Spielbericht
20. Spieltag, 05.02.2006
FC Erzgebirge Aue vs. SC Freiburg 1-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 05. Februar 2006
(Kick off 15.00 Uhr)


Uwe Ehlers genießt seltene Glücksmomente


FC Erzgebirge bezwingt Erstliga-Absteiger Freiburg 1:0 (1:0) - Neu formierte Abwehrreihe kauft Gästen den Schneid ab

Abwehrspieler Uwe Ehlers (vorn) hat soeben das 1:0 erzielt. Sein erstes Tor für den FC Erzgebirge bescherte den Auern gestern drei Punkte gegen den SC Freiburg. Foto: Frank Kruczynski

Als seine Mannschaftskameraden vom FC Erzgebirge bereits zum Auslaufen aus dem Kabinengang schritten, stand Uwe Ehlers noch immer vor Kamera und Mikrofonen Rede und Antwort. Der Abwehrrecke war nach dem mühsamen, aber nicht unverdienten 1:0 (1:0)-Sieg gegen den SC Freiburg gestern der gefragteste Mann. Der 30-Jährige, der vor gut einem Jahr vom FC Augsburg nach Aue kam, erzielte in der 8. Minute das Tor des Tages und bescherte den Gastgebern damit den fünften Heimerfolg in dieser Saison.

Ehlers Tore besitzen Seltenheitswert. "Ich weiß gar nicht so genau, wann ich das letzte Mal getroffen habe. Aber mir wurde eben gesagt, dass es 1999 gewesen sein muss", meinte der Ex-Rostocker. Stimmt. Am 16. April 1999 traf Ehlers beim 2:1-Erfolg der Hanseaten in der Bundesliga gegen den 1. FC Kaiserslautern zum 2:0. Damals war es ein Rechtsschuss nach Vorarbeit von Neuville. Gestern verlängerte Aues Neuzugang David Siradze nach Eckball von Skerdilaid Curri mit dem Kopf, "danach sprang mir der Ball ans Schienbein und rollte über die Linie", stand Ehlers in dieser Sekunde im Fünfmeterraum der Breisgauer genau am richtigen Fleck.

Ehlers Glücksmomente waren in den vergangenen Monaten eher selten. Ganze vier Einsätze standen vor dem gestrigen Anpfiff in seiner Saisonstatistik. Das letzte Mal gehörte er im Hinspiel beim SC Freiburg zur Anfangself. "Damals haben wir eine gehörige Klatsche bekommen, waren mit dem 0:2 noch gut bedient. Umso mehr freue ich mich, dass wir uns für diese Niederlage revanchieren konnten. Wir haben einfach mehr investiert und die Freiburger bei diesen schwierigen Bodenverhältnissen nicht ins Spiel kommen lassen", wertete Ehlers.

Gemeinsam mit Tomasz Kos war er bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung in der 79. Minute (muskuläre Probleme im Oberschenkel) der Turm in der Schlacht. Auf der linken Seite machte Hendrik Liebers das Spiel seines Lebens, rechts in der neu formierten Abwehrkette ging Norman Loose ebenfalls kompromisslos zu Werke. Somit konnten sich die technisch beschlagenen Gäste nie entfalten. Ihre beste Möglichkeit vor der Pause vergab nach einer scharfen Hereingabe von laschwili Olajengbesi. Der aufgerückte Abwehrspieler setzte den Ball Zentimeter neben den rechten Pfosten (41.). Auf der Gegenseite prüfte kurz vor dem Halbzeitpfiff Liebers mit einem satten Volleyschuss SC-Keeper Walke.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben Torchancen Mangelware. Andrzej Juskowiak hätte nach 64 Minuten alles klar machen können. Nach Curri-Ecke krachte sein Kopfball an die Querlatte. Auf der Gegenseite rettete Tomasz Bobel mit einer großartigen Parade einmal mehr wichtige Punkte für Aue. Als Sanou frei vor ihm auftauchte, lief der Pole genau im richtigen Moment aus seinem Tor und klärte.

"Wir wussten, dass wir gegen die kombinations- und spielstarken Gäste nur mit Herz und Leidenschaft erfolgreich bestehen können. Wir hatten in zwei, drei Situationen Glück, aber am Ende ist unser Sieg verdient", analysierte FCE-Trainer Gerd Schädlich und verteilte ein Sonderlob an seine Abwehrkette: "Alle Vier zeigten eine sehr stabile Leistung." Schädlich hatte seine Anfangself gegenüber dem schwachen Heim-1:1 gegen Burghausen in der Vorwoche auf fünf Positionen verändert. Emmerich (gesperrt), Trehkopf (verletzt), Heller, Günther und Klinka mussten draußen bleiben. Dafür durften Loose, Ehlers, Siradze, Kurth und Curri von Beginn an ran. Auch wenn spielerisch erneut viele Wünsche offen blieben - der Erfolg gab dem Fußball-Lehrer zumindest am gestrigen Nachmittag Recht. Olaf Mersiovsky, Freie Presse, 06.02.2006


Aue: Bobel - Loose, Kos, Ehlers (81. Günther), Liebers - Kurth, Lenze, Curri - Siradze (46. Klinka), Juskowiak, Demir (86. Dostalek)

Freiburg: Walke - Riether (84. Aogo), Mohamad, Olajengbesi, Ibertsberger - Koejoe, Hansen, Coulibaly - Iaschwili, Sanou (81. Khizaneishvili), Tanko (65. Matmour)

Schiedsrichter: Georg Schalk (Augsburg)

Zuschauer: 9.800

Tore: 1:0 Ehlers (8.)

Karten: Liebers – Riether, Ibertsberger, Iashvili, Khizaneishvili, Mohamad