Spielbericht
7. Spieltag, 01.09.2009
Wuppertaler SV vs. FC Erzgebirge Aue 0-2

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Stadion am Zoo Wuppertal, Dienstag 01. September 2009
(Kick off 18.30 Uhr)


Aue kann noch gewinnen – Braham schießt Veilchen aus der Krise


Das die Veilchen doch noch gewinnen können, sah man am Dienstag Abend unter Flutlicht im Wuppertaler Stadion am Zoo. Bei Dauerregen und schwierigen Platzverhältnissen zogen sich die, diesmal im leuchtenden Orange spielenden Fußballer vom FCE, selber aus dem Sumpf und den unteren Tabellenregionen der 3. Liga. Monierte Aues Trainer Rico Schmitt noch bei der enttäuschenden 0-1 Heimniederlage zuvor gegen Aufsteiger Heidenheim, seine Mannschaft spiele ohne Biss in den entscheidenden Torraumszenen, so war davon in Wuppertal diesmal das Gegenteil zu sehen. Ein über beide Ohren strahlende Doppeltorschütze Najeh Braham nach dem Spiel: „Der Wille spielt bei jeden einzelnen in der Mannschaft eine sehr große Rolle und dieser war von der 1. Minute bei uns vorhanden. Die Mannschaft hat sehr gut gekämpft und am Ende auch verdient gewonnen. Der Biss war heute da bei uns“. Der Stürmer, der laut Schmitt den Unterschied ausgemacht hatte, in einer Partie zweier Kellerkinder, ließ sich vor der Partie noch fit spritzen. Er hatte noch mit den Folgen einer Hüftprellung aus dem Heimspiel gegen Heidenheim zu kämpfen.

Jubel im Gästeblock bei den ca. 160 mitgereisten FCE-Schlachtenbummler nach Spielschluss. Foto: burg

In den ersten 30 Minuten spielte sich die Partie fast nur zwischen den Strafräumen ab. Beiden Mannschaften sah man ihre derzeitigen Probleme an. Hausherr Wuppertal war im eigenen Stadion gar noch ohne Sieg. Hensel´s Schuss nach 6 Minuten wäre schon eine 0-1 Führung wert gewesen, doch sein Schuss nach Klotz-Zuspiel strich knapp übers linke Tordreieck vom WSV-Kasten. Wuppertal zeigte sich zum ersten Mal nach 9 Minuten vor dem Tor der Gäste. Eine Rückgabe von Bernhardt setzte Fischer aber neben das Tor von Männel. Danach stellten beide erst einmal ihre Angriffsbemühungen ein. Jeder lauerte irgendwie auf einen Fehler vom anderen. Als vom heimischen Publikum schon Pfiffe gegen ihre eigene Mannschaft laut wurden – Lorenzon hatte einen Ball ins Nichts gespielt – gab der Ex Auer Steve Müller (29.) mit seinem Kopfball nach Freistoßvorlage von Vata, ein Wecksignal. Jetzt legte auch die Gäste ihre Scheu ab und bestimmten bis zum Wechsel klar die Szenerie im Stadion am Zoo. Aues Stürmer Braham war nun an fast jeden Angriff beteiligt und hätte schon vor der Pause treffen können. Immer wieder suchten seine Mannschaftskameraden den Tunesier vorne in der Spitze. Hensel Steilpass auf Braham (32.), wird aber von Lorenzon im letzten Augeblick am Torschuss gehindert. Le Beau Flanke auf Braham (38.), sein Kopfball geht vorbei. Auch eine Hochscheidt-Ecke findet den Kopf von Braham (41.) - wieder vorbei. Seine wohl beste Chance bis dato datierte aus der 40. Minute. Mit einem schönen Weitschuss verlangt er Maly alles ab, der den Ball nur per Flugparade zur Ecke klären kann. Pierre Le Beau, für Thomas Paulus (Knieprobleme) kurzfristig ins Team gerutscht, scheiterte mit einem schönen Drehschuss am rechten Außenpfosten (34.). Maly im Tor des WSV, zeigte keine Reaktion. Wuppertal taucht in dieser Phase nur noch einmal wirklich ernsthaft vor dem Tor der Gäste auf. Der Schuss von Fischer (38.) stellte aber keine Probleme dar für Martin Männel.

Blick auf den Gästeblock zur Halbzeit. Foto: burg

Nach dem Seitenwechsel wollten die Mannen von Uwe Fuchs zeigen wer eigentlich Herr im Hause ist. Ihre Angriffsbemühungen flackerten aber nur kurzzeitig auf. Erst lässt Bernhardt Schaffrath stehen und legt auf Fischer (54.) zurück, doch dessen Schussposition ist wohl zu schwierig für ein Tor. Dann zeigt Vata (56.) dass er auch noch da ist, aber sein Schuss stellte keinerlei Probleme dar für Männel, auf glitschigen Rasen. Ansonsten war vom kurzfristig verpflichteten Ex-Koblenzer so gut wie nichts gesehen. Verhinderte darauf noch der Pfosten (Neppe 56.) ein Eigentor der Wuppertaler und Torwart Maly (Hensel) die jetzt fällige Gästeführung, so köpfte Braham (57.) dann endlich in unnachahmlicher Art und Weise ein zum 0-1. Kos hatte auf der rechten Seite Klotz auf die Reise geschickt und dessen präzise Flanke landete genau beim derzeitigen Auer Torjäger. Der WSV drängte nun vehement auf den Ausgleich. Männel hielt den fulminanten Schuss von Neunaber (66.) im Anschluss nach einer Ecke, im Stile eines Klassemanns und der eingewechselte Braun (74.) war wohl zu überrascht, als ihn eine Freistoßvorlage auf den Fuß fiel und er das Kunststück fertig brachte, den Ball aus ca. 3 Metern neben das Tor zu setzten. Auch Damm (76.) jagte den Ball aus freier Position über den Kasten. In dieser Phase hätte das Spiel kippen können und etwas Glück, was gegen Heidenheim noch fehlte, kehrte am Dienstag-Abend zurück zum FCE. Braham machte nach 78 Minuten alles klar. Abgebrüht lief er nach Kopfball Zuspiel von Curri alleine auf Maly zu und ließ diesen mit einem trockenen Schuss ins untere rechte Ecke keine Chance. Danach resignierte wohl Wuppertal und die Gäste brachten den Sieg sicher nach Hause.
Aues Trainer Rico Schmitt sah man die Erleichterung nach dem am Ende hochverdienten Sieg an. „Es stand bei uns viel auf dem Spiel. Bei schwierigen Platzverhältnissen haben wir auf unsere Chancen gewartet und nun etwas Boden gutgemacht“. Es würde ihm aber auch freuen, „wenn der eine oder andere Spieler von uns auch mal ein Tor macht“. Von den bisher 5 geschossenen Saisontoren waren 4 von Najeh Braham.
(Burg)

Marc Hensel bedankt sich beim Auer Anhang: "Danke das ihr heute hier wart". Foto: burg

WSV: Maly - Neppe, Neunaber, Schäfer, Najdi - Fischer, Lorenzón (71.Asaeda) - Bernhardt, Vata (62.Dressler), St. Müller (73.Braun) - Damm.

FC Erzgebirge Aue: Männel - Le Beau, Kos, Klingbeil, Schaffrath – Hensel - Curri, Hochscheidt (67.Stark), Hiemer (80. Müller) - Klotz (90.Agyemang), Braham,

Tore: 0:1 Braham (57.), 0:2 Braham (78.)
Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)
Zuschauer: 2.496
Gelbe Karten: Vata (60.) – Hensel (35.), Schaffrath (55.), Braham (75.), Stark (85.)


Pressekonferenz in Wuppertal. WSV-Trainer Uwe Fuchs (links). "Beide Mannschaften waren heute unter Druck. Wir sind nicht so gut damit klar gekommen". Foto: burg