Spielbericht
4. Spieltag, 11.09.2005
FC Erzgebirge Aue vs. Karlsruher SC 0-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 11. September 2005
(Kick off 15.00 Uhr)


Aues Offensivabteilung steht in der Kritik


Nach 0:0 gegen defensive Karlruher Pfiffe von den Rängen

Sieht man von den wenigen Gästen aus Karlsruhe ab, dann machte die gestrige Nullnummer des Fußball-Zweitligisten FC Erzgebirge im heimischen Stadion keinen glücklich. Unzufrieden verließen die lila-weißen Kicker den Rasen, Und wie schnell der Frustpegel im Fanlager steigen kann, das bekamen die Auer zu spüren, als nach dem Abpfiff von den Rängen wie bereits unmittelbar vor dem Pausentee ein Pfeifkonzert erklang.

„Fällt ein Tor, dann erleben die 12.000 Zuschauer ein völlig anderes Spiel", erklärte FCE-Trainer Gerd Schädlich, der ganz klar von zwei verlorenen Punkten sprach. Viermal in Folge hatte sein Team gegen den KSC bislang gewonnen. Doch gestern Nachmittag sollte es weder mit einem Sieg noch mit dem 100. Zweitligator für seine Elf klappen. Das lag zu einem gewissen Teil an der gut organisierten Defensive der Badener, die mit Kapllani nur eine echte Spitze aufboten. In erster Linie müssen sich die Veilchen allerdings an die eigene Nase fassen. Wer ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen kläglich vergibt, der darf sich nicht wundern, wenn am Ende nur ein mageres Pünktchen herausspringt. „Mein Vorwurf geht an die Offensivabteilung", redete Schädlich nicht lange um den heißen Brei herum. „Zweimal Demir, Helbig oder auch Nagorny besaßen beste Möglichkeiten. Da muss einfach das entscheidende Tor fallen", ärgerte sich der 52-Jährige.

Demir köpfte in der 30. Minute nach einer Heller-Ecke völlig unbedrängt neben das Tor. Helbig brachte es kurz vor der Pause fertig, aus sechs Metern Entfernung das KSC-Gehäuse zu verfehlen. Nach dem Seitenwechsel war es erneut Demir, der nach Klassepass von Heller frei vor KSC-Schlussmann Miller auftauchte, aber scheiterte (51.). Dann klärte Eichner beim Kopfball von Dostalek auf der Linie (66.). Und sieben Minuten vor Abpfiff ließ Nagorny die Zuschauer verzweifeln, als er zu lange zögerte und Miller gemeinsam mit Eichner in letzter Sekunde klären konnte. „Wahrscheinlich hätten wir noch ewig spielen können und trotzdem kein Tor geschossen", meinte Sebastian Helbig nach der Partie: „Es gibt eben solche Tage, an denen es einfach nicht klappt.“

Der 28Jährige wollte das 0:0 aber nicht allein an einer mangelnden Chancenverwertung fest machen: „Wir Angreifer leben auch vom Mittelfeld und von der Abwehr. Außerdem gewinnen und verlieren wir als Mannschaft." Für Helbig war die gestrige Begegnung vielmehr ein Hinweis auf die kommenden Wochen. „Wir dürfen uns nicht selber in die Taschen lügen. Das Duell mit dem KSC hat gezeigt, wie schwer es ist, in dieser Liga erfolgreich zu bestehen. Wir spielen in erster Linie um den Klassenerhalt", betonte der Stürmer. Mit einem faden Beigeschmack trabte Kapitän Jörg Emmerich in die Kabine. „Natürlich freue ich mich, dass wir zum ersten Mal in dieser Saison zu Null gespielt haben. Aber wir wollten gewinnen", verriet der Abwehrchef der Auer, der sich zum einen über die ausgelassenen Großchancen ärgerte, dem aber auch die Pfiffe von den Rängen nicht gefielen. „Dafür habe ich wirklich kein Verständnis. Es war ja nicht so, dass wir nicht gewollt hätten. Aber es gibt eben auch mal solche Spiele, wo einfach kein Tor fallen will", sagte „Emma". Olaf Mersiovsky, Freie Presse, 12.09.2005


Aue: Bobel - Kos, Emmerich, Trehkopf - Heller, Dostalek, Jungwirth, Liebers - Demir (73. Hampf), Juskowiak (73. Nagorny), Helbig (58. Klinka)

Karlsruhe: Miller - Kies, Eggimann, Stoll, Eichner - Staffeldt (69. Hassa), Adoube (79. Rothenbach), Schwarz, Männer - Masmanidis (76. Freis), Kapllani

Schiedsrichter: Michael Sahler (Mutterstadt)

Zuschauer: 12.000

Tore: Fehlanzeige

Karten: Emmerich, Trehkopf, Helbig - Eggimann, Eichner, Männer