Spielbericht
18. Spieltag, 18.01.2011
FC Erzgebirge Aue vs. SC Paderborn 1-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Dienstag 18. Januar 2011
(Kick off 19.00 Uhr)


Aue springt mit 1-0 Sieg im Nachholespiel des 18. Spieltages auf den dritten Tabellenplatz – erster Rückrunden-Auftaktsieg nach fast 11 Jahren


Der FC Erzgebirge Aue blieb auch im 24. Punktspiel in Folge! im heimischen Stadion ungeschlagen. Wie zum Saisonauftakt schlug man den SC Paderborn, knapp aber am Ende verdient, mit 1-0. Für das Tor zeichnete Pierre le Beau in der 86. Spielminute verantwortlich, der einen vom SCP-Keeper Masuch abgewehrten Ball aus 4 Meter ins gegnerische Tor verwandelte. Es war der erste Rückrunden-Auftaktsieg nach einer Winterpause seit fast 11 Jahren. Der letzte gelang Anfang Februar 2000 mit einem 1-0 Heimsieg über den VfL Halle 96.

Für Aues Trainer Rico Schmitt war es ein Spiel, „In dem wir nicht genau wußten, wo wir stehen“, umriss er rückblickend die Situation vor dem Anpfiff. Denn gleích vier Spieler – Kern, Schlitte, Schröder und Hensel – mußten aus verschiedenen Gründen kompensiert werden. „Das Risiko, das ich bei der Aufstellung gegangen bin, hat sich bezahlt gemacht. Die Mannschaft hat gezeigt was in ihr steckt, Kompliment wie sie bis zur letzten Minute gebissen hat“, unterstrich Aues Trainer Rico Schmitt das Engagement seiner Elf. Das warten der 8.000 Zuschauer hatte sich gelohnt. In der 86. Minute stand Aues Außenverteidiger Pierre le Beau goldrichtig und verwandelte aus vier Metern zum umjubelten Siegtreffer. „Wir Spieler glaubten bis zum Schluß an den Sieg, deswegen sind wir ja auch Fußballer“, strahlte der Siegtorschütze nach dem Spiel.

Siegtorschütze Pierre le Beau nach dem Spiel. Foto: Burg.

Das Spiel begann von beiden Seiten zähflüssig. Aue brauchte fast eine Viertelstunde um einigermaßen auf Betriebstemperatur zu kommen. Die lila-weißen versuchten in der Folgezeit das Spiel an sich zu reißen. Trotzdem mußten die Zuschauer bis zur 19. Minute warten um die erste Torgefährliche Situation zu erleben. Müller tanzte, nach schönem Zuspiel von Kempe, Palionis aus doch Keeper Masuch kann den anschließenden Torschuß ohne Mühe halten. Nach 25 Minuten hat Aue 3-0 Ecken auf sein Konto, suchte aber immer noch die entscheidene Lücke in der kompakten Paderborner Abwehr zu finden. Sie mühten sich (Müller) und kannten nur eine Richtung, aber rannten sich ohne Ideen immer wieder am SCP-Bollwerk fest. Der Tabellendreizehnte kam erst nach einer geschlagenen halben Stunde vors Veilchen-Tor, per Freistoß von Heithölter. In der Schlußviertelstunde des ersten Durchganges wurde das Niveau des Spiels immer schwächer. Kempe, mit den meisten Ballkontakten (insgesamt 90!) auf den Platz, leitete noch zwei halbe Möglichkeiten ein. Erst blieb sein Paßversuch auf den total freistehenden Curri (31.) in der SCP-Abwehr hängen und dann bediente er Milchraum (39.), dessen Kopfball aber das Ziel verfehlte. Die letzten fünf Minuten plätscherten so dahin. Für die Gäste reichte es nur zu ein paar Nadelstichen. Dass die nicht wehtaten, lag an Lachheb und Torhüter Männel, die in den Situationen stets einen Moment schneller am Ball waren als die sehr beweglichen Angreifer Kapllani (34.) und Brandy (45.-Fallrückzieher).

Nach dem Seitenwechsel kamen beide Mannschaften mit frischen Elan aus der Kabine. Schiedsrichter Schriever untersagte dem Platzherren einen klaren Elfmeter. Lachheb bediente nach einem schnellen Gegenstoß Hochscheidt (49.) und der wurde beim eindringen in den Paderborner Strafraum glasklar von Wemmer gefoult. Jetzt endlich spielen auch die Gäste mit. Wemmer (53.) und Kapllani (55.) beschäftigen Aues Torwart Männel mit guten Schüssen aus der Distanz. Danach erlangen sie fast Gleichwertigkeit. Nach 62 Minuten mußte Männel im Auer Tor Kopf und Kragen riskieren. Nach einen weitem Freistoßschlag der Gäste trifft SCP-Kapitän Mohr dem Auer Torwart mit dem Stollen am Kopf. Die Platzwunde mußte auf dem Spielfeld getackert werden. Aues Fans bangten um ihren Liebling – Martin Männel Rufe schallten durchs Stadion. Zum Glück ging es dann weiter.
In den letzten zwanzig Minuten drehte Aue noch einmal auf. Per Kopfball zwingt Curri (70.) Masuch im Gästetor zu einer Parade. Die Flanke kam vom nun immer stärker werdenen Kempe. Er zog mit starken Solis an den Ketten. Es war der Auftakt für einen konditionellen und kämpferischen starken Schlußspurt des Aufsteigers. Birk leitete schließlich den Siegtreffer ein. Sein hoch in den Strafraum geschlagener Ball gelangt von Palionis und der Schulter von Strohdiek an den linken Pfosten, springt Hochscheidt vor die Füsse der anschließend an Masuch scheitert, doch le Beau ist zur Stelle und verwandelt eiskalt aus nur 4 Metern zum entscheidenen Tor. Danach werfen die Gäste alles nach vorn und der FCE übersteht auch die dreiminütige Nachspielzeit.

Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg

„Dies war natürlich eine bittere Niederlage für uns, weil sie kurz vor Schluß besiegelt wurde“, stellte Gästecoach Andre Schubert nüchtern fest. Die Gäste hätten das torlose Remis gerne mitgenommen, müssen sich aber fragen lassen warum sie sich nicht mehr aktiver am Spiel beteiligt haben. (Burg)

Aue: Männel – le Beau, Paulus, Lachheb, Klingbeil (46. Birk) – Hochscheidt - Müller, Curri (88. Kos), Kempe, Milchraum (61. Ramaj) - Glasner

Paderborn: Masuch - Gonther, Palionis, Strohdiek, Raitala - Mohr, Alushi (74. Krösche) - Wemmer, Brandy (81. Jansen), Heithölter – Kapllani

Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Dorum)

Tor: 1-0 le Beau (86.)

Zuschauer: 8.050

Gelbe Karten: Klingbeil (29.), Birk (61.) - Mohr (62.)

Aues Rückrundenstart nach einer Winterpause der letzten 11 Jahre

2009/10 – 6.2.10 vs. Jena (a) 0-1
2008/09 – 31.1.09 vs. Dresden (a) 1-3
2007/08 – 3.2.08 vs. Fürth (a) 0-2
2006/07 – 19.1.07 vs. U´haching (a) 1-1
2005/06 – 20.1.06 vs. Aachen (a) 1-3
2004/05 – 22.1.05 vs. Essen (h) 1-1
2003/04 – 1.2.04 vs. Regensburg (a) 1-1
2002/03 – 1.3.03 vs. Uerdingen (a) 0-2
2001/02 – 26.2.02 vs. Magdeburg (a) 1-1
2000/01 – 2.2.01 vs. Essen (a) 0-1
1999/00 – 5.2.00 vs. VfL Halle (h) 1-0