Spielbericht
Sachsenpokal Finale, 02.05.1999
VFC Plauen vs. FC Erzgebirge Aue 4:3 n.E.

4

n. E.

3

Vogtlandstadion Plauen, Sonntag 02. Mai 1999
(Kick off 15:00 Uhr)


Starke sorgt für Plauens Jubelarie

VFC gewinnt sächsischen Fußball-Pokal gegen Aue

Aues Trainer Holger Erler gibt Marek Nowacki Anweisungen, am Ende sollten aber alle guten Ratschläge nichts nützen. Foto: Andreas Wetzel

Um 17.41 Uhr sahen 7657 Zuschauer nur noch ein schwarz-gelbes Freudenknäuel im Vogtlandstadion. VFC-Kapitän Jens Starke hatte wenige Momente zuvor den entscheidenden Elfmeter versenkt, und schon schlüpften die Plauener in die vorgefertigten T-Shirts, auf denen der Premierenerfolg geschrieben stand: Sächsischer Fußball-Pokalsieger. Während die Spieler des FC Erzgebirge wie begossene Pudel die Arena verließen, rutschten die VFC-Kicker auf den Knien über den Rasen und ließen sich von ihrem Anhang feiern. „Das ist natürlich riesig. Es tut mir leid für Aue", meinte VFC-Manndecker Rene Krasselt. Fürwahr konnten einem die Veilchen leidtun: Zum zweiten Mal im Pokalfinale, zum zweiten Mal auswärts, zum zweiten Mal im Elfmeterschießen verloren, nachdem im Vorjahr Skela und Thielemann am Chemnitzer Keeper Süßner gescheitert waren. Diesmal hießen Marek Nowacki und Rico Reinold die Unglücksraben. Doch einen Vorwurf gab es aus der Mannschaft nicht: „Elfmeterschießen ist wie Lotto. Entscheidend war, daß wir unsere Torchancen wieder einmal zuvor nicht genutzt haben.", meinte Borislav Tomoski. Auch Coach Lutz Lindemann erkannte erneut, daß dem Verein ein echter Torjäger fehlt. „Diese 90 Minuten waren synonym für unsere Saison. Wer keine Tore macht, kann nicht gewinnen." Schon in der ersten Minute tauchte Mike Sadlo allein vor dem Plauener Gehäuse auf. Doch VFC-Keeper Alexander Kunze reagierte glänzend. Die Gäste, bei denen Mentor Miftari den gesperrten Udo Tautenhahn auf der Liberoposition gut vertrat, mühten sich weiter in dieser kampfbetonten Partie, die weniger die hohe Fußballkost verkörperte, aber vor allem von der Spannung lebte. Die größte Chance in der ersten Halbzeit versiebte allerdings der Gastgeber. Als Starke frei im Strafraum zum Schuß kam, bewahrte FCE-Torwart Sven Beuckert sein Team in prächtiger Manier vor einem Rückstand. Ansonsten rieben sich beide Teams oft in den Zweikämpfen auf. Sechsmal zückte Referee Zschoke für Aue die gelbe Karte, viermal bekam Plauen den Karton gezeigt. Auch in der Verlängerung wurden auf beiden Seiten Torjäger-Qualitäten vermißt, wobei auch der Gastgeber vor dem gegnerischen Kasten versagte. Bis im Elfmeterkrimi erstmals das Leder im Netz zappelte. Zuletzt im Auer Gehäuse, als Starke schoß und er anschließend unter seinen jubelnden Mitspielern „begraben" wurde. Thomas Prenzel, Freie Presse, 03.05.1999


VFC: Kunze - Dünger (V) - Riedel, Krasselt - Schmidt (V), Stadelmann, Walther, Starke, Färber (V/ 104. Wolfrum) - Hölzel (71. Zapyshnyi), Spranger (V/86. Weiß)

Aue: Beuckert - Miftari - Barth (V), Schmidt (V) - Thielemann (V), Seinig (V/63. Pagels), Reinold (V), Hasse (V/ 72. Lakhmay) - Tomoski (115. Kramer), Nowacki, Sadlo

Schiedsrichter: Zschoke (Dippoldiswalde)

Zuschauer: 7657

Elfmeterschießen: 0:1 Miftari, 1:1 Weiß, 1:2 Lakhmay, 2:2 Krasselt, Nowacki verschießt, 3:2 Walther, Reinold - Kunze hält, Schmidt - Beuckert hält, 3:3 Thielemann, 4:3 Starke