzer Morgenpost, Donnerstag 02. Mai 2002

Hoyerswerda: Barta, Mathiszik, Ringel, Schmidt, Vejprava, Baum, Rettig, Haasler (81. Grun), Weckwert (77. Zimmer), Penicka, Behring

Aue: Petkov - Hasse - Noveski, Grund - Heidrich, Kurth (84. Jasarevic), Tomoski, Müller - Kunze, Broum (78. Kadow), Tetzner

Schiedsrichter: Thorsten Scheper (Leipzig)

Zuschauer: 1.165 (darunter ca. 500 Auer)

Tore: 0:1 Tomoski (56.), 0:2 Tetzner (72.), 1:2 Zimmer (88.)