Spielbericht
30. Spieltag, 10.05.2003
FC Erzgebirge Aue vs. SC Verl 3-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 10. Mai 2003
(Kick off 14.00 Uhr)



Die Spieler des FC Erzgebirge Aue dürfen weiter von der 2. Fußball-Bundesliga und von einer satten Aufstiegsprämie träumen. Mit 3:0 (1:0) fegten sie am Sonnabend vor 4400 Zuschauern den abstiegsbedrohten SC Verl vom Rasen des Erzgebirgsstadions. FCE-Präsident Uwe Leonhardt stellte nach dem Abpfiff nochmals klar: "Wir wollen hoch." Immerhin 250.000 Euro hat er der Mannschaft dafür in Aussicht gestellt.
Aus eigener Kraft können die Veilchen den Sprung auf Platz zwei oder eins der Regionalliga Nord allerdings nicht mehr schaffen. Die Konkurrenz muss mitspielen. Am 30. Spieltag war dies nicht der Fall. "Ich hatte gehofft, dass Essen in Leverkusen Punkte lässt", meinte Trainer Gerd Schädlich. Mittelfeldspieler Gregor Berger sah es locker: "Jetzt haben wir erst einmal Wattenscheid vom dritten Platz verdrängt. Wir arbeiten uns Stück für Stück nach oben. Abgerechnet wird nach dem letzten Spieltag."
Es war ein hartes Stück Arbeit, das die Auer am Sonnabend verrichten mussten. "Wir haben gezeigt, dass wir auch in Aue guten Fußball spielen können. Allerdings habe ich den entscheidenden, tödlichen Pass in den Rücken der Abwehr und die Torschüsse vermisst", schätzte Gästetrainer Manfred Niehaus die Leistung seiner Elf ein. Die zeigte zu Beginn beider Halbzeiten zwar den gefälligeren Fußball, die Tore aber machten die Gastgeber. Wieder einmal gelang die Führung nach einer Standardsituation. Grund trat einen Eckball von links, in der Strafraummitte kam Broum völlig unbedrängt zum Kopfball und markierte das 1:0 (21.). Nach der Pause war es vorallem der unermüdlich rackernde Emmerich, der sich um einen geordneten Spielaufbau in den Reihen des FCE bemühte. In der 67. Minute überlistete der Libero mit seinem Pass in die Tiefe die aufgerückte Verler Abwehr - Jank vollendete gekonnt aus spitzem Winkel. Den Endstand markierte kurz vor Schluss der am langen Pfosten aufgetauchte Noveski mit einem Kopfball nach Maßflanke von Frank Berger. Am Ende waren die Gäste mit dem 3:0 noch gut bedient. Torwart Gößling verhinderte mit Paraden gegen Jank, Noveski und Broum zwischen der 73. und 85. Minute ein Debakel.
Der Jubel von Ronny Jank nach seinem 12. Saisontreffer hielt sich übrigens stark in Grenzen. Vielleicht lag es daran, dass sich der FCE für ein weiteres Jahr die Dienste seines erfolgreichsten Angreifers gesichert hat. "Wir haben bei ihm und bei Shubitidze bereits vor 14 Tagen die Option gezogen. Beide Angreifer bleiben bis 2004 in Aue oder müssten aus einem laufenden Vertrag herausgekauft werden", klärte Trainer Schädlich am Sonnabend auf. Jank hatte bis zuletzt gepokert und mit einem Wechsel zu einem Zweitligaverein geliebäugelt. "Am besten wäre es natürlich, ich würde den Aufstieg mit Aue packen", betonte der 27-Jährige vor dem Verl-Spiel. Noch kann sich der Angreifer den Traum vom höherklassigen Fußball selbst verwirklichen. Und vielleicht jubelt Jank am kommenden Wochenende bei den Amateuren des HSV schon wieder ausgelassener. Olaf Mersiovsky, Freie Presse, 12.05.2003


Aue: Petkov - Emmerich - Noveski, Jasarevic - Görke, Kurth, F. Berger, Grund - Jank (86. Ullmann), Broum, Shubitidze (56. Preuß)

Verl: Gößling - Maurer, Burger (75. Schmidt), Schriewersmann, Schröder - Kirch, Siedschlag, Zodrow (65. Schlosser), Rogowski (75. Kaiser) - Gockel, Milde

Schiedsrichter: Stefan Weber (Eisenach)

Zuschauer: 4.400

Tore: 1:0 Broum (22.), 2:0 Jank (67.), 3:0 Noveski (88.)