Spielbericht
26. Spieltag, 11.03.2011
Rot-Weiß Oberhausen vs. FC Erzgebirge Aue 1-2

1

:

2

Stadion Niederrhein Oberhausen, Freitag 11. März 2011
(Kick off 18.00 Uhr)


Aue kann doch noch auf fremden Platz siegen


Der FC Erzgebirge Aue kann doch noch auf fremden Plätzen gewinnen. Mit einem 2-1 Sieg in Oberhausen kletterte man zumindest bis Sonntag auf den Relegationsrang. Es waren die ersten Auswärts-Punkte im Jahr 2011 überhaupt. Somit blieben die Veilchen im 6. Aufeinandertreffen insgesamt mit dem RWO unbesiegt.

Aues Trainer Rico Schmitt musste auf den zuletzt stark aufspielenden Tobias Kempe (muskuläre Probleme) verzichten. Für Ihn rückte Fabian Müller in die Anfangself. Als zweiter „Sechser“ spielte vor der Abwehr neben Marc Hensel diesmal Kevin Schlitte. Die Gäste setzten die Hausherren, die aus den letzten 12 Spielen nur einmal gewinnen konnten, sofort unter Druck. Schlitte (3.) und Hochscheidt (7.) hatten aber jeweils nur halbe Chancen und Hensels Schusschance (7.) war zu schwach für Pirson im RWO-Tor. Auf der Gegenseite war Männel fast beschäftigungslos. Erst in der 24. Spielminute wurde es zum ersten Mal richtig gefährlich vor seinen Kasten. König legte am Elfmeterpunkt ab für Kaya auf, der von der Strafraumgrenze aus der Drehung übers Gästetor schoss. Auf der anderen Seite taten die Auer das, was sie am besten können: ein Tor nach einer Standardsituation. Ecke Hochscheidt und Klingbeil setzte sich entschlossen per Kopf gegen Kruse durch. Torwart Pirson und Hergesell auf der Linie können das zweite Saisontor von Klinge nicht verhindern. 0-1 nach 26 Minuten. Oberhausen wäre aber beinahe der prompte Gegenschlag gelungen. Reichert legt für Petersch auf, doch der verzieht knapp am linken Pfosten. Danach viel Leerlauf auf beiden Seiten. Oberhausen viel zu bieder im Spiel nach vorn. Es war nicht zu übersehen das die Mannschaft von Theo Schneider stark verunsichert wirkte. Wie aus dem nichts schlich sich bei Männel (44.) eine leichte Unsicherheit aus. Beim Rückpass von le Beau versprang ihm der Ball. Glück für Aue das König dies nicht ausnutzen konnte.

Nach dem Seitenwechsel brachte Oberhausen zwei neue Spieler und kam gleich zu zwei Chancen. Zuerst konnte Lachheb nach Lamidi-Hereingabe (48.) klären. Wenig später verpasste König (49.) eine Landers-Flanke von rechts knapp am kurzen Pfosten und zwang Männel zu einer schnellen Reaktion. Die Gäste zeigten sich abermals effektiver: Nach einem Hochscheidt-Eckball verlängerte Hensel in der Mitte auf den langen Pfosten. Kern (52.) nahm das Leder unbedrängt mit der Brust an und drückte es aus nur zwei Metern mit dem Kopf an den rechten Pfosten. Von dort sprang der Ball deutlich hinter der Linie, wo ihn erst Keeper Pirson zu fassen bekam. Mit diesem 5. Saisontor beschenkte sich der Auer Stürmer selbst, denn er wird am Samstag 32 Jahre alt. In der Folge blieben die "Veilchen" das aktivere und sicherere Team im Niederrheinstadion. RWO wollte in der Vorwärtsbewegung kaum etwas gelingen, sodass das heimische Publikum mit zunehmender Spieldauer immer unruhiger wurde. Viel zu durchsichtig spielte ihre Mannschaft. Aue machte nur das nötigste. Hochscheidt (66.) schloss bei Überzahlangriff viel zu überhastet und zu zeitig ab. Die Schmitt-Elf zog sich eine Viertelstunde vor dem Spielende zurück und verwaltete den Vorsprung gegen einfallslose Hausherren mühelos. Lediglich Lamidi prüfte Aue-Keeper Männel mit einem Schuss aus der zweiten Reihe (73.). Ein Geistesblitz von Lamidi sorgte jedoch noch einmal für Spannung: Der neue Mann, gegen den le Beau unübersehbar Probleme hatte, steckte per Hacke durch zu Kruse (78.), der völlig unbedrängt zum Anschlusstreffer einschieben kann. Schlagartig kippte die Stimmung im Stadion und RWO witterte wieder eine Chance. Aue schien plötzlich nervös zu werden. Immer wieder wurde nun Lamidi gesucht. Die Hintermannschaft der Veilchen meisterte aber den RWO-Druck. Kern (90.) und Ramaj (90. +2) hatten zwei Riesenkonterchancen zum erlösenden dritten Tor, die aber beide ausgelassen wurden.

Rico Schmitt: „Uns uns ist heute eine riesiger Stein vom Herzen gefallen. Es war kein einfaches Spiel, denn nach dem Anschlusstor war noch einmal alles offen. Die Mannschaft hat sehr viel umgesetzt was wir uns vorgenommen hatten“.
Theo Schneider: „Wir wollten heute unbedingt gewinnen. Ich war aber überrascht dass wir ohne Selbstbewusstsein agierten. Einige Spieler blieben weit hinter den Möglichkeiten zurück“. (Burg)


Oberhausen: Pirson – Petersch, D. Pappas, Schlieter, Hergesell – Reichert (66. Gordon), T. Kruse – Landers, Kaya (46. Lamidi), Terranova (46. Grote) - König

Aue: Männel - Le Beau, Lachheb, Kos (46, Birk) Klingbeil - Schlitte, Hensel - Müller (84. Wemmer), Hochscheidt, Curri (69. Ramaj) – Kern

Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf)

Zuschauer: 4.349

Tore: 0-1 Klingbeil (26.), 0-2 Kern (52.), 1-2 Kruse (79.)

Gelbe Karten: Kruse (37.), Schlieter (82.) - Hochscheidt (45.), Hensel (86.), Schlitte (88.)