Spielbericht
12. Spieltag, 06.11.2005
FC Erzgebirge Aue vs. Kickers Offenbach 1-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 06. November 2005
(Kick off 15.00 Uhr)


Die Geschenke des Rückkehrers


Erzgebirge Aue veredelt Derbysieg mit 1:0-Triumph über Offenbach — Rehm tragische Figur

Der FC Erzgebirge hat gestern mit einem 1:0-Arbeitssieg gegen Kickers Offenbach weitere drei wichtige Punkte eingefahren und den Derbysieg in Dresden veredelt. Zur tragischen Figur im Erzgebirgsstadion avancierte ausgerechnet der ehemalige Auer Rüdiger Rehm, der den entscheidenden Elfmeter (19.) verursachte und die größte Chance (39.) für den Aufsteiger in die 2. Fußball-Bundesliga vergab. „Für mich war es kein Elfer. Aber wenn ich das Ding reinmache, redet keiner mehr darüber. Es lief wirklich nicht besonders glücklich für mich", ärgerte sich Rehm über seine Geschenke an die Ex-Kollegen.

Die ersten zehn Minuten der Partie sah es so aus, als ob beide Seiten einen „Nichtangriffspakt" geschlossen hätten. Doch nach und nach tasteten sich die Veilchen, die das Spiel ohne zu glänzen kontrollierten, an das gegnerische Gehäuse heran. Daran beteiligt waren auch die beiden auffällig agierenden Jörg Emmerich und Tomasz Kos, die einige Angriffe mit klugen Pässen einleiteten. So in der 19. Minute, als „Emma" Stürmer Tomas Klinka auf der linken Seite mit einem langen Ball auf die Reise schickte. Der flinke FCE-Angreifer lief Rehm davon, der sich nur mit einem Foul innerhalb des Strafraums zu helfen wusste. Kapitän Emmerich, der nach Spielschluss ein Sonderlob von FCE-Präsident Uwe Leonhardt erhielt, ließ sich die Chance vom Elfmeterpunkt nicht entgehen. Der Abwehrchef erzielte nicht nur sein erstes Saisontor, sondern lieferte insgesamt eine sehr gute Partie ab. „Das war sicher kein Fußballfest, doch wichtig sind die drei Punkte", traf Emmerich, mit dem die Auer weitere zwei Jahre zusammen arbeiten wollen, den Nagel auf den Kopf.

Nachdem das erste Tor gefallen war, dominierten die Hausherren die Begegnung klar. Zwischen der 28 und 35. Minute erspielten sie sich mehrere Möglichkeiten durch Andrzej Juskowiak, Marco Kurth und Ersin Demir. Letzterer besaß in der 34. Minute auch die größte Chance auf das 2:0. Herrlich freigespielt von Juskowiak, der mit einem Hackentrick die gesamte Offenbacher Abwehr aushebelte, kam Demir frei vor Kickers-Torhüter Ramovic zum Schuss. Doch der Ball flog über die Querlatte. Dass Rüdiger Rehm nicht nur ein Elfmetergeschenk mitgebracht hatte, zeigte er in der 39. Minute. Nach einem schönen Zuspiel kam er frei vor Tomasz Bobel zum Schuss, doch fand im FCE-Torhüter seinen Meister.

Die zweite Halbzeit begann zwar mit einem „Riesen" von Juskowiak, der allein vor Ramovic scheiterte. Doch viel Aufregendes passierte bis auf einen gefährlichen Dostalek-Kopfball (80.) nicht mehr. Zunehmend verflachte das Spiel, bis Schiedsrichter Sippel die Auer und ihre Fans mit dem Schlusspfiff erlöste. „Wir waren leider nicht in der Lage, das zweite Tor zu erzielen. Dann steht so ein Spiel immer auf der Kippe. Insgesamt war es eine durchwachsene Leistung, aber die 17 Punkte sind super", sagte Aues Trainer Gerd Schädlich erleichtert. Thomas Treptow, Freie Presse, 07.11.2005


Aue: Bobel - Kos, Emmerich, Trehkopf - Loose (46. Günther), Mikolajczak (77. Liebers), Kurth, Dostalek - Klinka, Juskowiak, Demir (57. Curri)

Offenbach: Ramovic - Budtz, Happe, Rehm (68. Kanyuk) - Mokhtari, Sieger, Wörle, Mintzel, Yildirim (79. Wandeir) - Türker (85. Fiorentino), Dorn

Schiedsrichter: Peter Sippel (München)

Zuschauer: 11.500

Tore: 1:0 Emmerich (18./Foulelfmeter)

Karten: Bobel, Kos, Juskowiak, Mikolajczak, Liebers – Rehm