Es war von Anfang an ein Spitzenspiel auf hohen Niveau. Die Hausherren begannen schon fast gewohnt wieder sehr schwungvoll und druckvoll. Die beiden Abseitstore von Hochscheidt (7.) und Glasner (11.) heizten auch sofort die Stimmung an in der Bude. Lila-Weiß ließ nicht locker und hatte mit Hensel (15.) und Agyemang (17.) weitere vorzeigbare Einschusschancen, auch weil die Mannschaft nicht locker ließ und aggressiv im Spiel nach vorn blieb. Der Spitzenreiter aus Regensburg tauchte erst nach 20 Minuten zum ersten Mal durch Haller gefährlich vor dem Männel-Kasten auf. Als Schmid bei einen schnellen Konter 6 Minuten später erst an Klotz scheiterte und beim 2. Versuch am aufmerksamen Männel, erinnerten sich die Zuschauer sofort an die Schock Rückstände gegen Heidenheim und Sandhausen. Diesmal kam es aber nicht dazu sondern man ging selber in Führung. Klingbeil, nach Schaffraths verletzungsbedingte Auswechslung (16.), auf die linke Verteidigungsseite gewechselt, bringt einen hohen Ball an den zweiten Pfosten zu Klotz der per Kopf aber noch an diesen scheitert. Den zurückspringenden Ball drückt Ersatzstürmer-Agyemang geistesgegenwärtig über die Linie. „Beim Führungstreffer stand ich am richtigen Ort, das ist doch mein Job“, erläuterte der Torschütze die Szene. Sofort wollen die Veilchen nachlegen und nagelt den Spitzenreiter förmlich in dessen Hälfte fest, die sich dann auch kaum befreien konnten. Frappierend das gute Zusammenspiel von Agyemang und Glasner. Legte der Ex-Darmstädter in der 17. Minute für seinen Sturmkollegen auf, so war es diesmal Agyemang der über die linke Seite kommend und für Glasner (34.) auflegte. Der 24 jährige scheitert aber noch knapp, als er den Ball per Hacke ins Regensburger Tor befördern wollte. Beim Flugkopfball – Flanke Hochscheidt - von Le Beau (36.) fehlte auch nicht viel. Regensburg wankte hier, aber lebte noch. Schmid auf Stoilov (39.) und der lässt Paulus alt aussehen. Zum Glück ging der anschließende Schuss knapp über den Auer Kasten. „Der FCE hat in der 1. Halbzeit sehr viel Druck ausgeübt. Wenn wir aber eine unsere zwei Chancen nutzen läuft das Spiel anders“, resümierte Gäste Trainer Markus Weinzierl. Dies konnte Rico Schmitt nur bestätigen, „Wir hatten auch in der 1. Halbzeit etwas Glück und Geschick und waren 2x unsortiert“.
Mit Beginn des zweiten Durchgangs waren die Gäste erst einmal optisch besser ohne zu nennenswerten Chancen zu kommen. Aue kam mit Klotz (51.) und Agyemang (55.) zurück, ließen aber in beiden Szenen die letzte Entschlossenheit vermissen. Die Szene des Tages dann in der 57. Spielminute. Hochscheidt, für viele der vielleicht beste Auer auf dem Platz, spielt fast in „Messi“ Art seinen Gegenspieler Jarosch auf engsten Raum, Nähe der Torauslinie, mehrere Knoten in dessen Beine. Als er ihn ausgetanzt hatte folgte ein Zuckerpass auf Glasner der per Hacke nicht nur den Regensburger Torwart alt aussehen ließ. „Ich glaube, ich habe heute meine Chance mit dem Tor zum 2-0 genutzt“. Angesprochen auf die nicht alltägliche Art und Weise wie er den Ball ins Tor bugsierte antwortet er bescheiden: „Das ich den Ball mit der Hacke nahm war instinktmäßig“. Die beiden bisherigen einzigsten Tore in der Liga von ihm datierten vom Oktober 2008. Beide zudem noch mit dem Kopf erzielt. Jetzt spielte Aue fast wie im Rausch und ließ keinen Zweifel aufkommen wer heute hier als Sieger vom Platz geht. Der aufgerückte Paulus (61.) schraubte das Ergebnis auf 3-0. Wieder hingen Hochscheidt und Curri wie schon beim 2-0 mit drin. Genial der simple wie einfache Einfall von Hochscheidt einen Eckball weit weg vom Regensburger Strafraum auf Curri zu schieben. Dessen butterweiche Flanke gelangte zentimetergenau zu Paulus der aus Nahdistanz Sattelmaier im Jahn Kasten kein Chance ließ. „Der Doppelschlag von Aue nach der Pause war für uns der Genickschlag“, beschrieb Jahn Trainer Weinzierl kurz und treffend den zweiten Durchgang aus Gästesicht. Erst jetzt schaltete Aue einen Gang zurück und verwaltete das 3-0. Nur noch einmal kam man gefährlich vors gegnerische Tor. Der eingewechselte Sonntag scheiterte aber mit einem zu schwachen Direktschuss nach Le Beau Anspiel. Regensburg gab sich nie auf und kam durch Shynder (65.) und Binder (75.) zu guten Chancen. Männel reagierte beide Male aber sehr aufmerksam. Deutlich war zu sehen, das der Spitzreiter nicht mit einem 0-3 im Gepäck die 256 km weite Heimreise antreten wollte. Die nimmermüden Gäste schafften dann fünf Minuten vor Ultimo dann auch den verdienten 1-3 Ehrentreffer. Bei einer Kreis-Flanke von links ließ Kos Beigang gewähren und der „bedankte“ sich mit einem Kopfballtreffer. In der Nachspielzeit taucht dann nochmal Binder alleine vor Männel auf, schafft es aber nicht ihn zu überwinden. Trainer Rico Schmitt fasste die Schlussphase wie folgt zusammen: „Nach dem 3-0 haben wir das klare Spiel nach vorn eingestellt. Die Geradlinigkeit ging weg, deshalb hatte sich das 3-ä1 angedeutet“. Den Momentanen positiven Zustand fasste er folgendermaßen zusammen:“ Die Mannschaft bekommt immer mehr Vertrauen in ihre Leistung. Solche Siege wie heute schweißen zusammen. Ich hoffe das unser positives Publikum, die Wand, gegen Erfurt in zwei Wochen wieder das ist“. (burg)
Aue: Männel - Klingbeil, Kos, Paulus, Schaffrath (16. Le Beau) - Hensel - Hochscheidt (86. Hiemer), Curri, Klotz - Glasner, Agyemang (77. Sonntag) Regensburg: Sattelmaier - Jarosch, Hagmann, Maul, Binder - Zellner, Schlauderer, Haller (46. Shynder), Berger (58. Kreis) - Stoilov, Schmid (75. Beigang). Tore: 1-0 Agyemang (31.), 2-0 Glasner (57.), 3-0 Paulus (61.), 3-1 Beigang (84.) Schiedsrichter: Florian Steinberg (Korntal-Münchingen) Zuschauer: 8.400 Zuschauer Gelbe Karten: Klingbeil (53.) – Binder (21.), Haller (25.), Shynder (46.) |