Spielbericht
10. Spieltag, 29.10.2010
SpVgg Greuther Fürth vs. FC Erzgebirge Aue 1-2

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Trolli Arena Fürth, Freitag 29. Oktober 2010
(Kick off 18.00 Uhr)


Aue bleibt auch im 7. Spiel in Folge ungeschlagen


Der Wahnsinn für alle Auer-Fans geht weiter. Auch im 7. Ligaspiel in Folge blieben die Veilchen ungeschlagen und besiegten im Gipfeltreffen am 10. Spieltag (4. vs. 3.) die SpVgg Greuther Fürth mit 2-1. Für die Keeblätter war dies somit die erste Heimniederlage in der Liga der laufenden Saison. Enttäuscht zeigte sich Fürths Trainer Michael Büskens: „Heute konnten wir unsere eigenen hohen Erwartungen nicht gerecht werden“. Dagegen hatte Gästetrainer ganz andere „Sorgen“: „Vom eigentlichen Saisonziel wird nicht abgewichen“. Das Ziel heißt 40 Punkte. Die Fragen und Antworten bleiben von Spieltag zu Spieltag immer die gleichen. Schmitt schaut in solchen angenehmen Situationen schon wieder nach vorne und erläuterte wie schwieriger es demnächst wird das Betriebsklima aufrecht zu erhalten.

Blick auf die Südkurve (Gästeblock). Foto: Burg
Fürth begann die Partie aggressiv, obwohl sich die Gäste nicht versteckten. Immer wieder sorgten die Hausherren über ihre rechte Angriffseite für Gefahr. Nach 8 Minuten parierte Männel einen Kopfball vom freistehenden Aleksic aus Nahdistanz und zwei Minuten später versetzte Sararer Fabian Müller. Auch diesen Schuss konnte Männel fast von der Grundlinie halten. Die Führung für die Gäste war dann in dieser offensiven Fürther Phase doch etwas überraschend für den Trainer. Hochscheidt brachte einen Freistoß von links in den Strafraum der Fürther und Hensel (11.) war eher am Ball als Biliskov. Seine Kopfballverlängerung mit dem Hinterkopf landete im langen Eck. Bereits sein 4. Saisontor und das siebente Tor für die Veilchen das unmittelbar aus einem Standard heraus fiel. Doch nur vier Minuten später konnte Fürth ausgleichen. Sararer schickt N. Müller der Lachheb versetzte und dessen Flanke auf Umwegen bis zum völlig alleingelassen Prib gelangte, der den Ball ohne Mühe aus ca. 7 Metern ins Netz schießen konnte. Bitter für Aue, weil der Ball von le Beau zum Torschützen entscheidend abprallte. Onuegbu wollte die Müller Flanke per Hacke auf Prib weiterleiten, traf aber nur le Beau, von dessen Fuß die Kugel den entscheidenen Weg zum Torschützen nahm. Nach dem Ausgleich machte Fürth viel Tempo und wie schon zuvor meistens über die rechte (Klingbeil)- Seite. Die 120 Pokalminuten vom Dienstag gegen Augsburg waren da offentsichtlich kaum zu spüren. Das Tor gab ihnen die nötige Sicherheit, schilderte ihr Trainer Büskens. Glück hatten die Gäste als Männel nach einer Ecke (22.) danaben griff und der hinter ihm stehende Kleine neben das Tor köpfte. Irgendwie fanden die Veilchen aber wieder zu ihrer Ordnung trotz Fürther Dauerdruck, wie Schmitt diese knifflige Phase später erklärte. Der beste Angriff bis dato überhaupt datierte aus der 24. Minute, als Hensel Schlitte auf der rechten Seite einsetzte und dessen Flanke in der Mitte Müller ganz knapp verpasste.

Ab einer halben Stunde Spielzeit konnte sich Aue immer mehr stabilisieren und hatte in der Schlußphase der 1. Halbzeit dann sogar mehr vom Spiel. Mit einem Freistoß-Aufsetzer von Aleksic (31.) der Männel keine Probleme bereitete, hatten die Fürther ihr Pulver wohl verschossen. Die Gäste rissen das Spiel jetzt auch optisch an sich. Hochscheidt (33.) versuchte was von der Strafraumgrenze, doch sein Knaller mit links ging über den Querbalken Richtung Gästeblock. Müller hatte die Vorarbeit geleistet. Kurz vor dem Seitenwechsel forderten die zahlreich angereisten Auer Schlachtenbummler Elfmeter für ihre Farben. Müller drang über die linke Seite in den Strafraum ein. Falkenberg traf zwar den Ball aber auch das Bein von Müller. Eine knappe Entscheidung. Schiri Kinhöfer entschied sich für Eckball. Den trat Hochscheidt und Müller versuchte es aus der zweiten Reihe drüber.

Ronhof Stadion nach Abpfiff. Foto: Burg

Der zweite Durchgang begann erst etwas schleppend von beiden Seiten. Als Müller (52.) angeschlagen für Curri weichen musste, wurden die Gäste immer stärker, ballsicherer und spielten nun auch läuferisch ihre Überlegenheit aus. Bereits 7 Minuten nach seiner Einwechslung bereitete Curri das Siegtor von Kern mustergültig vor. Im zweiten Anlauf hob er gefühlvoll von der Strafraumgrenze den Ball an den Fünfmeterraum, wo Kern eingerahmt von Biliskov und Rahn stand. Kern nahm den Ball mit der Brust an und verwandelte kaltschnäuzig zum 2-1 für Aue (58.). Nach der Gästeführung hatte man kaum noch das Gefühl das hier was aus Auer Sicht schiefgehen könnte. „Beim 1-2 haben wir uns diletantisch angestellt und hatten danach nicht mehr den Glauben um zurück zukommen“, resümierte Fürth-Trainer Büskens über die restliche Spielzeit seiner Mannschaft. Sie versuchten zwar einiges, aber am Auer Strafraum war Endstatition. Aleksic (79.) hatte noch eine Freistoß Chance, die aber über das Auer Tor ging. Die Gäste hatten dagegen noch einige gute Chancen auf mindestens 1-3 zu erhöhen. Schlitte (65.) mit dem Kopf nach Eckball oder Curri (79.) nach Dribbling ans Außennetz. Curri selber noch ohne Saisontor, war bei der Szene in der 82. Minute noch nie so nahe dran an ein eigenens Erfolgserlebnis. Als Klingbeil mit einer Flanke für etwas Verwirrung in der Fürther Abwehr sorgte und Torwart Grün den Ball nur abklatschen konnte, wollte Curri mit einem feinen Heber für die Krönung sorgen. Hätte auch fast geklappt, doch Kleine verhindert im langen Toreck das dritte Auer-Tor. Haas (90.) versuchte sich noch mit einem Verzweiflungsschuss, aber auch hier war Männel unten. Die dreiminütige Nachspielzeit spulten die Veilchen sicher runter, ohne das sie noch einmal ernsthaft in Bedrängnis kommen sollten.

Für Aues Trainer Schmitt war der Sieg verdient: „Wir hatten Fürth mit ihrem schnellen Fußball in den ersten 30 Minuten genauso erwartet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten wir aber unsere läuferische Überlegenheit in die Waagschale werfen und fanden wieder zu unserer Ordnung“. (Burg)

Fürth: Grün – Falkenberg (66. Nehrig), Biliskov, Kleine, Rahn – Prib (73. Haas), Pekovic, Müller, Sararer (82, Kampl) – Aleksic, Onuegbu

Aue: Männel – le Bleau, Paulus, Lachheb, Klingbeil – Hensel, Hochscheidt (90. + 1 Wemmer) – Müller (52. Curri), Kempe, Schlitte – Kern (86. Kos)

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Zuschauer: 8.470 (davon 1.700 Auer Schlachtenbummler|Quelle: SpVgg Greuther Fürth Ticketservice)

Tore: 0-1 Hensel (11.), 1-1 Prib (14.), 1-2 Kern (58.)

Gelbe Karten: Pekovic (40.) - Lachheb (37.), Müller (43.), Hensel (82.)


Pressekonferenz in Fürth. Foto. Burg