Spielbericht
27. Spieltag, 25.03.2012
Hansa Rostock vs. FC Erzgebirge Aue 0-1

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DKB-Arena Rostock, Sonntag, 25. März 2012
(Kick off 13.30 Uhr)


Grosser Schritt an der Ostsee – 1-0 Sieg bei Hansa


Der FC Erzgebirge Aue hat sich mit einem 1-0 Sieg in Rostock erst einmal aus der unmittelbaren Abstiegszone herauskatapultiert. Für das Tor des Tages sorgte Jan Hochscheidt (22.) der eine Eingabe von F. Müller und einem anschließenden „Luftloch“ von Hansas Wiemann eiskalt und völlig frei vor Torwart Hahnel verwandelte.

Beide Mannschaften begannen in der zehnminütigen Abtastphase mit nervösen Fußball. Ein gefälliger Angriff der Hausherren über die linke Seite mit anschließender Eingabe von Jänicke (9.) brachte Schlitte etwas in Verlegenheit, aber Männel bereinigte die Situation. Drei Minuten später war das Spielkonzept der Rostocker jäh durchkreuzt. Gusche ging am eigenen Strafraumrand übermotiviert gegen F. Müller zu Werke und traf den Auer zwar unabsichtlich mit dem Fuß im Gesicht, entging der Bestrafung durch Schiedsrichter Tobias Welz aber nicht. Die Rote Karte für den Innenverteidiger war durchaus berechtigt (12.). Auch wenn Gusche keine Absicht zu unterstellen ist, der 22-Jährige hätte 20 Meter vor dem eigenen Gehäuse nicht so brachial in den Zweikampf gehen dürfen. Ein naives Handeln, das Rostock völlig aus dem Tritt brachte. Bis zur 18. Minute sollte es dauern, ehe F. Müller nach der Behandlung (wurde getackert) und dem warten aufs neue Trikot, am Spielgeschehen wieder mitwirken konnte. Kaum wieder drin, erwischte es Kollege Könnecke der bei einem Zweikampf an der Seitenlinie eher unbeabsichtigt von Janecka ebenfalls im Gesicht getroffen wurde. Auch er mußte (unterhalb des linken Auges) getackert werden. Während Könnecke behandelt wurde, schlugen die Gäste eiskalt zu und nutzten die Verunsicherung von Hansa zur 0-1 Führung (22.). In der Folge mühten sich die Gastgeber, den Vorwärtsgang nicht völlig zu vernachlässigen, kamen aber kaum bis zu Aues Schlussmann Männel durch. Und wenn doch, dann waren die Versuche wie von Borg (31.) harmlos oder man traf einfach den Ball nicht wie bei Mintal (37.), der an einer Freistoßflanke von Perthel vorbeisprang. Auf der Gegenseite sahen die 350 mitgereisten Auer Fans wie ihre Veilchen beste Chancen ausließen. König (33.) traf nur das Außnenetz, nachdem Hahnel einen Savran Schuß prallen lassen mußte und auch F. Müller (45. +1) ließ seine Chance liegen. Nach feinem Doppelpaß mit Savran stand er plötzlich frei vor dem Rostocker Tor verzog aber vielleicht etwas zu überhastet.

Trotz der numerischen Unterzahl bestimmten die Mecklenburger nach dem Seitenwechsel zunächst das Geschehen. Wolf hatte auf eine Dreier-Abwehrkette umgestellt und seine Mannschaft attackierte nun früher und aggressiver. Als der agile Jänicke vom früheren Rostocker Schlitte im Strafraum von den Beinen geholt wurde und Schiedsrichter Welz auf den Punkt zeigte hofften sie auf eine Wende. Doch Borg (52.) scheiterte mit einem schwachen Versuch und Männel der sich für die richtige Ecke entschieden hatte freute sich nach dem Spiel über seine zweiten gehaltenen Elfer in der laufenden Saison. „Ich hatte mich eben für diese Ecke entschieden weil Borg mir unbewußt ein Zeichen sendete“, erklärte der Torwart die Szene. „Er hat den Ball auch nicht richtig getroffen“. Hansa zeigte sich trotz des dieses Nackenschlags nicht demoralisiert. Mit viel Einsatz und Leidenschaft drängten die Hausherren auf den Ausgleich. Doch irgendwie fehlte es an Qualität und Glück. Pannewitz (56.) scheitert nach schönem Zuspiel von Borg an Klingbeil und auch Perthel (59.) kommt nicht an Männel vorbei. Die Gäste tauchen erst wieder in der 73. Minute vor dem Hahnel Tor auf. Der eingewechselte Ex-Rostocker Kern lauerte kurz vor der gegnerischen Torlinie, der Ball kam genau auf ihn zu, doch Janecka störte vor dem Torschuss so daß Hahnel klären konnte. Sein Kollege auf der anderen Seite bestätigte seine gute Form mit einer Glanzparade beim Volley-Kracher von Borg (81.). Peitz köpfte in der Schlussphase freistehend vorbei (84.), das war es dann aber auch gewesen: Hansa ließ erneut Federn, Aue gewann das zweite Mal in Folge. Die Abstiegssorgen an der Ostsee nehmen immer bedrohlichere Dimensionen an.

Nach dem Spiel flüchtete Rostocks-Trainer in die altbekannten Durchhalteparolen, was blieb ihn auch anderes übrig. „In der zweiten Halbzeit war ich mit meiner Mannschaft zufrieden, trotzdem haben nach Spielende einen Einblick in sein Seelenleben. "Die Hoffnung halten wir aufrecht. Der Fußball-Gott kann nicht immer gegen uns sein."
Aues Trainer Karsten Baumann strahlte dagegen übers ganze Gesicht. „Wir sind froh das wir die 3 Punkte nach Hause nehmen können. In der zweiten Halbzeit machten sie uns aber schwer zu schaffen. Nun dürfen wir uns diesen Vorsprung nicht mehr aus der Hand nehmen lassen“ (Burg)

FC Hansa: Hahnel – Janecka, Holst, Gusche, Perthel (80. Blum) – Wiemann (46. Pannweitz), R. Müller - Jänicke, Mintal, Jordanov (46. Peitz)– Borg

Erzgebirge Aue: Männel – Schlitte, Rau, Klingbeil, Schröder – Könnecke (64. Kempe), Hochscheidt, Hensel, F. Müller (85.Höfler) – Savran (55. Kern), König

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 13.000 (350 Auer|Quelle: FCE)

Tore: 0-1 Hochscheidt (22.)

Besondere Vorkommnisse: Männel hält Foulelfmeter von Borg (52.)

Gelbe Karten: Wiemann (27.) - Hensel (17.), Kempe (66.)

Rote Karte: Gusche|FC Hansa (12.)


Pressekonferenz in Rostock. Foto: Burg