Spielbericht
6. Spieltag, 29.08.2009
FC Erzgebirge Aue vs. 1. FC Heidenheim 0-1

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Erzgebirgsstadion, Sonnabend 29. August 2009
(Kick off 14.00 Uhr)


Aue bleibt im 3. Spiel in Folge ohne Sieg und Tor – Ernüchterung gegen Aufsteiger Heidenheim


Nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Thomas Gorniak gab es wütende Pfiffe unzufriedener Zuschauer im Erzgebirgsstadion. Auf der Einen Seite erwarteten alle FCE-Fans Wiedergutmachung nach der Schmach in Dresden und auf der andern Seite einen schon vielzitierten „Pflichtsieg“ gegen Aufsteiger 1. FC Heidenheim. Aber auch dieser Aufsteiger kann Fußball spielen und immer noch zählen Tore um zu gewinnen. Diese schossen die Lila-Weißen nicht und standen am Ende wie begossene Pudel da. „Sicherlich war der Gegner nicht so stark. Dann müssen wir auch mal cleverer sein und demnächst aus dem Nichts gewinnen“, so hörte sich das etwa aus dem Mund von Abwehrspieler René Klingbeil an. Torwart Männel meinte: „Es ist bitter, auch weil wir viele Torchancen hatten. Es ist immer schwierig gegen jeden Gegner in dieser Liga zu bestehen“. Für Aues Trainer Rico Schmitt fehlte schlicht und einfach der letzte Biss vor dem Tor des Gegners: „Das fiel uns heute auf die Füße“.

Die Veilchen versuchten von Beginn an mit gefälligen Kombinationen Druck aufzubauen. Gute Ansätze waren immer wieder über die rechte Seite mit Klingbeil und Curri zu sehen, aber wie von Trainer Schmitt analysiert fehlte die letzte Konsequenz. So beim Freistoß von Cimen als Braham (19.) den Ball nicht richtig trifft oder nur eine Minute später als Curri mit einer schöner Flanke von rechts für Unruhe in der Abwehr der Heidenheimer sorgte. Müller scheitert mit zwei halbherzigen Versuchen und Hiemer setzte einen Kopfball aus guter Position übers Gehäuse. Nach 25 Minuten lag der Ball dann endlich im Tor der Gäste. Eine Hiemer Flanke von links legte Müller auf Braham ab und der stocherte die Kugel ins Netz aber der Treffer wurde wegen Abseits nicht gegeben. Vom Aufsteiger war bis zu diesen Zeitpunkt so gut wie nichts zu sehen. Sie spielten einen Fußball der Marke harmlos. Nach 27 Minuten musste Männel das erste Mal einen Ball festhalten, nach weiten Freistoß von Essig, für ihn kein Problem. Als sich Curri nach exakt einer halben Stunde wieder mal schön durchsetzte und auf den kurzen Pfosten flankte stand dort Braham und setzte den Kopfball übers Tor. In dieser Phase war das Führungstor nur eine Frage der Zeit. Aber wie eingangs schon erwähnt kann der Aufsteiger auch irgendwie Fußball spielen. Hiemer verliert an der Mittellinie einen unnötigen Ball und dann ging alles ganz schnell. Für die Auer Abwehr zu schnell. Denn beim Kopfballtor von Spann (31.) konnte sich dieser die Ecke noch aussuchen, so frei stand er nach wunderschönen Flanke von Schnatterer. „Dieser Konter traf uns ins Mark“, resümierte Trainer Schmitt und er konnte nicht nachvollziehen: „das wir eine Viertelstunde brauchten um uns davon zu erholen“. Der Halbzeitpfiff erlöste Kos und Co sowie die erbosten Zuschauer. In diesen 15 Minuten bis zur Halbzeit stürzten sie die Hausherren von eine Verlegenheit in die andere. „Das 0-1 hatte uns enormes Selbstvertrauen gegeben, nachdem wir zuvor einige brenzlige Situationen zu überstehen hatten“, erklärte Heidenheims Trainer Frank Schmidt.
Wie aus dem Nichts spielen die Gäste nun Katz und Maus mit dem FCE. Nachdem Spann ein Laufduell gegen Kos gewinnt und im Anschluss den Ball knapp am langen Pfosten vorbeisetzte (35.), bewahrte Aues Torwart Männel seine Farben vor einem höheren Rückstand. Aue hatte endgültig seinen Spielfaden aus den ersten 30 Minuten verloren. Wieder entwischte Spann (38.) der Auer Abwehr und Männel konnte mit Klasse-Fußabwehr klären. Glück auch in dieser Szene als der abgewehrte Ball nur aufs Tornetz fiel. Sogar nach einem Eckball bleiben die Gastgeber unsortiert und die Gäste schieben sich munter den Bal, zu bis Meier (39.) den Abschluss suchte. Seinen platzierten Ball boxte Männel noch grade so zur Ecke. Die Pfiffe zur Halbzeit waren nicht zu überhören.

Nach dem Wechsel wollte Aue den Zwischenstand sofort korrigieren. Klotz´ Einwechslung brachte sofort Gefahr über die rechte Seite, aber wieder fehlte die letzte Konsequenz. Braham (53.) zielte vorbei, Hensel (56.) aus der Drehung in die Arme des Torwarts und Klotz (62.) legte quer anstatt sich mal selber was zu zutrauen. Das Hiemer diesen Ball dann nicht voll traf und dieser Richtung Eckfahne flog passte so richtig zur Situation des FCE. Auch fehlte an diesen Tage einfach das Glück was man gegen Offenbach, Ingolstadt oder Haching noch hatte. Vielen war es da schon zu unheimlich. Das Glück fehlte auch Braham, dessen Schuss nach 73 Minuten geblockt wurde. Danach musste er runter und Trainer Schmitt brachte seinen letzten Stürmer in Form von Glasner. Agyemang stand schon seit der 64. Minute auf den Platz. Die Heidenheimer hatten im zweiten Durchgang das Glück des tüchtigen, wie es ihr Trainer treffend bemerkte. In der Schlussphase warf Aue alles nach vorne und hatte Glück als Mayer (78.) die Gastgeber bei einem Konter wieder einrmal kalt erwischte. Agyemang (81.) mit einem Kopfball an die Latte nach Hiemer Flanke und Curri (84.) hatten noch mal große Möglichkeiten zum Ausgleich. Doch in beiden Szenen fehlte einfach wieder das Glück, denn Agyemang köpfte den Ball nicht mit Absicht an die Latte oder Curri machte auch alles richtig, denn sein Schuss wäre ins Tor gegangen nur das rechte Bein von Abwehrspieler Baisel verhinderte dies – leider. Das gellende Pfeiffkonzert war zum Schluss dann auch irgendwie etwas ungerecht der eigenen Mannschaft gegenüber am 6. Spieltag der Saison. Die Enttäuschung gegen einen Nobody-Aufsteiger zu verlieren war aber wohl zu groß bei vielen Zuschauer. (burg)

Pressekonferenz in Aue. Foto>: burg

Aue: Männel – Klingbeil, Kos, Paulus, Schaffrath – Hensel - Cimen (64. Agyemang), Müller (46. Klotz), Curri – Hiemer, Braham (73. Glasner)

Heidenheim: Baum – Feistle, Göhlert, Beisel, Bagceci (58. Krebs) – Meier, Schnatterer, Weil, Essig (75. Endler) – Mayer, Spann (85. Heidenfelder

Tor: 0-1 Spann (31.)

Zuschauer: 6.800

Schiedsrichter: Thomas Gorniak (Bremen)

Gelbe Karten: Glasner (79.), Agyemang (90.) – Bagceci (55.), Meier (83.)