Spielbericht
Sachsenpokal Halbfinale, 16.11.1996
Dresdner SC vs. FC Erzgebirge Aue 7-6 n.E.

7

n. E.

6

Heinz-Steyer-Stadion Dresden, Sonnabend 16. November 1996
(Kick off 16:00 Uhr)


Aue mit Chancen für drei Spiele


In einem echten Krimi verpaßte der FC Erzgebirge Aue nach Verlängerung und Elfmeterschießen den Einzug ins Finale des sächsischen Fußball-Landespokales. Nach 90 Minuten hieß es 2:2, nach der Verlängerung 3:3. Nach dem Elfmeterschießen hatte mit 7:6 der Dresdner SC die Nase vorn. Dabei waren die Oberligisten keineswegs besser. Über die gesamte Spielzeit bestimmten die Erzgebirger das Geschehen, und speziell in der zweiten Halbzeit wurde fast nur auf das Tor des Gastgebers gespielt. Das Spiel begann für die Elbe- städter bestens, denn bereits nach zwei Minuten führten sie durch den agilen Waldemar Adamowicz nach einem Schnitzer von Dirk Rettig mit 1:0. In der Folgezeit erspielten sich die Veilchen wieder einmal Chancen für drei Spiele, sie standen teilweise allein vor dem Torwart der Platzbesitzer, doch brachten die Kugel nicht im Gehäuse unter. Beim Kontern war der DSC stets gefährlich. So in der 44. Minute, als Thomas Schmidt freistehend aus 16 Metern flach einschoß. Mit der Einwechslung des Auers Dirk Hempel nach der Halbzeit verstärkte sich der Druck aufs gegnerische Tor noch. Doch erst in der 76. Minute gelang der hochverdiente Anschlußtreffer durch Mike Sadlo. Die Veilchen gaben bis zur letzten Minute alles, und der Lohn war der Ausgleich durch Borislav Tomoski in der 90. Minute. Als in der 101. Minute der eingewechselte Steven Zweigler die Führung per Kopf erzielte, dachten die meisten der 1400 Zuschauer, unter ihnen etwa 100 Auer, daß es nun für den Regionalligisten gelaufen sei. Die Dresdner bekamen nun aber nach den Worten ihres Trainers Horst Rau die zweite Luft. Tatsächlich gelang ihnen durch Jürgen Hänsel drei Minuten später der vielumjubelte Ausgleich. Zehn Sekunden vor dem Abpfiff bekam Aues Kapitän Ronny Thielemann nach einer Tätlichkeit noch die rote Karte. Im anschließenden Elfmeterschießen trafen die Erzgebirger durch Carsten Romanowsky, Jörg Palke und Rettig dreimal, während Sadlo und Hempel am Torwart scheiterten. Dresden brachte lediglich einen Ball nicht im Tor unter (Beuckert hielt), so daß für sie der Traum vom Pokalfinale in Erfüllung ging. Allerdings könnte der verschossene Elfer von Mike Sadlo noch ein Nachspiel haben, denn der Dresdner Torwart hielt zwar, doch der Ball rollte dann noch ins Tor. Der FC Erzgebirge hat Protest beim Sächsischen Fußballverband gegen die Wertung des Spiels eingelegt. SU, Freie Presse, 18.11.1996


Dresdner SC: Andreas Michael - Steffen Büttner, Marco Hölzel, Jürgen Hänsel - Ronald Schmidt, Dirk Losert - Thomas Schmidt, Waldemar Adamowicz; Trainer: Horst Rau

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Dirk Rettig, Jörg Palke, Moudachirou Amadou - Jörg Leonhardt (56. Steven Zweigler), Ronny Thielemann, Carsten Romanowsky, Rico Reinold (46. Dirk Hempel), Borislav Tomoski - Mike Sadlo, Henry Berg; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 1:0 Waldemar Adamowicz (2.); 2:0 Thomas Schmidt (44.); 2:1 Mike Sadlo (76.); 2:2 Borislav Tomoski (90.); 2:3 Steven Zweigler (101.); 3:3 Jürgen Hänsel (104.)

Elfmeterschießen: Mike Sadlo vergibt (Michael hält); 1:0 Dirk Losert; 1:1 Carsten Romanowsky; Marco Hölzel vergibt (Beuckert hält); 1:2 Jörg Palke; 2:2 Jürgen Hänsel; Dirk Hempel vergibt (Michael hält); 3:2 Ronald Schmidt; 3:3 Dirk Rettig; 4:3 Steffen Büttner

Schiedsrichter: Harald Sather (Grimma)

Zuschauer: 1400 im Heinz-Steyer-Stadion Dresden

Gelbe Karte: - / Borislav Tomoski

Rote Karte: - / Ronny Thielemann (120., Tätlichkeit)