Spielbericht
27. Spieltag, 04.04.2004
FC Erzgebirge Aue vs. Wacker Burghausen 3-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 04. April 2004
(Kick off 15.00 Uhr)


Vor dem Spiel nahm der Auer Fußball mit einer Gedenkminute würdig Abschied von einer Legende; am Dienstag war nach langer Leidenszeit Willy Tröger verstorben. Er hätte sicher seine wahre Freude daran gehabt, was in den folgenden 90 Minuten stattfand.

12.500 Zuschauer sahen den vielleicht entscheidenden Schritt des FCE in Richtung Klassenerhalt. Sicher waren die Glückwünsche von Gästecoach Rudi Bummer zu eben diesem verfrüht, doch mit dem fünften Sieg in Folge dürfte die Schädlich-Elf genügend Wind in den Segeln haben, um auch noch die letzten nötigen Punkte einzufahren.

Begonnen hatte der FCE mit nur einer Änderung gegenüber den letzten Spielen. Für Rüdiger Rehm, den muskuläre Probleme plagen, stand Rene Trehkopf auf Links in der Startelf. Dieser agierte zunächst etwas unsicher, schaute dem ein oder anderen Ball nach, der im Seitenaus verschwand – später agierte er aber als würdiger Vertreter.
Bereits nach 10 Minuten konnten die anwesenden Veilchenfans den ersten Treffer bejubeln, Matthias Heidrich hatte einen Freistoss direkt im Tor untergebracht. Der ehemalige Bayern-Keeper Uwe Gospodarek sah dabei zwar etwas unsicher aus, der Ball setzte jedoch auf dem holprigen Rasen zweimal auf. Gerd Schädlich meinte dazu jedoch, dass dies genau so und nicht anders geplant war, während Uwe Leonhardt versprach, dass in der Sommerpause der Rasen sowie die Tartanbahn komplett erneuert werden sollen. Matzes Tor brachte frühe Sicherheit ins Spiel, ausruhen konnten sich die Hausherren jedoch nicht. Die Antwort auf dem Platze lieferten die „Wackeren“ nur vier Minuten später: Tom Geißler hatte Jörg Hahnel über halb-links bereist aussteigen lassen, verfehlte jedoch den Kasten aus spitzem Winkel. Glück hatte der FCE auch in der 37. Spielminute als Younga-Mouhani allein vor Hahnel auftauchte. Sieger des Duells blieb der FCE-Schlussmann, so manch ein anderer Schiri hätte dabei aber vielleicht auch auf den Punkt gezeigt. Auf Auer Seite vergab Ronny Jank die wohl größte Chance zum 2:0. Nach einem Abwehrschnitzer hatte Jank freie Schussbahn, traf das Leder jedoch nicht richtig (39.). Noch vor dem Pausentee dezimierte sich Burghausen selbst. Ronald Schmidt sah für ein Allerweltsfoul den gelben Karton, zu dumm, dass dies schon zum zweiten Male passierte und er gleich den roten hinterher bekam.

Nach dem Wechsel ließ Aue keinen Zweifel daran erkennen, wer das beste Team der Rückrunde ist. Burghausen - zu zehnt im Rückstand - konnte nur noch nach vorn, was den Hausherren beste Kontermöglichkeiten eröffnete. Nach Vorarbeit von Juskowiak ging Jank allein auf Gospodarek zu, schaute, wartete und vollendete Mustergültig zum 2:0 (52.) – es scheint als sein bei ihm endlich der Knoten geplatzt. Sein Sturmpartner Juskowiak hatte selbst auch noch einige Möglichkeiten, bis zur 64. hatte es jedoch den Anschein, als sollte ihm auch diesmal sein erstes Tor vor heimischer Kulisse verwehrt bleiben. Doch auch diese dunkle Serie sollte brechen. Nach Vorarbeit von Curri verwandelte Juskowiak zielsicher zum 3:0 Endstand.

Während nach einer Serie von fünf Siegen in Folge einige den Blick schon nicht mehr nach unten, sondern eher schon nach oben richten, ist Trainer Schädlich froh darüber, nun keine „vermeintlich leichten“ Gegner mehr zu haben, sondern in Mainz und daheim gegen Cottbus und Bielefeld gegen die „Großen“ spielen zu müssen. So müsse er nicht befürchten, das irgendwer in der Mannschaft zu weit hinaus wolle. Tatsächlich hat der Sieg gegen Burghausen lediglich numerisch den gleichen Abstand nach unten bewahrt – wohingleich auch nach oben keine Veränderung eingetreten ist. Der Klassenerhalt ist somit noch nicht gesichert, es müsste jedoch schon mit dem Teufel zugehen, wenn Aue noch ernsthaft mit dem Abstieg zu kämpfen hätte. (Kay)


Aue: Hahnel - Noveski, Emmerich, Jendrossek - Heidrich (78. G. Berger), Toppmöller, Tchipev (83. Kurth), Trehkopf - Curri (75. Shubitidze), Juskowiak, Jank

Burghausen: Gospodarek - Forkel, Örüm, Hertl, Everaldo - Oslislo (42. Reisinger), Rosin, Komljenovic (57. Mokhtari), Schmidt - Geißler, Younga-Mouhani

Schiedsrichter: Stephan Kammerer (Karlsruhe)

Zuschauer: 12.500

Tore: 1:0 Heidrich (10.), 2:0 Jank (52.), 3:0 Juskowiak (65.)

Karten: Curri - Forkel, Geißler
Schmidt