Spielbericht
10. Spieltag, 28.10.2004
FC Energie Cottbus vs. FC Erzgebirge Aue 1-0

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Stadion der Freundschaft Cottbus, Donnerstag, 28. Oktober 2004
(Kick off 20.15 Uhr)


Angsthasenfussball in der Lausitz


Die Auer Veilchen kehrten am Donnerstag-Abend mit leeren Händen wieder aus der Lausitz heim. Mit 1-0 verlor man knapp bei Energie Cottbus. Das beste aus Auer Sicht war aber noch das Ergebnis in einen Spiel, das man in der Kategorie „ganz schnell abhacken“ einordnen sollte. Zudem lieferten die Veilchen ihre bis dato schlechteste Saisonleistung ab. Diese schlug sich nach dem Schlusspfiff im Auer Gästeblock in fast schon grenzenlose Wut und Enttäuschung nieder. "So ein Grütze-Spiel" und "...die Fahrt nach Frankfurt spare ich mir jetzt", waren noch die humansten Kommentare unter den fast 1.000 angereisten Auer-Schlachtenbummlern nach den Abpfiff auf den Weg zu den Fanbussen. Kann man alles irgendwie verstehen, denn so wie sich die Mannschaft ihren treuen Fans präsentierte, noch dazu bei einen TV-Live Auftritt, war peinlich und beschämend zugleich. Von der ersten Minute an fanden die Gäste nie zu ihren Spiel. Nur Cottbus spielte in eine Richtung, in die von Jörg Hahnel und wirkte irgendwie spritziger. Es dauerte aber bis zur 17. Minute indem es zur ersten Torchance im Spiel kam. Baumgart auf links durch aber er verstolperte. Danach hätten schon Jungnickel (24.) und Nikol (38.) für die Cottbuser Führung sorgen können. Nach 40 Minuten "erkämpfen" sich die Gäste ihren 1. Eckball. Präsident Leonhardt drückte sich zur Paue noch moderat aus: "Wir spielen zu sehr auf Sicherheit". Er hätte auch Angsthasen-Fussball sagen können. Cottbus Keeper Gunnar Berntsen hatte in der ersten Halbzeit nicht einen einzigen Schuß zu halten. Wie den auch, wenn man nicht mal aufs Tor schieß oder zumindest in die Nähe des Strafraumes gelangt. „So wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, kann man einfach nicht Fußball spielen. Es war dann irgendwie logisch damit wir dann in Rückstand geraten mussten“, meinte ein frustierter Trainer Gerd Schädlich unmittelbar nach dem Spiel. Der Unglücksrabe Jörg Hahnel in den Auer Reihen sah dies auch nicht anders: „Normalerweise müssen wir schon in der 1. Halbzeit ein Gegentor kriegen, weil wir einfach die schwächere Mannschaft waren“ und fügte in Bezug zu der entscheidenden Szene hinzu: „natürlich ist es ärgerlich das ich an die Flanke nur etwas rankomme und den Ball dadurch erst für Rehgecampf gefährlich mache“. Eine Stunde war im Cottbuser Stadion der Freundschaft gespielt, als Matthias Heidrich den Ungarn Meszaros nicht am Flanken hindern konnte, Jörg Hahnel sich am kurzen Pfosten verschätzte, Hendrik Liebers ausrutschte und der Rumäne Reghecampf dieses Geschenk dankend annahm. Danach hätte es für die Gäste ganz knüppeldick kommen können, doch Jörg Hahnel bewahrte seine Mannschaft vor noch einer höheren Niederlage. Berhalter (75.), Baumgart (75.) und Ogunbure (83.) hatten klare Chancen auf Seiten des FC Energie. Und Aue? Der einzigste und zugleich beste Angriff im ganzen Spiel! der Veilchen datierte aus der 53. Minute. Dino Toppmöller konnte sich endlich mal auf der linken Seite durchsetzen, doch seinen präzisen Rückpass jagte Andrezej Juskowiak in den Abendhimmel. Danach konnten die Auer nur noch bei Standard-Situationen Torgefahr vor dem Tor von Gunnar Berntsen heraufbeschwören. Zweimal war dieser aber hellwach. Zuerst entschärfte er einen Freistoß (sein erster gehaltener Ball...!) von Emmerich (68.) und die vielleicht größte Ausgleichschance der Gäste machte er in der dritten Minute der Nachspielzeit zu nichte. Maike Kunze stand nach einen abgefälschten Freistoß von Emmerich plötzlich frei vor dem Cottbuser Keeper, brachte den direkt geschossenen Ball aber nicht im Gehäuse unter. Berntsen lenkte den Ball zur Ecke und im Anschluß an dieser bekam Emmerich sogar nochmal eine Schußchance. Sein Verzweiflungs-Schuß blieb aber hängen. (Burg)


Cottbus: Berntsen – Nikol, Berhalter, Szelesi, Gunkel – Reghecampf, Ogungbure (ab 88. Hysky), Mattuschka (ab 85. Rost), Meszaros – Baumgart, Jungnickel (ab 76. Iordache)

Aue: Hahnel – Emmerich, Kos, Trehkopf – Heidrich (ab 62. Günther), Kurth, Toppmöller, Liebers – Curri (ab 70. Shubitidze), Helbig (ab 58. Kunze), Juskowiak

Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Otterndorf)

Zuschauer: 8.980 (1.000 aus Aue/Quelle: FC Energie, Ticketservice)

Tore: Reghecampf (60.)

Karten: Nikol, Gunkel, Mattuschka - Trehkopf, Liebers, Kunze