Spielbericht
1. Spieltag, 12.08.2007
FC Erzgebirge Aue vs. SpVgg Greuther Fürth 1-1

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 12. August 2007
(Kick off 14.00 Uhr)


Feldhahn verhindert Auer Auftakt-Blamage


FC Erzgebirge startet mit mühevollem 1:1 gegen Spvgg Greuther Fürth in die Saison - Torhüter Bobel mit starker Leistung

Der FC Erzgebirge Aue ist mit viel Kampf und Krampf und einer großen Portion Glück in die Zweitliga-Saison gestartet. Vor 11.500 Zuschauern verpasste die Elf von Trainer Gerd Schädlich gestern gegen die SpVgg Greuther Fürth den angestrebten Heimsieg. Am Ende durften sich die Veilchen nach dem mühevollen 1:1 (0:0) aber wenigstens ein bisschen wie die Sieger fühlen.

Denn bis zum Ausgleichstreffer in der 78. Minute durch Neuzugang Nicolas Feldhahn stand lediglich eine torgefährliche Aktion zu Buche. Jiri Kaufman zwang bei seinem Heber Gästetorhüter

11.500 beim Saisonauftakt der Auer Veilchen. Foto: Ede

Kirschstein zu einem Klasse-Reflex (52.). Ansonsten waren die taktisch hervorragend eingestellten Franken das klar bessere Team. Mit einer aggressiven Zweikampfführung beeindruckten sie die Gastgeber vom Anpfiff weg. Und sie brachten bei ihren Offensivbemühungen die Auer Hintermannschaft einige Male in Verlegenheit. Zum Glück präsentierte sich Schlussmann Tomasz Bobel, dessen Einsatz aufgrund einer Mittelohrentzündung lange auf der Kippe stand, in ganz starker Form. Caligiuri (10.), Burkhardt (25.) und Nehrig (34.) scheiterten allesamt am glänzend reagierenden FCE-Keeper. Beim platzierten Flachschuss, der die Gäste in Führung brachte (54.), erwischte der aufgerückte Torschütze Achenbach Bobel allerdings auf dem falschen Fuß.

Fürth besaß auch nach dem 1:0 Möglichkeiten, um frühzeitig alles klar zu machen. Beim Freistoß von Haas, der den Pfosten streifte, waren die Platzherren mit Fortuna im Bunde (67). Keine Minute später tauchte Maierhofer frei vor dem Tor auf, brachte den Ball aber nicht an Bobel vorbei. „Meine Mannschaft ist für ihren großen Aufwand nicht belohnt worden, weil die letzte Konsequenz bei den klaren Torchancen gefehlt hat", ärgerte sich Trainer Bruno Labbadia.

Diese Nachlässigkeiten wurden spät bestraft und wären fast noch gänzlich ins Auge gegangen. Denn in der 85. Minute hatte Tom Geißler im Strafraum freie Schussbahn. Doch der Mittelfeldmann jagte das runde Leder unkonzentriert über das Gehäuse. „Wir müssen froh sein über diesen Punkt", meinte Aues Abwehrspieler Thomas Paulus, der gemeinsam mit Tomasz Kos in der Innenverteidigung spielte. Der etatmäßige Kapitän Jörg Emmerich musste wegen Rückenproblemen kurzfristig passen. Sein Vertreter Marco Kurth blieb nur 45 Minuten auf dem Rasen. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu fehlerhaft gespielt, im Mittelfeld und im Angriff zu viele Bälle verloren. Das 0:0 zur Pause schmeichelte uns", kritisierte FCE-Trainer Schädlich.

Für Kurth kam Geißler, Feldhahn rückte ins zentrale Mittelfeld und stand zumindest beim Ausgleichstreffer goldrichtig. Spielerisch blieben aber auch nach dieser taktischen Umstellung viele Wünsche offen. Für einen kleinen Lichtblick sorgte Neuzugang Adam Nemec, der nach 57 Minuten für den völlig wirkungslosen Ex-Jenaer Fiete Sykora eingewechselt wurde. „Adam war sofort da, hat Präsenz gezeigt und ist in die Zweikämpfe gegangen. Er hat sich für die kommenden Spiele angeboten", lobte Schädlich den slowakischen Mittelstürmer. Olaf Morgenstern, Freie Presse, 13.08.2007

Durchwachsener Punktspielstart


Fußball, 2. Bundesliga: FCE trennt sich von Fürth 1-1
Um Geduld mit der neuformierten Mannschaft hatten Trainer Gerd Schädlich und Präsident Uwe Leonhardt vor der Saison gebeten. Und Geduld mussten die FCE-Fans unter den 11.500 gestern Nachmittag im Erzgebirgsstadion in der Tat gleich aufbringen. Den Saisonstart nach dem 1-1 gegen Greuther Fürth als missglückt einzustufen, wäre sicher überzogen. Aber etwas mehr guten Fußball hatten sich die Zuschauer schon von ihren Veilchen erhofft. Dass manches nicht zusammen passt, war zu erwarten. Aber die Summe der Fehler und die teils komische Art und Weise, in der man einen Gegner selbst mit drei Mann nicht am Spielen hindern konnte, verwunderte schon. Schließlich gab es nach dem Pokal-Aus einiges wieder gutzumachen. Keine einzige zwingende Torchance in der ersten Hälfte kam dabei heraus eindeutig zu wenig für eine Heimmannschaft. Uwe Leonhardt nahm das Team allerdings in Schutz. „Bei uns hat zwar nicht alles geklappt, aber ich hatte Fürth mit den vielen Neuen auch nicht so stark erwartet. Es war sehr schwierig durchzukommen." Das sei keine Katastrophe, darauf könne man aufbauen beim weiteren Formen der Mannschaft. Aufgefallen war dem Präsidenten der gute Auftritt von Adam Nemec nach seiner Einwechslung. Gemeinsam mit Tomasz Kos stufte er den groß gewachsenen slowakischen Angreifer als beste Akteure in Reihen der Auer ein. Und dann forderte er einmal mehr Geduld, etwa mit Fiete Sykora. Ob sich Trainer Gerd Schädlich allerdings viele derart pomadige Auftritte wie den gestern vom Stürmer bieten lässt, darf bezweifelt werden. Einen weit besseren Meisterschaftseinstand erlebte da Nicolas Feldhahn. Ihm gelang nach tollem Einsatz von Kos im Anschluss an eine Ecke aus Nahdistanz das 1-1. „Natürlich ist es super, gleich zu treffen. Aber ein Sieg wäre mir lieber gewesen", so der Neuzugang, er morgen 21 Jahre alt wird. Eine der Sachen, warum der FCE letztlich mit dem 1-1 zufrieden sein musste, hatte Feldhahn kurz nach dem Schlusspfiff bereits ausgemacht: „Die Zuordnung im Mittelfeld hat nicht gestimmt, wir sind immer nur hinterher gelaufen", schloss er sich in die Kritik mit ein. Feldhahn wird nun alles geben, nach der Partie in Offenbach auch beim nächsten Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden wieder mit dabei zu sein. Denn für den jungen Mann ist die Atmosphäre im Lößnitztal ein neue und tolle Erfahrung. "Als ich das gesehen habe, die vielen Leute rundherum im Stadion, so was kenne ich von Unterhaching halt nicht. Das gibt einem noch mal richtig Kraft." Kjell Riedel, Freie Presse / Lokalsport Aue – Montag, 13. August 2007

Aue: Bobel - Loose, Kos, Paulus, Liebers - Heller, Kurth (46. Geißler), Feldhahn - Klinka (57. Curri), Sykora (57. Nemec), Kaufman

Fürth: Kirschstein - Felgenhauer, Biliskov, Karaslavov, Achenbach - Caligiuri (85. Reisinger), Judt, Burkhardt, Haas - Maierhofer, Nehrig (81. Cidimar)

Schiedsrichter: Michael Kempter

Zuschauer: 11.500

Tore: 0:1 Achenbach (54.), 1:1 Feldhahn (78.)

Karten: Heller, Paulus, Kaufman, Geißler, Liebers - Maierhofer, Karaslavov