Spielbericht
17. Spieltag, 29.11.2008
1. FC Union Berlin vs. FC Erzgebirge Aue 2-0

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Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark Berlin, Sonnabend 29. November 2008
(Kick off 14.00 Uhr)


Aue gegen clevere Hauptstädter unterlegen


Formverbessert aber ohne Punkte, kehrten die Veilchen am Samstag aus der Hauptstadt heim nach Hause ins vorweihnachtliche Erzgebirge. Dabei hatten sich die Mannen um Teamchef Heiko Weber eigentlich viel vorgenommen beim Prestige Duell gegen die „Eisernen“ und wollten die zuletzt schlechten Leistungen in Stuttgart beim VfB II (0-3) und im Landespokal gegen Sachsen Leipzig (0-1 n.V.) beim eigenen Anhang vergessen machen.

Die Mannschaft präsentierte sich endlich mal wieder als Mannschaft und hatte auch ordentlich gespielt, doch die Veilchen treten momentan auf der Stelle. 3 Pflichtspiele in Folge ohne Tore jetzt nun schon. Dabei war der Beginn im Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark, dorthin müssen die Unioner derzeit ausweichen weil ihr Stadion die Alte Försterei umgebaut wird, für die Gäste vielversprechend. Denn sie hatten die ersten Chancen, weil Union viel zu verhalten spielte und Schwierigkeiten hatte mit den Gästen, wie es Unions Trainer Uwe Neuhaus unumwunden zugab. Der wieder genesene Abwehrchef Tomasz Kos sprang an einer Ecke von Curri (7.) vorbei und als eine Hochscheidt-Flanke in den Berliner Strafraum segelte war der völlig freistende Lukunku (10.) zu überrascht und verstolperte das Leder. Jan Hochscheidt, Rückkehrer Nr. 2 bei den Veilchen, machte viel Druck über die rechte Seite. Rückkehrer Nr. 3 – Martin Männel im Tor der Veilchen, musste sich erst nach 23 Minuten sich so richtig strecken, als er eine lange Patschinski-Flanke fing. Erst danach wurden die Hausherren etwas gefährlicher, ihre Aktionen hatten aber den Hauch von Fußball: Marke Zufall. Aber auch dieser Fußball bringt manchmal Erfolg wenn man einfach Cleverer ist wie der Gegner und das waren die Berliner zweifelsfrei an diesen Tage.

Blick in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark Anfang der 2. Halbzeit. Foto: burg

Ein abgewehrter Eckball von Marc Hensel landete etwa einen Meter vor dem 16er bei Younga Mouhani, der auch direkt abzog, und mit dem Aufsetzer Männel im Auer Tor überraschen konnte. 1-0 nach 33 Minuten und wütende Proteste der Gäste (Kos und Feick beim Linienrichter), denn Ruprecht hatte sichtbehindert im Abseits vor Männel gestanden. Eine Kalte Dusche für die Auer, die sich aber unbeeindruckt davon zeigten und die Unioner sofort in deren Hälfte drückten. Hensel (39.) zwang Glinka mit einem platzierten Schuss zu einer Glanzparade und Agyemang (43.) scheiterte mit seinem artistischen Seitfallzieher ganz knapp. Hier lag der Ausgleich durchaus in der Luft. Die Berliner ließen Heimspielcharakter vermissen und wussten nicht so recht warum sie 1-0 führten. Einzig Aue fehlte die Abgeklärtheit dies auszunutzen. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff lag der Ball zum zweiten Mal im Netz der Auer. Wieder ein Standard für Union und wieder umstritten, weil der Freistoß aus Gästesicht sehr fragwürdig war, wie es Co-Trainer Rico Schmitt sah. Paulus spielte den Ball „hart am Mann“, doch dieser (Benyamina) ließ sich einfach clever nach hinten in Paulus rein fallen... Mattuschka brachte den Freistoß-Ball nach innen in den Strafraum der Gäste und nach einen Abpraller von Younga-Mouhani zog Stuff einfach mal ab –
2-0. So einfach ist das wenn man 1. FC Union Berlin heißt.

Nach dem Pausentee war aus Auer Sicht noch eine Menge Zeit hier was zu korrigieren, doch es fehlten einfach die Ideen um das runde ins eckige zu bringen. Die Bemühungen von Klingbeil (53.-Schußversuch), Hensel (70.-Kopfball) oder vom eingewechselten Kenny Schmidt (71.), der per Hacke am Außennetz scheiterte, waren unübersehbar. Union spielte nur noch Konterfußball. Zweimal Benyamina (48.+61.) und zweimal Männel auf den Posten. Die Veilchen probierten alles. Die Moral war absolut intakt. Am Ende stand man aber wieder mit leeren Händen da. Unübersehbar waren die vielen Standards aus den kein Kapital geschlagen wurde.

Dies sah auch Heiko Weber nach dem Spiel so: „eine hohe Anzahl an Standards für uns, aber mangelhaft was wir daraus machten. Uns fehlt einfach die „Ausgebufftheit“ der Unioner, die das heute ganz clever machten“.
Aues Präsident Uwe Leonhardt der die Mannschaft wieder mal auswärts hautnah auf der Bank unterstützte: „Die Mannschaft war nicht wiederzuerkennen nach den zwei blamablen Spielen gegen Stuttgart II und Leipzig“.
Für Uwe Neuhaus, Trainer des zur Zeit besten Heimteams der Liga, war es nur ein Arbeitssieg. „Wir mussten immer zittern im Spiel“. Er fügte treffend hinzu was den Unterschied zwischen Aue und Union ausmachte: „Standards sind unsere Stärke“. (burg)

Pressekonferenz. im Bild ganz rechts Aues Präsident Uwe Leonhardt. Foto: burg



UNION: Glinker - Göhlert, Stuff, Ruprecht/V - Bemben, Younga Mouhani/V, Kohlmann - Mattuschka (63. Dogan), Gebhardt (84. Maek/V) - Patschinski, Benyamina (90+1 Schulz)

AUE: Männel - Hochscheidt, Kos, Paulus/V, Klingbeil/V - Cimen (54. Glasner), Hensel, Feick/V, Curri - Lukunku, Agyemang (67. Schmidt)

Schiedsrichter: Karl Valentin (Taufkirchen)

1:0 Younga Mouhani (33.), 2:0 Stuff (45.)

Zuschauer: 7.022 im Berliner Jahnsportpark

Gelbe Karten:
Ruprecht (28.), Younga Mouhani (69.), Maek (88.) – Paulus (28.), Feick (85.), Klingbeil (80.)