Spielbericht
7. Spieltag, 15.10.2006
1. FC Kaiserslautern vs. FC Erzgebirge Aue 4-0

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Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern, Sonntag, 15. Oktober 2006
(Kick off 14.00 Uhr)


Aue geht auf dem Betzenberg unter


Lehrgeld zahlten die Auer-Veilchen auf dem traditionsreichen Betzenberg in Kaiserslautern. Mit einer auch in dieser Höhe klaren 0-4 Niederlage bei den Roten Teufeln, war man am Ende im Lager der Lila-Weißen noch gut bedient. Aues Trainer Gerd Schädlich war diese Pleite nach dem Spiel deutlich ins Gesicht geschrieben: „Wir waren heute einfach überfordert. Mir fehlen die Wort. Die Art und Weise war für mich sehr enttäuschend. Auch wie sich dann die Mannschaft in der 2.Halbzeit förmlich aufgegeben hatte“. Fast hatte es den Anschein das sich Gerd Schädlich für die Leistung seiner Mannschaft schämte.

Dabei hatte sich in der Woche vor dem Spiel jeder auf diesen Höhepunkt auf den so traditionsreichen Betzenberg gefreut. Angefangen vom Trainergespann, Spieler, Lokal-Medien und Offizielle des Vereins bis hin zu den treuen Lila-Weißen Fans. Über 2.500 Schlachtenbummler waren ihren Lieblingen in die 520 Km entfernte alte Barbarossa-Stadt gefolgt. Die symphatischen und geselligen Pfälzer schüttelten so manchesmal den Kopf, ob dieses Vereinstreue und lobten auch die Erzgebirger, denen kein Weg zu weit schien. Doch zurück zum Spiel. Aue versuchte vom eigenen Anstoß weg mutig in der mit 32.000 gut besuchten „Lauterer-Hölle“ zu beginnen. Emmerich mit ersten Schussversuch nach 3 Minuten. Doch Kaiserslautern zeigte sofort wer Herr im Haus ist. Konzentriert von der 1. Minute an (O-Ton Trainer W. Wolf) belagerten sie das Bobel-Tor. Beda (10.) Kopfball in die Arme und Müller (12.) mit einem kapitalen Weitschuss schossen ihn dann schon so richtig warm. Schon nach 16 Minuten wurde der erste Sturmlauf belohnt, als Reinert nach langem Lauf und fast ohne Gegenwehr einfach mal abzog. Bobel, der den Ball spät sah, nahm dieses Tor auch auf seine Kappe. Rückstand auf dem Betzenberg, fast Normalität für den Gast aus Aue den keiner kennt geschweige denn weiß wo es liegt noch wie weit es entfernt ist von der „Hölle“. Aue schien sich zu fangen, doch der entscheidende Pass vorne in der Spitze fehlte. Heller tauchte plötzlich frei vor Macho auf (22.), doch der Österreicher verkürzte clever den Winkel. Es sollte die letzte Chance der Gäste vor der Pause sein. Alleine Bobel war es zu verdanken, das die Gäste nicht schon zur Pause hoffnungslos zurücklagen. Reinert (27.), Daham (36.) lief alleine auf Bobel zu und Hajnal (43.) aus Nahdistanz hatten erstklassige Einschusschancen für die Pfälzer.

Nach der Pause, in der sich die Auer und der Vaterfreuden entgegen fiebernde Jörg Emmerich noch mal alles vornahmen, ging alles ganz schnell und der Kuchen war gegessen. Nicht einmal 30 Sekunden brauchten die Hausherren um auf 2-0 zu erhöhen. Wieder lief der Algerier Daham alleine auf Bobel zu, Adamski konnte ihn nicht stellen, und diesmal machte er ihn ohne Schnörkel rein. „Das war der Knackpunkt für uns und dann lief alles gegen uns“, meinte Emmerich unmittelbar nach dem Spiel. Die Lauterer spielten nun ihre ganze Routine gegen biedere, hilflose und überforderte Auer aus. Klinkas Schuss (52.), viel zu harmlos für Macho. Nach einer Stunde bringt Schädlich Juskowiak. Doch der Pole fällt nur durch Fehlpässe auf. Siradze (60.) verzieht und im Gegenzug verwickelt Daham Aues Keeper Bobel in einem Zweikampf und lockt ihn fast bis zur Eckfahne! aus seinen Kasten. Die anschließende Flanke von Reinert befördert Simpson unbedrängt übers fast verwaiste Auer Tor. Es sah nicht danach aus, das der Gast noch mal zurückkommt. In der 69. Minute dann der entgültige Knackpunkt. Siradze scheitert zweimal am überragend reagierenden Lauterer Keeper. Erst hält er den Kopfball nach Freistoßflanke von Kurth. Im Nachschuss hat der Georgier gegen Macho auch kein Glück. Fast im Gegenzug erhöht Kaiserslautern standesgemäß auf 3-0. Reinert (70.) ohne jegliche Bedrängnis, nach Anspiel vom fleißigen Ungarn Hajnal. Für das 4-0 sorgt der eingewechselte Bohl (84.) mit einem schulmäßigen Kopfball nach Flanke Karadas. Dazwischen fällt die Gelb-Rote Karte von Hendrik Liebers (77.). Sein versuchtes Foulspiel gegen Reinert (berühte ihn aber nicht) ahntet Schiri Georg Schalk prompt mit der Ampelkarte. Am Ende waren die Roten Teufel etwas gnädig mit den Veilchen. Kos fast mit einem Eigentor (86.) und Bouzid per Kopf (90.) hätten das Ergebnis noch höher gestalten können. (burg)


Kaiserslautern: Macho - Beda, Bouzid, Bellinghausen, Müller - Reinert (ab 80. Borbely), Demai, Hajnal, Simpson (ab 72. Bohl) - Karadas, Daham (ab 75. Halfar)

Aue: Bobel - Ehlers, Kos, Adamski - Emmerich - Trehkopf (ab 46. Liebers), Kurth, Brecko (ab 73. Curri), Heller (ab 60. Juskowiak) - Siradze, Klinka

Schiedsrichter: Georg Schalk (München)

Zuschauer: 32.053 (davon 2.500 Aue-Supps|Quelle: 1.FCK Ticketservice)

Tore: 1-0 Reinert (16.), 2-0 Daham (46.), 3-0 Reinert (70.), 4-0 Bohl (84.)

Karten: Daham (37.), Bellinghausen (68.) - Klinka (31.), Adamski (62.), Liebers (64.); Liebers (77./versuchtes Foulspiel)