Spielbericht
15. Spieltag, 30.11.2007
FC Carl Zeiss Jena vs. FC Erzgebirge Aue 2-1

2

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Ernst-Abbe-Spielfeld Jena, Freitag 30. November 2007
(Kick off 18.00 Uhr)


Es ist Fünf vor Zwölf – die Fanseele kocht


Grenzenlose Wut und Enttäuschung unter den gut 1.500 mitgereisten Auer Schlachtenbummler am Freitagabend nach den Abpfiff von Schiedsrichter Peter Gagelmann. Der Spielverlauf und das Ergebnis waren nicht in Worte zu fassen. „Heute haben wir wieder mal eindrucksvoll gezeigt warum wir momentan auswärts nichts reißen“, so Trainer Gerd Schädlich.
Es war im Kalenderjahr 2007 ein Auswärtsspiel wie fast jedes andere zuvor. Nach dem Motto. Schablone drauf – passt. Wieder gab man eine Führung aus der Hand. Oder andersherum, wie es Gerd Schädlich ausdrückte: „Wiedereinmal haben wir einen verunsicherten Gegner aufgebaut“. Dabei war der Auftakt nach Maß für die ganz in Lila spielenden Gäste. Schon nach 8 Minuten lag der Ball im Tor des Tabellenletzten. Tapalovic hatte Klinka, nach schönem Zuspiel von Curri, im Strafraum von den Beinen geholt. Kapitän Jörg Emmerich verwandelte wieder gewohnt sicher unten rechts. Viele Auer Fans verpassten das Tor, weil sie noch in der Schlange vorm Gästeeingang standen oder im Stau von der Autobahnabfahrt.

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Jena - Aue
Jena-Aue 004
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Jena - Aue
Pressekonferenz
Pressekonferenz
Jena - Aue

Die Führung spielte natürlich dem Gast in die Karten, denn die Gastgeber waren jetzt völlig nervös, mut und ideenlos. Jenas einzigste Chance war ein Kopfball von Kandelaki (25.), der aber weit am Keller Tor vorbei ging. Der Ex-Auer Sebastian Helbig war vorne Alleinunterhalter ohne zählbares und Simak war auch kaum zu sehen. Unverständlich warum die Gäste nicht aufs zweite Tor drückten. Optisch und spielerisch eigentlich besser als Jena, aber eigene Chancen Fehlanzeige. Strittig zweifellos das Kopfballtor von Fiete Sykora (24.) nach Flanke von Sträßer. Abseits entschied Gagelmann. In der Abwehr kaum gefordert von Jena, wurde nach vorne aber schon in dieser Phase ungenau gespielt wie es Trainer Schädlich sah. Beispiel die 40. Minute, als erst Sykora gegen Tapalovic den Ball und das Laufduell gewinnt, aber in Nähe des gegnerischen Tor den Ball wieder vertändelt. Curri schoss Sekunden vor dem Halbzeitpfiff knapp am Tor vorbei. Die Pfiffe von den einheimischen Zuschauern waren berechtigt und trafen auch den Trainer von Jena. „Die 1. Halbzeit war wirklich traurig aus unserer Sicht“.

Die Gastgeber kamen mit mehr Entschlossenheit aus der Kabine, trotzdem blieb es ein Spiel auf niedrigen Niveau das keinem so richtig von den Sitzen riss. Simak wurde bei den Gastgebern nun aktiver und die Gäste trauten sich immer seltener nach vorn. Emmerichs Weitschuss (65.) war mal eine Ausnahme. Als der Auer Kapitän in der 72. Minute nach Foul von Kühne im Mittelkreis und anschließender Behandlung fehlte, schlug Jena zu. Der kurz vorher eingewechselte Petersen schlich sich aus den Rücken von Kos und warf sich per Kopf (74.) in die Flanke von Charalambides – 1-1. Ein Tor wie aus dem Nichts, fiel aber genau in einer Phase als Aue nur noch das 1-0 verwalten wollte. „Da haben wir Jena wieder aufgebaut“, meinte ein völlig enttäuschter Gerd Schädlich. Jetzt warfen die Gastgeber alles nach vorne und das Spiel wurde endlich lebhafter. Kühne (81.) prüfte Axel Keller und Simak war an fast jeder Aktion beteiligt. Er trat auch den Eckball (88.) der für viel Verwirrung sorgte im Auer Strafraum und der zum Elfmeter führte. Keller konnte mit Glanzparade noch den Schuss von Maul halten doch beim Versuch den Abpraller zu verwerten wurde der Ungar Torghelle von Kos gefoult. Der Pole kassierte dafür seine fünfte Gelbe Karte und fehlt beim Heimspiel gegen Koblenz. Simak (89.) verwandelt nervenstark vom Punkt zum 2-1 Sieg für die Gastgeber.

Als die Auer Spieler in Richtung Gästekurve liefen wurden sie von grenzenlos enttäuschten Auer-Fans ausgepfiffen und verhöhnt. Kein Wunder das die Spieler da auf Distanz blieben und an der Torauslinie wieder kehrt machten. Ein Rotes Tuch war auch Fiete Sykora der mit einem Jeneser Spieler sein Triokot tauschte und bei den Fans wohl jetzt endgültig unten durch ist. (burg)


Jena: Kraus - Tapalovic (41. Maul), Oniani, Omodiagbe, Stegmayer - Kühne - Charalambidis, Simak, Kandelaki - Ziegner (57. Torghelle) - Helbig (72. Petersen)

Aue: Keller - Sträßer, Loose, Kos, Trehkopf - Feldhahn, Emmerich (76. Kurth), Liebers - Curri (80. Geißler) - Sykora, Klinka (77. Kaufman)

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Zuschauer: 9.587 (davon 1.500 Auer Schlachtenbummler)

Tore: 0:1 Emmerich (8./FE), 1:1 Petersen (74.), 2:1 Simak (89./FE)

Karten: Stegmayer (17.),Oniani (45.), Maul (56.), Charalambidis (60.), Omodiagbe (83.), Ziegner (89.) - Feldhahn (63.), Kos - seine Fünfte! (88.)