Spielbericht
30. Spieltag, 04.04.2009
FC Erzgebirge Aue vs. Wacker Burghausen 2-0

2

:

0

Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 04. April 2009
(Kick off 14.00 Uhr)


Explosion in der Kabine brachte 3. Sieg in Folge


Der derzeitige Aufwärtstrend bei den Veilchen hält an. Seit nunmehr 4 Spielen sind die Männer von Heiko Weber ungeschlagen. Dabei bedarf es einer „Explosion“ in der Halbzeitkabine, wie es Trainer Heiko Weber umschrieb, um die Pfiffe und den Unmut der Zuschauer die schon nach 15 Minuten aufkamen, verstummen zu lassen. „Die Art und Weise wie wir aber dann gefightet haben, gerade bei diesen Wetter, war beeindruckend. Es war ein Spiel was man nicht so schnell vergisst“, war der Auer Trainer kurz nach dem Spiel von der Leistung der Mannschaft überwältigt.

Einlauf der beiden Mannschaften. Foto: Burg

Dabei begann das Spiel bei prächtigen Sonnenschein im sonnenüberfluteten Erzgebirgsstadion total entgegengesetzt wie es geendet hat. Beide Mannschaften mühten sich mehr recht als schlecht durch die 1. Halbzeit. Solga (19.) hatte für die Niederbayern die einzigste Chance, doch er knallte das Leder nach Eckball freistehend über das Gehäuse von Martin Männel. Aue hatte zwei Schussversuche von Schaffrath (19.) und Feick (23.). Ab der 30. Minute zog auf beiden Seiten dann vollends die Lethargie ein. Oder wie es Weber umschrieb: „Ab da haben wir das Fußballspielen ganz eingestellt“. Das Spiel riss niemanden mehr von den Sitzen. Die vereinzelten Pfiffe zur Halbzeit waren da mehr als verständlich.

Nach der schon eingangs erwähnten Explosion (Rico Schmitt: „Wir mussten etwas tun) in der Mannschaftskabine mit dem Ergebnis, das Curri nicht mehr wiederkam, lief es plötzlich besser für den Gastgeber nach dem Seitenwechsel. Nach Agyemangs unglücklicher Verletzung und Auswechslung (38.) ging Hensel in den Sturm, Müller ins zentrale Mittelfeld und Hochscheidt blieb rechts außen. Auf einmal wurden die Lila-Weißen auch torgefährlich. Schon nach 47 Minuten lag der Ball im Netz, doch El Berkani soll im Abseits gestanden haben. Kos hatte geschossen und Mo lenkte den Ball hinten am langen Pfosten über die Linie. Doch Schiri Markus Kuhl verweigerte dem Treffer die Anerkennung. „Schade, ich glaube das war nicht abseits“, trauerte El Berkani seinen zweiten Saisontreffer hinterher, wenn es dann gegolten hätte. Auf der Gegenseite hatte Bellerie (52. + 56.) gleich zwei gute Einschussmöglichkeiten. Sogar Geburtstagkind Kos (wurde 35 Jahre alt) schaltete sich jetzt vorne mit in den Angriff ein, sein Kopfball (56.) nach Eckball verfehlte nur knapp das Burghauser Tor.

Geburtstagskind Tomasz Kos nach dem Spiel. Foto: Burg


Kollege Paulus wollte ihn in nichts nachstehen und hatte 3 Minuten später auch eine gute Chance aus Nahdistanz. Die bis dato größte Chance zum 1-0 entwickelte sich aus einem harmlos aussehenden Rückpass eines Wacker-Spielers nach 62 Minuten in Richtung seines eigenen Tores. Der Torwart überlegte wohl zu lange was er machen sollte und berührte den Ball schließlich mit der Hand, klarer Fall von Regelverstoß und indirekter Freistoß im Strafraum von Burghausen. Ein Fall für Arne Feick, zumal in einer für ihn günstigen halbrechts Position. Mit seinem linken Fuß schoss er (63.) fast Hertl auf der Torlinie um, der den Ball grade noch so klären konnte. Jetzt kam auch mal Stimmung auf im Stadion.
Hensel erlöste die Zuschauer dann endlich mit dem Führungstreffer nach 69 Minuten. Nach einer Ecke von Hochscheidt (schlug diese nach seiner Einwechslung sehr gefährlich) und Kopfballverlängerung von Müller (hatte ebenfalls Geburtstag...) lief Hensel genau in den Ball und verwandelte energisch im zweiten Versuch zur umjubelten 1-0 Führung. Den ersten Schuss, hatte der schon am Boden liegende Riemann noch mit einer Hand abgewehrt. Danach spielten die Hausherren wie befreit auf und hatten Riesenräume im Spiel nach vorn. Hochscheidts (70.) Heber über den herauskommenden Torwart verfehlte nur im Zentimeter das leere Tor. Der eingewechselte Bouhaddouz machte es umso besser. Nach Flanke von Hensel verwandelte er per Kopf zum 2-0 in der 73. Minute mit schönen Aufsetzer-Kopfball. Sah technisch gekonnt aus. „Das trainieren wir beinahe täglich im Training diese Flanken auf den ersten Pfosten. Es war aber nicht einfach diesen reinzumachen“, fügte Aziz nach dem Spiel hinzu. In der Schlussphase zeigte Wacker noch mal Moral und bäumte sich auf. Cappek (80.) verstolperte aber frei vor Männel und beim Knaller von Oslislo (88.) zeigte Männel das er bis zum Schluss aufmerksam blieb.

Der Sieg ging für den Gästetrainer Günter Güttler über 90 Minuten insgesamt in Ordnung. „in der 1. Halbzeit haben wir sehr diszipliniert gespielt und der FCE ist zu keiner einzigen Chance gekommen. Nach dem 1-0 war es schwierig wieder zurückzukommen bei diesen tollen Fans hier“. Für Heiko Weber steht fest, „...das wir uns bei nun 40 Punkte nicht ausruhen werden. Solch eine Mannschaft habe ich noch nie trainiert mit diesen Typen. Wir vom Trainerstab sind stolz so eine Mannschaft zu trainieren“. (burg)

Pressekonferenz. Rico Schmitt: "Wir fahren jetzt mit gestärkter Brust nach Erfurt". Foto. Burg

Aue: Männel - Klingbeil, Kos, Paulus, Schaffrath - Müller, Feick, Hensel, Curri (46. Hochscheidt) - El Berkani (68. Bouhaddouz), Agyemang (38. Stark)

Burghausen: Riemann - Lastovka, Hertl (85. Oslislo), Matiasovitis, Buchner - Bonimeier, Schultz (76. Cappek), Fries (46. Calamita), Solga, Grübl - Bellerie

Tore: 1-0 Hensel (69.), 2-0 Bouhaddouz (73.)

Schiedsrichter: Markus Kuhl (Köln)

Zuschauer: 7.400

Gelbe Karten: Fries (28.)