Spielbericht
22. Spieltag, 08.03.2003
FC Erzgebirge Aue vs. SC Paderborn 1-2

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 08. März 2003
(Kick off 14.00 Uhr)


Was sich nach dem Spiel in der Vorwoche (0:2-Schlappe in Uerdingen) bereits andeutete scheint nun sicher: Aus der Traum! Da kann Präsident Uwe Leonhardt nach dem Spiel beteuern ihm sei Mittelmaß zu wenig, es hilft nicht. Realistischer schätzte nach dem verkorksten Auftakt 2003 der Trainer die Situation ein, als er bekundete, man müsse nun endlich punkten - nicht um den Aufstieg noch zu packen - sondern um keine Probleme mit dem Abstieg zu bekommen. Traurig aber wahr, dabei hatte man die Paderborner lange Zeit gut im Griff. Bereits nach wenigen Minuten hätte der kahlgeschorene Broum per Kopf den FCE in Führung bringen können. Bis zum erlösenden 1:0 durch Khvicha Shubitidze, der sich schön durchsetzen konnte und von links aus einer Drehung heraus mit einem platzierten Schuss ins lange Eck dem SC-Schlussmann Joswig keine Chance ließ (26.), hätte der FCE schon mit drei Toren führen können, am Ende sogar müssen! Eben dieser Shubitidze war nur zwei Minuten vor seinem Tor aus ähnlicher Situation an Joswig gescheitert. Auch Broum hatte neben zuvor genannter Chance eine weitere Möglichkeit, doch die Aussichtsreichste vergab wohl Alexander Tetzner, nach starker Vorarbeit von Shubitidze. Tetzner kam über rechts frei zum Schuss, Keeper Joswig lag schon am Boden doch der Ball trudelte um Zentimeter am Tor vorbei (20.). Dass Aue in dieser temporeichen ersten Halbzeit weiter spielbestimmend blieb, sogar noch einen Abseitstreffer von Broum, nach schöner Vorarbeit von Heidrich verzeichnen konnte (34.) wurde durch ein glückliches Abstaubertor von Patrick Owomoyela in der 41. Minute kompensiert (abgefälschter Freistoss, ausgeführt durch Devoli). Hätte, wenn und aber...Matthias Heidrich seinen Fernschuß in der 44. verwandeln können... Jedenfalls stand das 1:1 zur Pause den Gästen etwas schmeichelhaft zu Gesicht.

Nach dem Wechsel gönnten sich beide Teams eine kleine Auszeit, die mit einer Großtat von Russi Petkov im Auer Tor nach einem Freistoss beendet wurde. Die Paderborner witterten ihre Chance, spielten nun deutlich aggressiver, während die Auer erneut Schwächen in der Abwehr offenbarten. Wie sonst ist es wohl zu erklären, das der agile Oliver Glöden immer wieder als Vorbereiter für Gefahr sorgte. Es schien als wäre das Auer Pulver verschossen. Nach einem einfachen Doppelpass konnte Semir Devoli in der 62. den 1:2-Enstand herstellen, während der Auer Abwehrchef Emmerich seinem Mann nur noch hinterher trabte. Dass Gerd Schädlich die beiden Stürmer Jank (zum ersten Mal in dieser Saison als Einwechsler) und Ullmann, die eine Denkpause erhielten nach den schwachen Leistungen in Krefeld, doch noch brachte und damit noch einmal den Druck erhöhte, brachte am Ende nicht viel nennenswertes. Das Spiel hatte man bereits in der ersten Halbzeit verloren. Und wieder lagen die Schwächen bei der Chancenverwertung, zudem auch noch in der Abwehr. Aue steht somit im sechsten Spiel in Folge sieglos und auch schon mit zwei aufeinander folgenden Niederlagen alles andere als in Lauerstellung, während die Paderborner nun wohl Blut geleckt haben dürften. Präsident Leonhardt wird sich nun also wieder mit einem einstelligen Tabellenplatz anfreunden müssen, den man noch nicht mal sicher inne hat! Zur Pressekonferenz nach dem Spiel sprach er schon vom Strohhalm-Auftsieg, den man mit feuchten Händen nicht festhalten konnte... (Kay)


Aue: Petkov - Emmerich - Benthin, Grund - Görke, Heidrich, Kurth, F. Berger (67. Ullmann) - Tetzner (60. G. Berger), Broum (67. Jank), Shubitidze

Paderborn: Joswig - Bollmann, Krösche (70. Kushev), Mrugalla, Becker - Owomoyela, Canale (83. Manthey), Glöden, Devoli - Gerov, Dobry (80. Saglik)

Schiedsrichter: Marcus Hennecke (Salzhemmendorf)

Zuschauer: 3.000

Tore: 1:0 Shubitidze (26.), 1:1 Owomoyela (41.), 1:2 Devoli (62.)