Spielbericht
19. Spieltag, 28.01.2007
FC Erzgebirge Aue vs. Hansa Rostock 3-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 28. Januar 2007
(Kick off 14.00 Uhr)


Aue mischt im Aufstiegskampf munter mit


Überzeugender 3:0-Erfolg gegen Tabellenzweiten Rostock - FCE-Trainer Schädlich: Das klare Ergebnis schmeichelt uns

Der Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue mischt im Aufstiegskampf weiter munter mit. Und er hat mit dem überzeugenden 3:0-Erfolg gegen Hansa Rostock gestern seine Ambitionen auf einen Platz im oberen Tabellendrittel eindrucksvoll unterstrichen. Von mehr will bei den Veilchen (noch) keiner sprechen. "Für uns zählen zunächst 42 Punkte. Dann schauen wir weiter", meinte Torhüter Axel Keller, der erneut eine tadellose Partie ablieferte. Uwe Ehlers, ebenfalls einer der Besten auf dem Platz, erklärte: "Die Aufstiegsträume reifen in erster Linie im Umfeld. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und uns immer wieder neu konzentrieren."

Das gelang den Auern gegen Rostock hervorragend. Vor allem in den ersten 30 Minuten, als die Platzherren das Geschehen auf dem Rasen kämpferisch und spielerisch dominierten. Die Tore blieben zunächst aus. Tomas Klinka (8.), Dimitar Rangelov (17.) und Tomasz Kos (18.) scheiterten allesamt an Hansa-Torhüter Schober. In der 28. Minute knallte René Trehkopf einen 25-m-Freistoß an den Pfosten. So blieb es wieder einmal Altmeister Andrzej Juskowiak vorbehalten, mit einem platzierten Flachschuss die verdiente Führung zu erzielen (29.).

"Aue hat uns in der ersten Halbzeit früh attackiert, dadurch fanden wir nie ins Spiel", analysierte Gästetrainer Frank Pagelsdorf, der dennoch zwei Großchancen seiner Elf miterlebte. Doch sowohl in der 23. Minute als auch drei Minuten vor dem Pausenpfiff fand Angreifer Schied in Keeper Keller seinen Meister.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Ostseestädter stärker. In der 59. Minute traf Kern zum Ausgleich. Doch Schiedsrichter Martin Schmidt aus Stuttgart entschied auf Abseits. Für Pagelsdorf eine Fehlentscheidung und der Knackpunkt dieser Partie. "Mit Beginn der zweiten Halbzeit haben wir alles richtig gemacht. Umso bitterer ist es, wenn ein klares Tor nicht gegeben wird. Ich weiß nicht, was sich der Linienrichter dabei gedacht hat. Er hatte doch freie Sicht", ärgerte sich er Coach. Die Erzgebirger spielten danach wieder zielstrebiger nach vorn. Als sich Klinka in der 77. Minute im Strafraum gegen Stein durchgesetzt hatte und von den Beinen geholt wurde, entschied Referee Schmidt auf Strafstoß. Tom Geißler, nach fünf Monaten Verletzungspause erstmals wieder in der Anfangself und bis dahin eher glücklos agierend, legte sich den Ball zurecht. Im Stile von Panenka wollte die Leihgabe vom FSV Mainz 05 das runde Leder im Rostocker Tor versenken. Schober hatte den Braten allerdings gerochen und wehrte zum Eckball ab. Dieser brachte dann doch das 2:0. Ausgerechnet Uwe Ehlers, der bis Sommer 2000 19 Jahre lang das Trikot der Hanseaten trug, sorgte für die Vorentscheidung. "Es war kein Gegenspieler da, der Torhüter kam auch nicht heraus - ich musste nicht mal hochspringen der Ball ist mir auf den Kopf gefallen", beschrieb der Abwehrrecke seinen erst insgesamt zweiten Treffer für den FCE. Tiefere Genugtuung verspürte er nach dem Tor gegen seinen Ex-Verein keine: "Ich bin schon viel zu lange aus Rostock weg, kenne kaum noch jemand aus dieser Mannschaft. Aber das 2:0 war enorm wichtig." Im Gegenzug rettete Keller noch einmal hervorragend gegen den frei durchgelaufenen Langen. Acht Minuten vor dem Abpfiff machte Klinka nach gelungener Vorarbeit von Rangelov alles klar.

"Rostock war ein gleichwertiger Gegner, das klare Ergebnis schmeichelt uns", wertete Aues Coach Gerd Schädlich, der mit seiner Elf am Freitag schon den nächsten Aufstiegsfavoriten (Duisburg) im Erzgebirgsstadion erwartet. Olaf Morgenstern, Freie Presse, 29.01.2007


Aue: Keller - Loose, Kos, Ehlers, Trehkopf - Heller, Geißler (80. Dostalek), Adamski - Klinka (87. Demir), Juskowiak (85. Siradze), Rangelov

Rostock: Schober - Langen, Madsen, Gledson, Stein - Rydlewicz (73. Shapourzadeh), Beinlich, Rahn - Hähnge, Kern (90. Wagefeld), Schied (64. Cetkovic)

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

Zuschauer: 14.700

Tore: 1:0 Juskowiak (29.), 2:0 Ehlers (78.), 3:0 Klinka (82.)

Karten: Loose, Dostalek - Beinlich, Gledson