Spielbericht
25. Spieltag, 20.02.2010
1. FC Heidenheim vs. FC Erzgebirge Aue 0-0

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GAGFAH-Arena Heidenheim, Sonnabend 20. Februar 2010
(Kick off 14.00 Uhr)


Aue punktet endlich mal wieder in der Fremde und hadert mit schwacher Schiedsrichterleistung


Nach zuletzt 5 Auswärts-Niederlagen in Folge konnte der FC Erzgebirge Aue beim 0-0 Unentschieden in Heidenheim endlich diesen nervenden Negativtrend stoppen. Wenn es auch nicht zum Sieg, beim zuletzt so starken Aufsteiger (zuletzt 5 Siege in Folge!) reichte, so war dies für Veilchen-Trainer Rico Schmitt ein kleiner Fortschritt: „Wir waren ja sonst immer die Schießbude der Liga“. Er meinte damit die 23 Gegentore die seine Abwehr schon auswärts zuließ, alleine 14 in den 5 Niederlagen seit Ende Oktober 2009. Diesmal hielt seine Abwehr auch mal Druckphasen vom Gegner stand und Männel im Tor präsentierte sich in der noch unfertigen GAGFAH-Arena von seiner besten Seite. Klingbeil (69.) kassierte seine fünfte Gelbe Karte und ist für kommende Heimspiel gegen den Wuppertaler SV gesperrt.

Blick aus dem Gästeblock. Links entsteht noch bis zum Sommer 2010 die neue Haupttribüne. Foto: Burg

Ganze Arbeit leistete die Rasenheizung in Heidenheim, die die ganze Woche über auf Hochtouren lief und den Platz, des gerade im Umbau befindlichen Stadions, in einem sehr guten Zustand versetzte.
Die Auer begannen wie angekündigt mit einer offensiven Aufstellung. Hochscheidt sollte im zentralen Mittelfeld die Fäden ziehen. Dies gelang ihm auch zumindest im ersten Durchgang recht gut. Nach recht verhaltenden Beginn auf beiden Seiten, hatte Mayer (11.) für die Gastgeber die erste große Torgelegenheit, scheiterte aber aus 14 Meter am Auer Keeper. Die Gäste aus Aue versteckten sich nicht, ihre Angriffe waren aber Anfangs zu durchsichtig und mit wenigen Überraschungselementen. Dies änderte sich aber nach rund 20 Minuten. Von da an waren sie dominanter und rissen das Spiel von Minute zu Minute förmlich an sich. Recht Unglücklich in dieser Phase das Schiedsrichter Stefan Glasmacher ein klares Handspiel vom Heidenheimer Abwehrspieler Meier (26.) übersah. Wie beim Volleyball boxte er den Ball, nach einem Eckball von Hochscheidt, dem hinter ihm postierten Braham förmlich vom Kopf. Die wütenden Proteste der Auer Spieler waren da nur allzu verständlich. Noch wütender werden sie sicher werden wenn sie die Bilder zu Hause bei der Spielauswertung noch mal sehen werden. Weitere gute Chancen ließen in der folgenden Druckphase der Auer Hensel (30.) rutschte um Zentimeter an einem Hochscheidt-Freistoß vorbei, Glasner (34.) per Kopf aus 4 Meter und Braham (35.) ungenutzt. Grade bei der Braham-Chance blitzte wieder die Klasse der beiden besten Torschützen (zusammen 16 Tore) in den Auer Reihen auf. Nach schönem Doppelpass mit Glasner fackelte Braham nicht lange im Strafraum, doch Sabanov brachte grade noch seine Fingespitzen ans Leder und konnte es zur Ecke lenken. Heidenheim fand nicht statt und war im Prinzip nur mit Abwehraufgaben beschäftigt. Die vielleicht größte Möglichkeit vergab der sehr auffällig spielende Klotz nach 39 Minuten. Schön von Ramaj per Traumpass freigespielt, legte er sich den Ball jedoch einen Tick zu weit vor, so das der gute Sabanov im Tor der Gastgeber im letzten Moment klären konnte. Bitter für die Erzgebirgler, das sich Klotz in dieser Szene verletzte (Adduktoren) und wenig später für Hiemer ausgewechselt werden musste, denn er machte über außen viel Druck. Heidenheim konnte sich in dieser Auer Drangperiode nur noch einmal befreien, als Spann (42.) völlig freistehend an Männel scheiterte. Kos hatte unfreiwillig im liegen den Ball Bagceci zugespielt und der bediente den Torschützen vom Hinspiel Aue. Bitter für die Gäste, wenn Heidenheim hier das 1-0 macht, denn die in orange spielenden Veilchen waren insgesamt das dominierende Team in der 1. Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber wuchtig und viel präsenter vors Auer Tor und hatten auch gleich einige gute Szenen. Männel zeigte im herauslaufen gegen Schnatterer (48.) sein Können und als er mal dann doch einen Eckball nicht festhalten konnte, half Kollege Klingbeil (52.), beim Aufsetzer Schuss von Klarer, auf der Torlinie aus. Heidenheim spielte einen einfachen aber sehr effektiven Fußball und die Gäste leisteten sich nun immer mehr Ballverluste um Vorwärtsgang. Auch Hochscheidt tauchte nun etwas ab. Insgesamt schafften sie es auch nicht mehr vorne Bälle mal zu halten und fest zumachen. Und wenn sie es dann doch mal vors Tor von Sabanov schafften, dann nur per Standard. Der nach vorn geeilte Kos (61.) scheiterte aber mit einem Kopfball nach Hochscheidt Eckball.

Dank an die mitgereisten Auer-Fans. Foto: Burg

In der Schlussphase wurde es dann aber noch mal richtig spannend für die über 5.000 Zuschauer. Beide Mannschaften fighteten um den Sieg. Mit einer schönen Fußparade gegen den frei vor ihm auftauchenden Bagceci, demonstrierte Männel (77.) seine Klasse an diesen Nachmittag. Er hielt mit seinen Paraden die Gäste im Spiel. Auf der Gegenseite hatte Glasner, bei seinem Kopfball in der 81. Minute die Riesenchance seine Farben in Führung zu köpfen, geriet aber ein bisschen zu sehr in Rücklage. So landete der Ball nur auf dem Tornetz. Als auch Gül (83.) und Jarosch (84.) gute Gelegenheiten für den Gastgeber liegen ließen warfen die Veilchen in den verbleibenden wenigen Minuten noch mal alles nach vorn. Beeindruckend - sie wollten den Sieg! Die mitgereisten 400 Auer Schlachtenbummler waren nun Aktustisch klar tonangebend und schreien ihre Lieblinge förmlich nach vorne. Wieder unverständlich warum beim Foul von Feistle an Curri (88.) im Heidenheimer Strafraum, die Pfeife des 22-jährigen Schiedsrichter stumm blieb. Heidenheims Abwehrspieler Feistle konnte da nur nicken als sich Curri zu ihm wandte und sagte: „Da habt ihr wohl Glück gehabt“. Aues Trainer Rico Schmitt wertete diese Szene noch ganz moderat: „In habe in anderen Stadien da schon mal einen Elfer gesehen“. Insgesamt war er aber froh, „das wir endlich mal wieder spielen konnten um in den Spiel Rhythmus zu kommen. Zur Bewertung der Schiedsrichter Leistung halte ich mich raus. Sicherlich war es ein weniger guter Tag für die schwarze Zunft“.
Frank Schmidt, sein Trainer Kollege zeigte sich mit den Punkt ebenfalls zufrieden: „Das die Auer schon ein bisschen was können hat man insbesondere in der 1. Halbzeit gesehen. Mit dem Punkt können wir leben, denn er gibt uns Selbstvertrauen für die kommenden schweren Aufgaben“.
Leben konnten auch die Veilchenanhänger mit dem einem Punkt, fiebern sie nun endlich dem ersten Heimspiel (gegen Wuppertal am Samstag, 14 Uhr) und dem ersten Liga-Tor im Jahr 2010 entgegen. (Burg)

Heidenheim: Sabanov – Feistle, Meier, Krebs, Beisel (46. Gül) – Schnatterer (71. Heidenfelder), Weil, Klarer, Bagceci – Mayer (81. Jarosch), Spann

Aue: Männel – Klingbeil, Kos, Paulus, Le Beau – Ramaj (66. Curri), Hensel, Hochscheidt, Klotz (41. Hiemer) – Braham (79. Agyemang), Glasner

Schiedsrichter: Stefan Glasmacher (Alsdorf)

Zuschauer: 5.080 (davon 400 Auer|Info Ticketservive 1.FC Heidenheim)

Gelbe Karten: Krebs (34.), Mayer (65.), Heidenfelder (82.), Klarer (90.) – Hensel (44.), Männel (65.), Klingbeil (69.)

Klingbeil somit gesperrt für das nächste Spiel.


Pressekonferenz in Heidenheim. Foto Burg.