Spielbericht
9. Spieltag, 24.10.1004
FC Erzgebirge Aue vs. MSV Duisburg 1-3

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Erzgebirgsstadion, Sonntag 24. Oktober 2004
(Kick off 15.00 Uhr)


Bei Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen wollte der FCE „die guten Leistungen von Erfurt bestätigen“ (Gerd Schädlich) und den zweiten Heimsieg der Saison einfahren. Tatsächlich waren es die Hausherren, welche durch eine schöne Möglichkeit von Helbig, auffielen. Georg Koch im Tor der Zebras blieb jedoch Sieger und klärte zur Ecke (14.). Aue agierte jedoch hinten zu unsicher, Fehler von Trehkopf (3.) und Rehm (26.) blieben glücklicherweise ohne Folgen, wie auch eine Möglichkeit von Andreas Voss, der nach einer Ecke in der 38. knapp über die Latte köpfte. Das torlose Remis zur Pause war somit gerecht, doch blieb die Frage offen, was mit dem Auer Rasen oder den Stollen der Spieler passiert war – reihenweise rutschten diese über das Grün.

Nach dem Wechsel stockte den 12.000 Veilchen-Fans der Atem: ausgerechnet der exzentrische Ex-Dynamo Abdelaziz Ahanfouf, der soeben einen Freistoss in aussichtsreicher Position provozierte und zugesprochen bekam, verwandelte zum 0:1 aus Auer Sicht und stand dabei mutterseelenallein im Auer Strafraum (49.). Der Rückstand schien der Schädlich-Elf überhaupt nicht zu imponieren, die folgenden Minuten wurde kombiniert und schnell nach vorn gespielt. Chancen erarbeitete man sich, die – würden sie genutzt – für zwei Spiele hätten reichen können. So legte Curri mustergültig von der Grundlinie auf Helbig auf, der knapp übers Tor schoss (53.). Juskowiak bediente Curri, mogelte sich in den Strafraum und erhielt über Kurth das Leder am Elfmeterpunkt schön in den Lauf gelegt, kam letztlich aber ein paar Zentimeter zu spät (55.). Nur eine Minute danach legte Toppmöller von der linken Grundlinie auf die rechte zu Heidrich ab, dessen Schuss aus sehr spitzem Winkel Keeper Koch gerade so ans Lattenkreuz lenken konnte. Bei der folgenden Ecke klärte Koch vor Juskowiak, der erneut goldrichtig stand (58.).

Wer derart große Chancen auslässt, wird in aller Regel hart bestraft: so erhöhte Voss in der 70. durch einen Distanzschuss von halb rechts auf 0:2. Damit war der Bann gebrochen. Man merkte förmlich wie der Wille (mit Kraft und Konzentration) nachließ. Viele Fehlabspiele, wenig Kommunikation unter einander, bescherten sogar den dritten Gegentreffer. Ein Sonntagsschüsschen von Markus Kurth – den Hahnel sicher gehabt hätte – fälschte Emmerich unhaltbar ab: 0:3 (76.). Bei der späten Ergebniskosmetik wirkte „Emma“ dann wieder auf der richtigen Seite – im Zusammenspiel mit Shubitidze – mit, letzterer verwandelte fast mit dem Schlusspfiff zum 1:3. Erneut „besiegte sich Aue selbst“ (Gerd Schädlich), doch gerade im eigenen Stadion muss vor 12.000 Zuschauern mehr kommen! Der Auftakt zur ersten englischen Woche der Saison ging damit voll daneben, ob Cottbus (A) und Burghausen (H) die richtigen „Aufbaugegner“ sind, bleibt wohl eher zu bezweifeln. (Kay)


Aue: Hahnel, Kos, Emmerich, Trehkopf, Heidrich, Kurth, Helbig, Rehm (74. Liebers), Toppmöller, Curri (73. Shubiditze), Juskowiak (73. Kunze)

Duisburg: Koch, Baelum, Drsek, Bugera, Voss (82. Maas), Wolters, Ahanfouf (74. Spizak), Kurth (89. Ivanovic), Grlic, van Houdt, Wehlage

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Zuschauer: 12.100

Tore: 0:1 Ahanfouf (49.), 0:2 Voss (70.), 0:3 Kurth (76.), 1:3 Shubiditze (90.)

Karten: Toppmöller, Helbig - Wehlage