Spielbericht
24. Spieltag, 24.03.2010
FC Erzgebirge Aue vs. SG Dynamo Dresden 2-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Mittwoch 24. März 2010
(Kick off 18.30 Uhr)


Aue gewinnt verdient gegen den schwarz-gelben sächsischen Rivalen


Die Veilchen gewannen verdient das 86. Aufeinandertreffen (Punkt- und Pokalspiele) der beiden Rivalen mit 2-0, vor der Saison-Rekordkulisse von 13.200 Zuschauer. Damit blieben die Lila-Weißen das Fünfte Spiel in Folge ohne Gegentor! Vor dem Spiel musste die Mannschaft zwei Nackenschläge hinnehmen: Najeh Braham (Oberschenkelverletzung) und Nico Klotz (Magen-Darm Virus) fielen kurzfristig aus. „Die Zeichen standen da nicht so günstig für uns. Es spricht aber für den Charakter der Mannschaft wie sie auch dieses Problem löste“, freute sich Trainer Rico Schmitt über den Sieg seiner Mannschaft.
Für die beiden rückten Eric Agyemang und Sven Müller in die Anfangsformation. Von der 1. Minute an spürten die heimischen Zuschauer das die Auer bis in die Haarspitzen motiviert in diese spannungsgeladene Partie gingen. Es gab praktisch keine Abtastphase von beiden Seiten, wie sonst üblich. Die Gastgeber gingen ein Höllentempo in den ersten zwanzig Minuten. Sven Müller sorgte gleich zweimal für Gefahr. Erst zwang er Keller zu einer Faustparade bei seinem fulminanten Fernschuss nach 16 Minuten. Eine Minute später verstolperte er einen Ball in aussichtsreicher Schussposition im Dresdner Strafraum. Dresden begann nur mit einer Spitze in Form von Savran. Er war es auch, der für die ersten beiden Schussversuche nach 27 und 28 Minuten für die Gäste sorgte. Beide gingen übers oder neben das Tor. In dieser Phase – Röttger (31. am Tor vorbei) – begannen sich die Gäste gerade von der stürmischen Offensive der Veilchen zu erholen. Zu ihren Leidwesen schlug es dann aber nach 38 Minuten in ihren Kasten ein. Kos schlug einen weiten Freistoß an die Strafraumgrenze wo Ramaj hochstieg und den Ball verlängerte auf Agyemang, der den einen Moment eher zum Kopfball ging wie sein Gegenspieler Jungwirth und den Ball einköpfte. Aue war mit einem Mal wieder auf Betriebstemperatur. Hochscheidt sorgte 4 Minuten vor der Pause schon für eine gewisse Vorentscheidung. Er tanzte nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Glasner Nikol aus und schlenzte den Ball schusstechnisch gekonnt ins linke lange Eck. Das Stadion, mit Ausnahme der Gästefans, stand Kopf. Die Halbzeitführung war Aufgrund der Spielanteile für Aue verdient. Männel musste erst in der 45. Minute einen Schuss von Müller halten.

3 Minuten nach Wiederanpfiff überraschte Gästecoach Maucksch mit einem Dreifachen-Wechsel. Hinten wurde auf Dreierkette umgestellt und Savran erhielt mit Dobry noch einen Sturmkollegen. Dynamo war nun optisch überlegen aber schaffte Anfangs nichts zwingendes. Ihren 1. Eckball erzwangen sie erst nach 68 Minuten. Aue lauerte auf Konter. „Wir haben in der 2. Halbzeit nur auf verwalten gespielt“, fasste Torschütze Agyemang zusammen. Dem Ex-Auer Axel Keller im Dynamo Tor blieb eine Totale Demütigung in der alten Heimat knapp erspart, als er in der 56. Minute einen harmlosen Rückpasse von Jungwirth an der Strafraumgrenze unter der Sohle durchrutschen ließ. Der Ball rollte nur um Zentimeter am leeren Tor vorbei.

Sorgte für Heiterkeit vor dem Spiel: Der beschädigte Dynamo-Bus, der beim einparken die Heckscheibe einbüßte. Foto: Burg

In Dynamos stärkster Druckphase hielt Aues Torwart Männel hinten die Null. Resolut im Herauslaufen (69.), Glück bei Röttgers Schuss (74.), der von der Abwehr geblockt wurde und Glanzparade beim Schuss von Strifler (77.). Er lenkte den Ball noch an den Pfosten. Männel, der seinen Vertrag um weitere 2 Jahre beim FCE vor dem Spiel verlängerte, war sichtlich zufrieden: „Zur Zeit passt alles bei uns“.
Für Rico Schmitt war die Defensive Haltung seiner Mannschaft auch damit begründet, „das wir nach den vielen Wechsel der Dresdner erst einmal Probleme in der Zuordnung hatten. Danach waren wir zu sehr mit Verteidigungs Aufgaben beschäftigt, standen aber trotzdem sehr stabil hinten. Die Mannschaft hat alles abgerufen“. In den Schlussminuten als alles schon am feiern war, übersah der eingewechselte Hiemer (85.) den mitgelaufenen freistehenden Agyemang.

Einen Wehrmutstropfen gab es noch nach Abpfiff von Schiedsrichter Tim Sönder aus Lübeck. Nach einer Tätlichkeit an Röttger zeigte er Hiemer die Rote Karte. Gesperrt fürs kommende Spiel ist auch Jan Hochscheidt der seine 5. Gelbe Karte kassierte. Ungewohnt kritische Worte, weil sonst nicht seine Art, kamen von Trainer Rico Schmitt in Richtung Schiedsrichter Leistung: „Es ist nicht in Worten zu fassen was der junge Schiedsrichter heute für eine Leistung anbot, da kannst du als Spieler und draußen als Trainer verrückt werden“. (Burg)

Aue: Männel - Le Beau, Kos, Paulus, Klingbeil – Hensel – Ramaj, Müller (78. Hiemer), Hochscheidt (64. Stark) - Agyemang (90. Birk), Glasner.

Dresden: Keller - Strifler, Jungwirth, Palionis, Nikol (48. Wagefeld) - Jungnickel, Petrovic, Müller (48. Dobry) - Kegel (48. Hübener), Röttger - Savran.

Schiedsrichter: Tim Sönder (Lübeck)

Zuschauer: 13.200

Tore: 1-0 Agyemang (38.), 2-0 Hochscheidt (41.)

Gelbe Karten: Hensel (5.), Hochscheidt (32.), Paulus (62.) – Dobry (55.), Röttger (nach dem Schlußpfiff)

Für Hochscheidt/Aue war es seine 5. Karte – 1 Spiel Sperre

Rote Karte: Hiemer/Aue (nach dem Schlußpfiff)wegen Tätlichkeit


Pressekonferenz in Aue. Matthias Maucksch (links): "Glückwunsch an Aue das sie das optimale herausgeholt haben. Wir hatten zu wenig Durchschlagskraft. Aue nutzte ihre Chancen eiskalt". Foto: Burg.