Spielbericht
29. Spieltag, 16.04.2007
FC Carl Zeiss Jena vs. FC Erzgebirge Aue 2-1

2

:

1

Ernst-Abbe-Sportfeld Jena, Montag 16. April 2007
(Kick off 20.15 Uhr)


Aue verspielt Kredit bei den Fans


Die Veilchen wollten ihre dünne Auswärtsbilanz in Jena korrigieren, was aber am Ende gründlich misslang. Im 79. Aufeinandertreffen des brisanten Traditions-Duell hatte der abstiegsbedrohte Aufsteiger Carl-Zeiss Jena erst mal Mühe sein Stadion voll zu bekommen. Jena zeigte vom Anstoß weg sofort wer Hausherr ist und machte Druck auf gegnerische Tor. Nach 10 Spielminuten fällt dann auch schon der Führungstreffer für die Gastgeber. Die Auer bringen den Ball einfach nicht aus der Gefahrenzone, Trehkopf wehrt zu kurz ab genau vor die Füße von Zimmermann der auch aus 15 Metern sofort abzieht. Noch leicht von Schlitte abgefälscht findet der Ball den Weg ins Tor. Das spielte Jena natürlich in die Karten die um jeden Ball kämpfen, die fighten, die aggressiv spielen, bissig in die Zweikämpfe gehen, sich zerreissen (Schädlich), die am Límit spielen (Neubarth). Die Gästen haben dem fast nichts entgegen zusetzen und Mühe überhaupt mal in die Nähe des gegnerischen Strafraums zu kommen. Sie können vorne fast keine Bälle halten. Klinka (23.) schafft es einen Ball, in aussichtsreicher Schussposition, in Richtung Eckfahne zu befördern. „Wir waren die 1. Halbzeit gar nicht auf den Platz. Wenn man so spielt entstehen Chancen und Tore für den Gastgeber“, resümierte Trainer Gerd Schädlich. Nicht auf den Platz war dann erst mal Kos (24.) der mit blutendender Augenbrauenverletzung fast drei Minuten behandelt werden musste. Trehkopf wurde von Gerd Schädlich gleich ganz vom Platz genommen (30.) und für Adamcki ersetzt. Er war wohl mit Schlitte auf der rechten Seite überfordert. Vom Platz wollte auch Kapitän Jörg Emmerich, der sich bei einen Zweikampf verletzte und sich in Folge dessen dann immer an seine rechte Hüfte fasste. In der 42. Minute zeigte er seine Auswechslung an zur Trainerbank. Er musste aber dann auf die Zähne beissen (Schädlich) doch bis zum Halbzeitpfiff warten. Für ihn kam Geißler ab der 46. Minute.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit forcierte Jena noch mal seinen Sturmlauf. Zimmermann verzieht freistehend (38.) und bei Werners (44.) Knaller bekommt Keller grade noch so die Fäuste hoch. Ihm war es zu verdanken das nicht schon zur Pause alle Messen gelesen waren. Machtlos war der Auer Keeper in der Nachspielzeit. Die Eingabe von Kühne (Heller verlor leichtfertig den Ball im Vorwärtsgang...) drückt Schlitte zum 2-0 über die Linie. Insgesamt eine peinliche Vorstellung der Lila-Weißen im ersten Durchgang und das bei einen TV-Live Spiel.

Zum Wiederanpfiff waren die Gäste fast Fünf Minuten eher aus die Kabine und spielten nun sofort entschlossener. „Wir versuchten das Spiel in den Griff zu bekommen, dies sah von der Optik gut aus. Aber insgesamt war es enttäuschend wie wir hier aufgetreten sind. So kann man sich nicht präsentieren“, redete sich Trainer Gerd Schädlich den Kummer von der Seele, dem die Enttäuschung sichtbar ins Gesicht geschrieben stand. Jena fiel mit fortschreitender Spielzeit nicht mehr viel ein. Sie lauerten nur noch auf Konter und hätten auch fast das 3-0 geschafft. Werner auf den freistehenden Fröhlich (54.), doch Keller ist auf den Posten. Aue hatte nun auch ein paar halbwegs ordentliche Spielzüge und Chancen. Geißler (53.) tankte sich durch, sein Schussversuch wurde aber zu Ecke geklärt. Rangelov (54.) nach schöner Körpertäuschung zu ungenau auf den wartenden Klinka. Für den Tschechen kommt Demir ab der 64. Minute der sich auch gleich zweimal (75. und 82.) in Szene setzen konnte. Er war auch maßgeblich am Anschlusstreffer (84.) beteiligt, was noch mal Hoffnung auf einen Punkt nährte. Sein Schuß wurde von Schlitte noch abgefälscht und kullerte über die Linie. In den Schlussminuten wurde es noch mal hektisch. Schiedsrichter Babak Rafati, der schon zuvor 6 Mal den Gelben Karton zeigte, schickte erst Rangelov (84.) mit Gelb-Rot vom Platz. Völlig zu Recht nach einer Schwalbe auf den Weg in Richtung gegnerisches Tor. Wenig später hielt er dann noch Wachsmuth, nach Foul an Dostalek und Kos, nach Würgen gegen Wachsmuth, die Rote Karte unter die Nase (87). Beide Trainer äußerten sich aber zu diesen Roten Karten von Wachsmuth und Kos, das sie leicht übertrieben waren.
Präsident Uwe Leonhardt fand deutliche Worte: „Wir haben einigen Kredit verspielt bei unseren Fans, den müssen wir uns jetzt zurückholen keine Frage“. Dies merkten dann auch schon die Spieler, die von den eigenen völlig frustierten Fans nach Spielende teilweise schon rüde beschimpft wurden. (burg)




Jena: Lomaia - Günther (64. A. Maul), Wachsmuth, Voigt, R. Maul (90.+1 Kowalik) - Schlitte, Kühne, Zimmermann, Werner - Fröhlich (85. Holzner), Sykora

Aue: Keller - Loose, Kos, Emmerich (46. Geißler), Trehkopf (30. Adamski) - Lenze, Heller, Dostalek - Rangelov, Juskowiak, Klinka (64. Demir)

Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover)

Zuschauer: 10.845 (davon ca. 1500 Auer Anhänger)

Tore: 1:0 Zimmermann (10.), 2:0 Schlitte (45.), 2:1 Demir (84.)

Karten: Maul , Sykora - Trehkopf, Dostalek, Kos, Rangelov
Rangelov (85./Schwalbe)
Wachsmuth (87./grobes Foul) - Kos (87./Würgegriff)