Spielbericht
32. Spieltag, 24.05.2003
FC Erzgebirge Aue vs. Holstein Kiel 2-0

2

:

0

Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 24. Mai 2003
(Kick off 14.00 Uhr)


Das erste mal konnte der Veilchen-Anhang bereits Stunden vor dem Spiel jubeln: der direkte Konkurrent in Sachen Aufstieg - Rot-Weiß Essen - verpatzte am Vorabend sein Heimspiel gegen Uerdingen. Damit stand schon vor dem Spiel fest, das Aue weiterhin auf einem der beiden Sonnenplätze stehen wird. Von Aufstiegsträumen angelockt, fanden gut 10.000 Zuschauer den Weg ins Stadion und verbreiteten dort erneut tolle Stimmung. Auf dem Platz brauchten die Hausherren knapp 15 Minuten, ehe man das Zepter in der Hand hielt. Dabei erwies sich Kiel als der erwartet schwere Gegner, der sich jedoch bereits in der 27. Spielminute selbst dezimierte. Nach einem unnötigen Foul an Frank Berger, der bereits den Ball gespielt hatte und danach von der Seite rüde umgemäht wurde, zögerte der Bundesliga-Schiri Kemmling keine Sekunde und schickte Seidel vorzeitig unter die Dusche. Im Anschluss wurde es für die Schädlich-Truppe unwesentlich schwerer Akzente zu setzen, denn die "Störche" standen fortan mit 10 Spielern in der Defensive. Die beste Möglichkeit der Norddeutschen ergab sich nach einer Rückgabe von Emmerich, die Russi Petkov nur noch mit der Hand aufnehmen konnte. Der folgende Freistoss landete in der Mauer, so dass auch hierbei keine große Gefahr eines Rückstandes aufkam. Gedanklich waren die Kieler vielleicht schon beim Pausentee als Rosti Broum in der 45. Minute völlig unbedrängt von der Strafraumgrenze für Gregor Berger vorbereitete. Letztere köpfte am langen Pfosten den Ball zum 1:0 ins Netz.

Nach dem Wechsel mussten die Kieler mehr nach vorn spielen, was den Hausherren bessere Möglichkeiten für Konter bescherte. Während FCE-Keeper Petkov das 1:0 im Nachfassen gegen Schultz hinten sicherte, setzte erneut Gregor Berger vorn die Zeichen auf Sieg: allein und mit Ball auf dem Weg zum Tor des Gegners wurde er im Strafraum von Rohwer gehalten und kam zu Fall, das Spiel lief zunächst weiter doch nach Rücksprache mit seinem Assistenten an der Linie entschied Kemmling doch noch auf Elfmeter, was bei Gäste-Trainer Moers auf völliges Unverständnis stieß. Petr Grund, der Mann für solche Fälle in den Reihen des FCE, verwandelte sicher zum vorentscheidenden 2:0 (45.). Nun brach Riesenjubel auf den Rängen aus und Laola-Wellen schwappten durchs Rund. Die Kieler hatten sich nun nahezu aufgegeben und die Erzgebirger - beflügelt durch die Nachricht des Rückstandes von Osnabrück gegen Verl - schaukelten den Sieg nach Hause. Tatsächlich verlor auch Tabellenführer Osnabrück sein Spiel 2:1 und verpasste somit vorzeitig den Aufstieg zu besiegeln, für Aue reicht nun ein Sieg aus zwei Spielen um sicher in Liga zwei zu gelangen, wobei sogar der Staffelsieg in Reichweite gerückt ist.

Bei aller Euphorie vergaß Gerd Schädlich nicht, seine Elf nach dem Spiel noch einmal auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Er warnte seine Spieler davor, zu denken das Ziel sei bereits erreicht. Allein das Beispiel Essen sollte dabei genügen, um allen zu zeigen wie schnell Träume platzen können. Ungeachtet dessen dürfte das nächste Spiel der Auer in der Landeshauptstadt zum Heimspiel werden. Während zum letzten Heimspiel des Dresdner SC gerade 150 Zuschauer den Weg ins ungeliebte Harbig-Stadion fanden, könnten es durchaus ein paar Tausend mehr sein wenn Aue kommt, versprachen die Veilchen-Fans doch "wir fahren alle nach Dresden"... (Kay)


Aue: Petkov - Emmerich - Noveski, Jendrossek - G. Berger, Görke, F. Berger, Grund - Jank (75. Ullmann), Broum, Shubitidze (82. Preuß)

Kiel: Greil - Dowe - Dogan, Hardt, Rohwer - Trejgis (73. Wojcik), Schiersand, Rose (73. Bruns), Schultz (73. Ilski) - Guscinas, Seidel

Schiedsrichter: Uwe Kemmling (Burgwedel)

Zuschauer: 7.500

Tore: 1:0 G. Berger (45.), 2:0 Grund (65./Elfmeter)

Rote Karte: Seidel (27.)