Spielbericht
4. Spieltag, 24.08.2008
SV Werder Bremen II vs. FC Erzgebirge Aue 4-2

4

:

2

Weserstadion Platz 11 Bremen, Sonntag 24. August 2008
(Kick off 14.00 Uhr)


Wieder Niederlage nach guten Chancen - Aue kann in 3. Liga nicht gewinnen


Wann platzt der so berühmte Knoten beim FC Erzgebirge Aue? Wieder verloren die Veilchen ein Spiel nach guten Verlauf aus ihrer Sicht und vielen vergebenen Chancen. Aus Sicht von Aues Co-Trainer Rico Schmitt kann man die 1. Halbzeit nicht besser Fußball spielen. Er fügte aber sofort dazu: „ nur haben wir nicht mehr Tore geschossen, denn der vielleicht entscheidende Knackpunkt des Spiels war, das wir nicht sofort nachgelegt haben – nach dem 0-1 durch Marc Hensel“.

Heiko Weber und Rico Schmitt nach dem Spiel am Auer Block

Nach guten Beginn der Gäste, bei besten äußerlichen Bedingungen, war die Partie auf „Platz 11“ des Grossen Weserstadions schon fast am dahinplätschern, als Marc Hensel die 800 Zuschauer wieder aufweckte. Sein Führungstreffer für die Gäste nach 23 Minuten, entsprang der Marke: Sehenswert und zum Zunge schnalzen. Eine schöne Seitenverlagernde Ballstafette über F. Müller, El Barkani und Cimen schloss er mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze ins lange Eck ab. Ab jetzt spielte nur noch der Gast aus dem Erzgebirge. Aber weder Glasner (27.), der nach einem kapitalen Abwehrfehler von Hessel alleine auf Bremen Keeper Mieltitz zulief, noch El Berkani (31.) bekamen das Leder im Bremer Gehäuse unter. Von den Gastgebern war in dieser Phase weit und breit nichts zu sehen. Sie tauchten völlig ab. Einzig Perthel (35.) versuchte mit einem Weitschuss den Kasten von Martin Männel zu treffen. Um so bedauerlicher der Ausgleich, der die fast 300 mitgereisten Auer Schlachtenbummler aus allen Träumen riss. Fabian Müller holte den Österreichischen Nationalspieler Martin Harnick im Strafraum von den Beinen und Oehrl (42.) verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 1-1 Pausenstand. Bitter für den FCE: Mit der ersten echten Chance im Spiel, kommen die Werder-Bubis zum Erfolg.

Den zweiten Spielabschnitt begannen die Gäste teilweise wie entfesselt und berannten das Bremer Tor. Hensels Schuss in guter Position (54.) wurde abgeblockt. Der Führungstreffer für die Bremer fiel danach wieder fast aus dem Nichts. Kruse mit gutem Auge auf Harnick (56.) und der zog sofort ab, staunend vom Auer Abwehr-Statisten Kos beobachtet. Wer jetzt dachte Aue klappt ein, sah sich getäuscht. Die Gäste kamen zurück und wie! Nach Foul an Glasner Nähe 16 Meter Torlinie, knallte Arne Feick (58.) den Freistoß direkt auf Torwart Mielitz. Der konnte nur mit einer Faustparade abwehren, wieder war der nachgelaufene Feick da und donnerte den Ball mit Wut im Bauch hoch unter die Latte. Ein Tor der Marke: spektakulär. Die Gäste marschierten in der Folge nun weiter in nur einer Richtung: nach vorne. Sie spürten deutlich, jetzt geht was. Wieder war Sebastian Glasner (68.), wie schon in der 1. Halbzeit. der Knackpunkt. Nach Fehler von Hessel lief er alleine auf Mielitz zu und schaffte es wieder nicht den Ball im Tor zu versenken.
„Mehr Kaltschnäuzigkeit stände uns besser zu Gesicht“, umschrieb Co-Trainer Rico Schmitt stellvertretend nicht nur diese Szene. Der nach dem Schlusspfiff schwer gezeichnete Heiko Weber: „Wir sind noch nicht in der Lage im richtigen Moment das richtige zu tun“. Bremen schlug in den Schlussminuten der Partie noch zweimal durch Kruse gnadenlos zu. Erst verwertete er einen feinen Oehrl Pass zur 3-2 Führung (82.). In dieser Szene tanzte er auch noch Kos aus. Als Aue alles nach vorne warf, liefen sie noch in einen Konter (90.). Nach dem Schlusspfiff stellte sich Aues Trainer Heiko Weber den Fragen der teilweise wütenden und enttäuschenden Auer Schlachtenbummler am Zaun des Gästeblockes. Es kam aber zu keinen wüsten oder unbeherrschten Reaktionen, wie man sie auch schon mal in der 2. Liga gesehen und erlebt hatte. Alles verlief sachlich und fair.
Jetzt ist guter Rat teuer. Rico Schmitt: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Keiner unser Spieler macht so was mit Absicht, indem sie den Ball nicht ins Tor schießen. Der Sebastian Glasner z. Bsp ist jetzt todunglücklich weil er den Fans eine schlechte Woche bescherte und auch eine Scheiß-Rückfahrt nach Hause“
Bremens Trainer Thomas Wolter meinte nach dem Spiel: „Selten habe ich ein Spiel gesehen, in dem wir uns durchgelogen haben, wie heute. Ich kann mich daher nur über die 3 Punktete freuen. Bei uns fehlte Leidenschaft und Aggressivität. Dies war nicht die Art von Fußball die ich mir vorstelle“.
Der Erste Jahrestag des letzten Pflichtspiel-Auswärtssieges (1-0 in Paderborn am 2. September 2007) ist nicht mehr weit entfernt...
(burg)


PK mit Rico Schmitt und Thomas Wolter (rechts)


Werder Bremen II: Sebastian Mielitz - Niklas Andersen (46. Kevin Artmann), Sandro Stallbaum, Finn Holsing, Alexander Hessel (71. Dominik Schmidt) - Max Kruse, Timo Perthel, Nicolas Feldhahn, Philip Bargfrede (76. Marc Heider) - Martin Harnik, Torsten Oehrl; Trainer: Thomas Wolter


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Marc Hensel, Thomas Paulus, Tomasz Kos, Fabian Müller - Arne Feick, Daniyel Cimen, Jan Hochscheidt (79. Steve Müller), Benjamin Baltes (59. Fatih Yigitusagi) - Mohamed El Berkani, Sebastian Glasner
Trainer: Heiko Weber


Tore: 0:1 Marc Hensel (23.); 1:1 Torsten Oehrl (Foulelfmeter, 42.); 2:1 Martin Harnik (56.); 2:2 Arne Feick (58.); 3:2 Max Kruse (82.); 4:2 Max Kruse (90.)


Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Dorum) - Assistenten: Björn Hinrichs (Husum), Sebastian Born (Bergstedt)


Zuschauer: 800 im Stadion Platz 11 in Bremen


Gelbe Karte: Finn Holsing (29.), Philip Bargfrede (55.) / Fabian Müller (52.)