Spielbericht
26. Spieltag, 18.03.2005
MSV Duisburg vs. FC Erzgebirge Aue 1-1

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MSV-Arena Duisburg, Freitag 18. März 2005
(Kick off 19.00 Uhr)


Veilchen mit verdienten Remis beim Spitzenreiter


Mit stolzgeschwelter Brust kehrten die Auer-Veilchen von ihrem Gastspiel, in der schmucken MSV-Arena, beim Spitzenreiter der 2. Bundesliga, MSV Duisburg wieder heim. Beim derzeit heimstärksten Team der Liga verdienten sie sich allemal das wertvolle 1-1 Unentschieden, obwohl die Mannen um Gerd Schädlich bis 7 Minuten vor Schluss noch mit 1-0 führten. Doch ein rundherum zufriedener Auer Trainer trauerte dem späten Ausgleich aus seiner Sicht nicht nach: "Wir sind insgesamt sehr stolz, das wir hier einen Punkt geholt haben. Der permanente Druck der 2. Halbzeit war zu groß, auch weil wir uns zu weit hinten reindrängen lassen haben und kaum für eigene Entlastung gesorgt haben. Wenn der Ausgleich noch eher gefallen wäre, kriegen wir noch größere Probleme. Aber von der kämpferischen Einstellung kann ich der Mannschaft keinerlei Vorwürfe machen", resümierte Gerd Schädlich die sehr interessante Partie die aus seiner Sicht nichts für schwache Nerven war.
Komplimente verteilte er auch an das Riesen - Powerplay vom MSV, speziell in der 2. Halbzeit. Für die Spannung und mit fortlaufender Spielzeit immer mehr an Dramatik gewinnende Partie, sorgte Gäste-Keeper Tomasz Bobel. Der Ex-Duisburger wurde mit jedem gehaltenen Ball noch selbstbewusster gegen seine alten Kollegen und brachte die MSV-Anhänger schier zur Verzweifelung.

Traditionell begannen die Gäste, die diesmal wieder ganz in gelb spielten, mit mutigem Spiel nach vorn. Doch der Schuss von Curri (2.) und Helbigs Kopfball (6.) nach Flanke von Heidrich, waren nur ein Strohfeuer. Was für ein Feuer danach die heimstarken Zebras abbrannten, war zum Teil nicht von schlechten Eltern. War Aues Keeper beim Schuss von Kurth (4.) noch auf den Posten und hatte Glück das nach Kombination zwischen Lottner, Wolters und Voss (8.) im Strafraum der Ball übers Tor ging, bzw. der Fallrückzieher-Versuch von Ahanfouf (16.) neben den Kasten landete, hatte er in der 22. Minute auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Nach Ecke von Grlic, donnerte Ahanfouf aus ca. 8m den Ball per Kopf an die Latte des Auer-Tores. Den Gästen fiel in dieser Phase fast gar nichts mehr ein. Zu unkonzentriert und fehlerhaft gestaltete man seine Angriffsversuche in Richtung Koch-Tor. Den Hauch einer Chance hatte der ansonsten blass bleibende Tchipev, als er bei einem Freistoß (37.) von Marco Kurth nicht an den Ball kam. Der Führungstreffer für den MSV lag in der 39. Minute endgültig in der Luft. Schöner Steilpass von Wolters auf Grlic, der alleine auf Bobel zugeht, doch der Pole behält die Nerven und klärt per Fußabwehr. Wie aus den Nichts (O-Ton MSV-Trainer Meyer) fällt dann aber in der 44. Minute das 0-1. Nach Rehm Flanke von links, gelingt Sebastian Helbig ein Tor Marke "Tor des Monats". Der Torschütze freimütig zur Szene: "Erst dachte ich was für ein Scheißball und wollte den Ball per Hacke verlängern, weil ich so komisch zum Tor stand. Dann dachte ich mir, versuch einfach mal den Ball zu lupfen was dann auch irgendwie klappte. Sieben Saisontore zum jetzigen Zeitpunkt, ich bin Happy. Mit ein bisschen Glück `hättste hier gewinnen können, aber auch so erleichtert dieses 1-1 Unentschieden die lange Heimfahrt".

Der Druck der Gastgeber wurde aber im 2. Durchgang unglaublich, so FCE-Kapitän Jörg Emmerich. Unter diesen Umständen war es natürlich eine Frage der Zeit wann endlich der Ausgleich fällt. Hatte Georg Koch am Anfang der 2. Halbzeit (50.) noch einen Freistoß-Knaller von Heidrich entschärfen müssen, so entwickelte sich danach ein Spiel auf ein Tor Namens Tomasz Bobel. War der Schuss von Bugera (51.) noch eine leichte Beute, und strich der Schuss von Markus Kurth aus ca. 16m nur knapp am Gehäuse vorbei, so trieb er den MSV-Heimblock hinter seinen Kasten zur Verzweifelung. Erst stand Ahanfouf (73.) alleine vor ihm, dann van Houdt (75.). Beide Male reagierte der Pole im Stile eines Weltklasse-Torhüters! Und war wurde die Situation mal zu unübersichtlich, wie nach Ecke von Grlic (78.), dann klärte eben ein eigener Mitspieler (Heidrich). Nur selten gelang es den Gästen in dieser Hochdramatischen Phase mal den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Die einzigste nennenswerte Szene datierte aus der 69. Minute. Juskowiak auf Curri, doch der kleine Wirbelwind verpasst um Haaresbreite. So kam es wie es kommen musste. Trainer Gerd Schädlich nahm seinen Torwart beim Ausgleich zu Recht in Schutz: "Ich kann ihn beim Ausgleich keinen Vorwurf machen, denn Matthias Heidrich war vor ihm mit dem Kopf am Ball und lenkte diesen dann unglücklich ab". Bei der Flanke von Grlic war Heidrich eher am Ball als Bobel und verlängerte den Ball unglücklich zum Duisburger Kurth. Dieser bediente im Fallen per Kopf den Torschützen Ahanfouf der keine Mühe hatte den Ball zum erlösenden Ausgleich (83.) ins Tor zu köpfen. In der Schlussphase hätte der Unglücksrabe Matthias Heidrich (85.) fast noch zum 2-1 für seine Farben getroffen, doch seinen Weitschuss lenkte Georg Koch im Tor der Duisburger zum allerersten Eckball für die Gäste! Ein Abspiel auf den rechts lauernden Demir wäre aber besser gewesen. Nach einem Drehschuß von der Strafraumgrenze von Ahanfouf (89.) und 3-Minuten Nachspielzeit hatte die Abwehrschlacht endlich ein Ende. Ein 1-1 beim Spitzenreiter, war aller Ehren wert. (Burg)


Duisburg: Koch - Wolters, Baelum, Drsek (23. Meyer), Bugera – Voss (76. Ivanovic), Grlic, Lottner (46. Anfang), van Hout - Kurth, Ahanfouf

Aue: Bobel - Emmerich, Trehkopf, Ehlers, Heidrich - Kurth, Tchipev, Rehm (78. Liebers) - Helbig (87. Hasse), Curri (76. Demir), Juskowiak

Schiedsrichter: Stefan Lupp (Waldstadt)

Zuschauer: 15.683 (davon 560 Aue-Supps/Quelle: Ticketservice MSV)

Tore: 0:1 Helbig (44.), 1:1 Ahanfouf (83.)

Karten: Wolters, Grlic, Kurth - Bobel, Ehlers, Tchipev, Helbig