Spielbericht
6. Spieltag, 21.09.2007
VfL Osnabrück vs. FC Erzgebirge Aue 2-1

2

:

1

osnatel-Arena Osnabrück, Freitag 21. September 2007
(Kick off 18.00 Uhr)


Auer lassen wieder Punkte liegen


Wieder mit leeren Händen stehen die Fußballer von Gerd Schädlich da, nach der knappen 1-2 Niederlage beim Aufsteiger VfL Osnabrück. Diese Niederlage schmerzt im nach hinein umso mehr, weil sie gegen sichtlich verunsicherte Gastgeber vermeidbar war. Einige der 280 mitgereisten Auer Schlachtenbummler rieben sich verwundert die Augen: War das die Auer-Mannschaft, die so tollen Fußball in der 2. Halbzeit gegen Mönchengladbach gespielt hatte?

Zumindest personell war sie es. Gerd Schädlich vertraute die Elf vom zweiten Durchgang gegen Gladbach. Doch der gute Eindruck vom Montagspiel war wie weggeblasen und weggeschnitten. Beide Mannschaften spielten nervös mit vielen Fehlern im Spielaufbau. Sie überboten sich fast an Harmlosigkeit. Aue schaffte es nicht, einen sichtlich verunsicherten Gegner zu beschäftigen. Die beiden halben Chancen von Feldhahn (16. und 19.) kaum der Rede wert. Die eigene Fehlerkette im Spielaufbau war zu hoch. Im Angriff zu umständlich und ohne Ideen. Von den zuletzt gelobten Heller, Geißler und Curri war nichts zu sehen. Auch die anderen versteckten sich. Fast symptomatisch die Führung der Osnabrücker nach 31. Minuten, als der Ex-Auer Matthias Heidrich (spielte 5 Jahre für die Veilchen) eine Schaltpause in der Gästeabwehr dankend annahm. Kos rutschte beim Abwehrversuch nach einer Nouri-Ecke unglücklich im eigenen Fünfmeterraum aus und der Ball bleibt unbehelligt liegen. Heidrich schaltete schneller und hämmerte den Ball, umringt von vielen Ex-Orangen-Kollegen unter die Latte. Danach war es wie gegen Gladbach. Bobel hielt seine Mannen noch im Spiel, als er seine Reflexe gegen den allein durchgebrochenen Hennings (27.) unter Beweis stellte. Davor musste er nur einmal gegen Reichenberger (8.) auf der Hut sein. Glück hatte er in der 44. Minute. Erst pariert er einen zweimal! abgefälschten Osnabrücker-Freistoß, dem dann Cichon direkt vor die Füße fällt. Doch der Ex-Kölner schmettert das Leder an die Latte. Durchatmen in den Auer Reihen. „Wir konnten froh sein, das es zur Halbzeit nicht schon 0-2 gegen uns stand“, stellte Gerd Schädlich nüchtern aber zutreffend fest.

Gästeeingang
Gästeeingang
Osnabrück - Aue
osnatel Arena
osnatel Arena
Osnabrück - Aue
Pressekonferenz
Pressekonferenz
Osnabrück - Aue

Er brachte nach den Wechsel endlich den etatmäßigen Kapitän Jörg Emmerich, für den wieder schwachen und ideenlosen Ersatz-Kapitän Marco Kurth. Emmerich kam somit zu seinem Punktspieldebüt in der Saison und mit einmal spielten die Gäste wie verwandelt. Man konnte eine Schablone über beide Spiele (Gladbach und Osnabrück) legen. So sah es nach dem Spiel auch Jörg Emmerich: „ Vielleicht sollten wir mal nachdenken warum das so ist. Wir hätten den Gegner in der 1. Halbzeit mehr bearbeiten und beschäftigen müssen, dann wären wir erfolgreicher hier gewesen“.
Wie gegen Gladbach kamen die Auer aus der Kabine und waren nicht wieder zuerkennen. Jetzt endlich wurde der Aufsteiger in seiner Abwehr beschäftigt. Doch Kaufmann (53.) konnte die Freistoßvorlage von Geißler nicht per Kopf zum Ausgleich verwerten. Osnabrück nun mit leichter Konterstellung im eigenen Stadion. Loose verliert den Ball an Hennings (59.), wiederum bleibt Bobel Sieger gegen den VfL Youngster. Mit einem Schlag war die Kulisse wieder da in diesem engen und gefürchteten Stadion an der Bremer Brücke. Als Gerd Schädlich nach 66 Minuten alles auf eine Karte setzte und mit Fiete Sykora einen weiteren Stürmer aufs Feld schickte, leistete sich die Abwehr zwei Minuten später einen weiteren Blackout. Eine weite, hohe Flanke von Aziz, war gefühlte 5 Minuten in der Luft und fiel genau auf den Fuß von Reichenberger der sich im Rücken von Trehkopf vors Tor von Bobel geschlichen hatte und den Ball direkt zum vorentscheidenden 2-0 traf. Danach musste man der Schädlich Elf attestieren das sie nicht aufgab und Moral zeigte. Adam Nemec traf, nach schöner Kombination von Sykora und Klinka, per Kopf (80.) zum Anschlusstreffer und beschenkte sich somit selbst mit seinem ersten Saisontor. Das war vielleicht ein positiver Aspekt und die Frage: Ist jetzt endlich der Torknoten geplatzt beim Neuzugang? Der Slowake hätte sich in der 87. Minute berühmt schießen können, doch sein Schrägschuss aus spitzen Winkel landete nur am Außennetz. Die wohl dickste Ausgleichchance kurz vor Ultimo, vergab Jiri Kaufman mit dem Kopf. Als Heller von rechts flankte zirkelte der Tscheche einen Flugkopfball Richtung rechtes Dreiangel, aber der Ball ging um Zentimeter vorbei. Kaufman selbst dazu: „Ich habe eigentlich alles richtig gemacht in dieser Szene, nur das Glück fehlte “.

Gerd Schädlich lobte nach dem Spiel seinen zurückgekehrten Kapitän Jörg Emmerich: „Man hat deutlich gesehen das er über weite Strecken Ruhe und Ordnung in unser Spiel reingebracht hat. Somit hat er sich für das Dienstagspiel gegen Hoffenheim angeboten“.

Die Frage vor dem nächsten Heimspiel (Dienstag – 17.30 Uhr) gegen den Aufsteiger 1899 Hoffenheim bleibt somit bestehen: wie stellen wir diese Blackouts in der Abwehr ab? Wenn man auf die nächsten Gegner schaut kann einen Angst und Bange werden. (burg)


Osnabrück: Berbig - Schäfer, Touré, Schuon, Cichon - Nouri (78. Enochs) , Aziz (70. Frommer), Heidrich, Thomik - Reichenberger, Hennings (83. Manno)

Aue: Bobel - Kos, Loose, Heller, Trehkopf - Kurth (46. Emmerich), Feldhahn (66. Sykora), Geißler - Curri (46. Klinka), Kaufman, Nemec

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Ingolstadt)

Zuschauer: 11.000|Quelle: VfL Osnabrück zur Pressekonferenz!
Auer-Schlachtenbummler: 280|Quelle Ticketservice VfL Osnabrück - verkaufte Stehplatzkarten im Vorverkauf und an der Tageskasse Eingang West: 232.

Tore: 1:0 Heidrich (31.), 2:0 Reichenberger (68.), 2:1 Nemec (80.)

Karten: Aziz (62.) - Heller (54.), Sykora (83.)