Spielbericht
Sachsenpokal Viertelfinale, 27.11.1999
VfB Leipzig II vs. FC Erzgebirge Aue 0-1

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Bruno-Plache-Stadion Leipzig, Sonnabend 27. November 1999
(Kick off 13.30 Uhr)


Mit Ach und Krach und Glück ins Halbfinale


Vor einigen Wochen trat der FC Erzgebirge im Regionalliga-Punktspiel im Leipziger Bruno-Plache-Stadion an und gewann recht souverän mit 1:0. Von dieser Leistung waren die Auer im Pokalspiel meilenweit entfernt, obwohl sie diesmal gegen die 2. Mannschaft des VfB kickten, in der viele 18-Jährige mitwirkten. Man spürte, dass Trainer Gerd Schädlich nach dieser Partie nach Fassung rang: „Mit einer ganz schwachen Leistung sind wir eine Runde weiter gekommen. Im Kopf vieler unserer Spieler hat es nicht gestimmt, obwohl ich vor dem starken Leipziger Nachwuchs immer wieder gewarnt hatte." Manager Lutz Lindemann formulierte es noch krasser: „Eine katastrophale Leistung unserer Mannschaft, für die man sich nur entschuldigen kann." Und in Anspielung auf das mögliche Pokal-Halbfinale: „Wenn wir wieder nach Leipzig kommen, dann aber mit unserer ersten Mannschaft." Das war zugleich ein großes Lob für die „Fohlen" des VfB Leipzig, die nicht nur kämpferisch zeigten, wie man in ein Pokalspiel gehen muss, sondern über weite Strecken auch spielerisch weitaus besser agierten. Glaubte man zunächst, dass die Auer in der Anfangsphase systematisch nach ruhigem Spielaufbau suchten, sah man dann, dass die Mannschaft in keiner Phase ihre gute Form der vergangenen Wochen fand. Schon im Mittelfeld konnte keiner der Gäste die Fäden in die Hand nehmen. Die VfB-Oberliga-Mannschaft spielte unbekümmert auf, gewann an der Mittellinie viele Zweikämpfe und brachte mit ihrem Drang nach vorn die Auer Abwehr immer wieder in Bedrängnis. Allein Torwart Sven Beuckert brachte es im Gästeteam annähernd auf Normalform, musste einige brenzlige Situationen bereinigen. Aue hatte vor allem gegen den langen Gunkel im VfB-Angriff einige Mühe. Das erste Resultat des äußerst desolaten Spiels von Aue war die Tatsache, dass Harun Isa zur Pause aus der Mannschaft genommen wurde. Aber auch viele andere hätte der Trainer in der Kabine lassen können. So verhalf in der 58. Minute lediglich ein sehr umstrittener Elfmeter zum einzigen Tor durch Jörg Kirsten. Gerd Schädlich: „Einen solchen Elfer erhält man auswärts nicht jeden Tag. Aber der Schiedsrichter war immer noch besser als unsere Mannschaft." HWS, Freie Presse, 29.11.1999


VfB Leipzig II: René Koslowski, Christian Schmidt, Daniel Ferl (76. Sven Dossmann), Jörg Rosenkranz, Nico Knaubel, Rico Kipping, Maik Kunze, Reimund Mimuß (81. Milenko Dedovic), Nico Kanitz, Markus Richter, Peter-Sebastian Gunkel; Trainer: Jörg Seydler

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Hagen Schmidt, Udo Tautenhahn, Enrico Barth, Petr Grund - Peter Heidler, Radek Sionko, Borislav Tomoski, Marek Nowacki - Harun Isa (46. Marian Pagels), Jörg Kirsten (65. Steffen Binke); Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 0:1 Jörg Kirsten (Foulelfmeter, 58.)

Schiedsrichter: Heiko Petzold (Dresden)

Zuschauer: 350 im Bruno-Plache-Stadion Leipzig (darunter ca. 60 Fans aus Aue)

Gelbe Karte: Christian Schmidt / Petr Grund, Marian Pagels