Spielbericht
25. Spieltag, 07.03.2009
FC Erzgebirge Aue vs. Stuttgarter Kickers 0-2

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 07. März 2009
(Kick off 14.00 Uhr)


Der FC Erzgebirge Aue verliert das Heimspiel gegen den Tabellenletzten Stuttgarter Kickers – Rote Karte für Skerdilaid Curri

So dicht liegen Glück und Pech nebeneinander. Am Mittwoch noch der strahlende Sieger gegen keineswegs schwache Jenenser, diesmal hatte man kein Glück und kassierte prompt eine Heimniederlage gegen die Stuttgarter Kickers die damit zum ersten Auswärtssieg in dieser Saison kamen.

Das Spiel begann fast wie von vielen erwartet zäh gegen den Abstiegskandidaten aus Stuttgart der in Aue zum ersten Pflichtspiel im Jahr 2009 auflief! Nach vorne lief so gut wie gar nichts, obwohl sich die Veilchen viel vorgenommen hatten, wie es Co Trainer Rico Schmitt formulierte. Sie waren erst mal mit Abwehraufgaben beschäftigt. Die Kickers suchten in ihrer Situation die Flucht nach vorne und waren damit das aktivere Team. Gambo (7.) aus der Drehung und ein Gewaltschuss von Traut (9.) waren erste Achtungszeichen. Aues erstes Zeichen resultierte aus einem Freistoß von Curri (10.), den aber Salz im Kickers Tor vor keinerlei Probleme stellte.

Das Spiel bekam nach 17 Minuten eine jähe Wendung, weil Curri als Ballführender Spieler im Mittelkreis gegen den heranstürzenden Sascha Traut in den Augen des unmittelbar daneben stehenden Schiedsrichter Markus Pflaum Foul gespielt haben soll. Sofort bildete sich von beiden Mannschaften und den 3! Schiedsrichtern eine Menschentraube im Mittelkreis. Zwei Minuten später bekam der kleine Curri die Rote Karte unter die Nase gehalten. Die Meinungen über das Strafmaß gehen weit auseinander. Für den Stuttgarter Trainer Edgar Schmitt war es eine Wilde Szene in der man keine Rote Karte geben muss. „Die uns aber enorm geholfen hat“, diktierte er den anwesenden Pressevertretern in deren Schreibblöcke. Für Rico Schmitt war die Szene kurz davor wichtiger, als nämlich Hochscheidt umringt von gleich drei Stuttgarter Spieler zu Fall kam. Curri selbst konnte dies alles nicht verstehen. „klar gehe ich mit dem gestreckten Bein in den Zweikampf, doch aber nur, um den Ball ganz normal vor dem heranstürmenden Traut zu blocken“. Irgendwie hat er nach Menschlichen Ermessen Recht, denn der Ball, um den es ja geht, befand sich zwischen Ihm und Traut. Für die meisten im Stadion war es auch akustisch ein ganz normaler Pressschlag. Ausgerechnet Curri, der grade mal in 139 Zweitligaspielen und 21 Drittliga-Spielen für Aue ganze 9 (Neun) gelbe Karten in seine Statistik zu stehen hat. Weder eine Gelbrote Karte noch eine Rote Karte ist dort zu finden. Nach diesen Zwischenfall verflachte das Spiel immer mehr mit viel Leerlauf zwischen den Strafräumen.

Nach dem Seitenwechsel gelang Marco Stark (50.) endlich der erste echte Schuss aufs Tor der Stuttgarter. Wie aus heiteren Himmel dann die Führung (56.) für die Gäste. Klingbeil konnte eine Flanke von Landeka nur zu kurz abwehren. Der Ball landete genau vor die Füße von Traut der einfach mal abzog und traf. Jetzt wachten auch die Hausherren auf und begannen in Unterzahl zu fighten. Phasenweise hatte man den Eindruck nicht sie hatten einen Mann weniger sondern die Gäste. Sogar Kos schaltete sich nun häufiger mit in die Angriffe der Lila-Weißen mit ein. Sven Müller (59.) hatte schon den Ausgleich auf den Kopf, nach Freistoßflanke Cimen. Schaffrath (69.) wollte ihn nicht nachstehen und verfehlte nur um Millimeter den Flankenball von Arne Feick. Die Szene aber, die die Wende hätte bringen können dann nach 70 Spielminuten. Eine schöne Kombination über Hensel und Agyemang bringt Feick völlig freistend in Schussposition aber Manuel Salz bringt noch eine Hand an den Ball. „Den muss ich einfach reinmachen, keine Frage“, so der Pechvogel Feick ehrlich nach dem Spiel. Die Entscheidung dann 8 Minuten später. Mit einem Konter über Parmak und Landeka machte Tucci alles klar. Wütende Proteste der Auer Spieler und Zuschauer ob einer vermeintlichen Abseitsstellung des Schützen, aber Klingbeil hob es auf. Männel hatte Glück als er für ein Zeichen an der Stirn in Richtung Schiedsrichter nur die Gelbe Karte bekommt. In der Schlussphase wirft Aue zwar noch mal alles nach vorn, aber auch der Versuch von Baltes (88.) einen Elfmeter gegen Gentner herauszuholen misslang. Zu offensichtlich seine Flugeinlage.

In der Pressekonferenz betonte Rico Schmitt das nicht der Schiedsrichter das Spiel verloren hat sondern die Mannschaft. „Obwohl wir besser ins Spiel gekommen sind wie gegen Jena, kamen wir mit der aggressiven Spielweise von den Kickers nicht zurecht. Nach der Roten Karten gab es Sorgen mit der Zuordnung im Mittelfeld, deshalb auch der Wechsel Müller für Glasner“. (burg)


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Jan Hochscheidt (60. Eric Agyemang), Tomasz Kos, René Klingbeil, Sven Schaffrath - Daniyel Cimen (71. Benjamin Baltes), Marco Stark, Skerdilaid Curri, Arne Feick - Marc Hensel, Sebastian Glasner (42. Steve Müller); Trainer: Heiko Weber


Stuttgarter Kickers: Manuel Salz - Moritz Steinle (60. Simon Köpf), Marcus Mann, Torsten Traub, Thomas Gentner - Josip Landeka, Benedikt Deigendesch, Markus Ortlieb, Sascha Traut (74. Mustafa Parmak) - Sokol Kacani (46. Marco Tucci), Bashiru Gambo; Trainer: Edgar Schmitt


Tore: 0:1 Sascha Traut (56.); 0:2 Marco Tucci (78.)


Schiedsrichter: Markus Pflaum (Hallstadt)


Zuschauer: 6800


Gelbe Karte: Martin Männel (2.), Daniyel Cimen (4.) / Sokol Kacani, Moritz Steinle, Marco Tucci, Sascha Traut


Rote Karte: Skerdilaid Curri (18., grobes Foulspiel) / -





Pressekonferenz - Foto: burg



Das Spiel ist aus. Schiedsrichter Markus Pflaum auf dem Weg in die Kabine. Foto: burg