Spielbericht
DFB-Pokal 2. Rrunde, 25.10.2006
Alemannia Aachen vs. FC Erzgebirge Aue 4-2 n.V.

4

n.V.

2

Tivoli Aachen, Mittwoch, 25. Oktober 2006
(Kick off 19.00 Uhr)


Aue scheitert erst in der Verlängerung


Im 10. DFB-Pokalspiel ihrer Vereinsgeschichte gingen die Auer-Veilchen zum dritten Mal in eine Verlängerung. Ausschlaggebend war, der Erstligist Alemannia Aachen hatte die besseren Individualisten in ihren Reihen. Wenn man objektiv ist, muss man ehrlicher weise anerkennen gegen den starken Aachener Sturm Ebbers, Rösler und Schlaudraff war die Auer Abwehr zeitweise überfordert was die Aachener Tore 1 und 2 deutlich zeigten. Nationalspieler Jan Schlaudraff (Tor 4) war sogar eine Klasse für sich. Trotzdem waren die Auer nah dran an der Sensation auf dem Tivoli. Aachens Trainer Michael Frontzeck sprach dann auch nach dem Spiel von einem glücklichen Sieg seiner Mannschaft. Die Verlängerung sahen beide Trainer übereinstimmend Aachen einen Tick besser.

Nach bedächtigen Beginn, in den sich beide Teams erst mal nur beschnupperten, musste Adamski nach 7 Minuten gegen Dum in höchster Not klären. Zwei Minuten später war er gegen Ebbers machtlos, der ihn mühelos stehen ließ und Keller im Auer Tor tunnelte – 1-0. Im Gegenzug nutzte David Siradze eine Unachtsamtkeit von Sichone eiskalt aus und verwandelte trocken zum Ausgleich. René Trehkopf hatte von links geflankt. Aachen aber unbeeindruckt. Rösler (12.) per Volleyabnahme, aber drüber. In der 14. Minute macht er es aber besser. Nach schönem Anspiel von Schlaudraff behauptet er den Ball in der Bedrängnis gegen Kurth und Trehkopf und markiert den erneuten Führungstreffer aus der Drehung. Bis zur Halbzeit hätte Schlaudraff das Spiel alleine entscheiden können. In der 16. Minute tanzt er die Auer Abwehr aus – vorbei. Nach 22 Minuten wieder völlig frei über links – vorbei. Und nach 31 Minuten stoppte Adamski seinen Rückpass vor den einschussbereiten Rösler. Aue versuchte fleißig gegenzuhalten meistens über die Flügel, aber insgesamt ohne Durchschlagskraft. Klinka (19.) verspringt der Ball nach Schäfer Flanke und Heller (23.) versuchte es aus der Distanz. Bei Axel Keller konnte man sich bedanken der den Rückstand in Grenzen hielt. Erst hält er einen Ball von Dum (36.), dann verhindert er mit einen Superreflex gegen Siradze (39.), dem unglücklich der Ball an den Kopf sprang, das Eigentor des Georgiers. Auch Brecko (39.) prüfte ihn unfreiwillig mit einer Rückgabe. Schlaudraff wäre fast dazwischen gegangen. Heller hätte 3 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff alles auf dem Kopf gestellt aber sein Weitschuss ging nur um Millimeter am Tor vorbei.
Die 2. Halbzeit plätscherte Anfangs so dahin. Abseitstor von Ebbers (52.). Marco Kurth hatte in der 58. Minute gleich zwei Chancen. Erst behauptet er sich gegen zwei Aachener nach Pass von Brecko scheitert aber an Nicht und wenig später verzieht er eine Volleyabnahme. Die Flanke kam von Trehkopf. Jetzt kam Aue langsam ohne die Hausherren richtig zu beeindrucken. Schlaudraff (58.) lässt Loose aussteigen aber sein Pass auf Ebbers etwas zu ungenau. Das zweite Abseitstor für Aachen war ein knappe Angelegenheit. Schlaudraff auf Reghecampf (63.), der lässt noch Keller aussteigen und schiebt ein. Aber es bleibt beim 2-1. Emmerich (67.) versucht aus der eigenen Hälfte! Aachens Keeper Nicht zu überlisten, wäre fast gelungen nur die Torlatte hielt den Ball auf. Nach 74 Minuten schickt Rösler seinen Kollegen Schlaudraff doch der verzieht. In dieser Phase hatte man den Eindruck Aachen wollte nicht mehr so richtig und Aue konnte nicht mehr. Nachdem Trainer Schädlich 3x durchwechselte wurde es aber noch einmal hochdramatisch. Eine weite Jungwirth Flanke fand Juskowiak und der nutzte seine Einsamkeit mit einem platzierten Kopfball zum Ausgleich. Nicht im Tor war konsterniert. Acht Minuten waren noch zu spielen. Aachen war total geschockt. Die Gäste witterten plötzlich ihre Chance und berannten nun förmlich das Aachener Tor. Brecko (84.), Trehkopf (85.), Loose (87.) und Juskowiak (87.) hatten Chancen zum Sieg. Ein einziges Tor und die Alemannia wäre mausetot gewesen.
Aber so ging es in die Verlängerung in der die Aachener dann verdient gewannen (O-Ton Gerd Schädlich). Aue blieb weiter mutig am Ball aber Aachen war einfach abgezockter. Schäfer (103.) hatte die vielleicht größte Chance in der Verlängerung. Freistehend kommt er am 11-Meter Punkt an den Ball bringt diesen aber nicht unter Kontrolle. 12 Sekunden vor Ende der 1.Halbzeit der Verlängerung schlug es dann im Auer Kasten ein. Nach weiter Freistoß Flanke aus dem Mittelfeld konnte Herzig den Ball per Kopf ins Tor drücken. Nicht ganz astrein, weil leicht aufgestützt beim guten David Siradze.
In der zweiten Hälfte der Verlängerung verwaltete Aachen den Vorsprung. Aue versuchte Druck auf zu bauen aber ohne Erfolg. Einzigste nennenswerte Chance von Jungwirth (117.) volley von der Strafraumgrenze, aber drüber. Der letzte Auftritt war Schlaudraff vorbehalten. Er zündete 44 Sekunden vor dem Schlusspfiff noch mal seinen Turbo, auch Loose und Emmerich waren keine echten Hindernisse. Keller war ohne Chance. 4-2 der Endstand. (Burg)


Aachen: Nicht - Dum (66. Noll), Herzig, Sichone, Leiwakabessy - Reghecampf (96. Nemetch), Lehmann, Pinto - Rösler, Schlaudraff, Ebbers (108. Fiel)

Aue: Keller - Trehkopf, Loose, Emmerich, Adamski - Heller (69. Dostalek), Kurth (77. Jungwirth), Schäfer, Brecko - Klinka (69. Juskowiak), Siradze

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)

Zuschauer: 13.583 (davon 250 Auer Schlachtenbummler. Quelle: Ticketservice Alemannia)

Tore: 1:0 Ebbers (9.), 1:1 Siradse (10.), 2:1 Rösler (14.), 2:2 Juskowiak (82.), 3:2 Herzig (105.), 4:2 Schlaudraff (120.)

Karten: Loose (38.)