Spielbericht
20. Spieltag, 07.12.2002
FC Erzgebirge Aue vs. VfL Osnabrück 1-1

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 07. Dezember 2002
(Kick off 14.00 Uhr)


Das letzte Spiel vor der (langen) Winterpause sollte richtungweisend für die Erzgebirger, im Kampf um das eigene Saisonziel werden. Eine Entscheidung ist jedoch - so glaube ich, vor 2.800 Zuschauern bei klirrender Kälte im Lößnitztal, nicht gefallen. Die zuletzt stark anfällige Abwehr wurde umgebaut, statt Kay-Uwe Jendrossek lief Murat Jasarevic auf, der sich zusammen mit Noveski und Grund um den zweitligaerfahrenen VfL-Sturm Claaßen, Isa und Vier kümmern sollte, während man insgesamt auf Konter lauerte. Tatsächlich schien dieses Konzept aufzugehen. Bereits in der fünften Spielminute konnte Aue selbst zählbares verbuchen. Einen weiten Emmerich-Freistoß nutzte Tetzner um für Stürmerkollege Broum vorzubereiten. Dieser versenkte das Leder mit einem platzierten Fernschuss ins offene kurze Eck! Der nötige zweite Treffer blieb jedoch erneut aus. So kamen die Niedersachsen mit der Zeit besser ins Spiel und zeigten wer die technisch versiertere Elf auf dem Platz ist. Während Broum in der 22. im Strafraum der Gäste zu Fall kam und ein vielleicht nötiger Strafstoß verwehrt wurde, gelang dem Ex-Auer Harun Isa nach Vorarbeit von Vier in der 26. Minute der Ausgleich. Schiri Fleske hatte jedoch zuvor einen Schubser von Isa gegen Bewacher Grund gesehen und gab den Treffer nicht, vielleicht ausgleichende Gerechtigkeit, vielleicht auch einfach nur Glück für Aue. Die 1:0-Führung musste der FCE in der 32. Minute dennoch abgeben. Libero Emmerich konnte nicht verhindern, dass Guido Spork auf den völlig unbewacht herbeilaufenden Sidney ablegte, dessen Bewacher Görke schon zuvor seine Probleme hatte. Sidney tunnelte aus spitzem Winkel den Auer Torhüter Hahnel und schon stand es 1:1. Aue hatte das Heft nun völlig aus der Hand gegeben, hätte sich über einen Rückstand nicht beklagen können, den um ein Haar Angelo Vier fast mit dem Pausenpfiff hergestellte.

Nach der Pause (Tetzner musste bereits in der 36. wegen Muskelproblemen raus und Frank Berger blieb ebenfalls in der Kabine) Aue wieder erstarkt. Die neuen Leute Shubitidze und Kurth erhöhten das Tempo und den Druck auf die VfL-Abwehr. Erneut hätte Aue früh in Führung gehen müssen. Eine lange Grund-Ecke köpfte Jasarevic auf den kurzen Pfosten, doch Jank vergab ebenfalls per Kopf (48.). Wenngleich die Erzgebirger weiter dominierten, war es die größte Chance auf einen Sieg. So dass Osnabrück am Ende mit einem Punkt zufrieden sein musste. Gästecoach Gelsdorf war es auch und brachte die Heimstärke des FCE ins Spiel "Aue spielte bislang eine starke Saison, es ist nicht einfach in Aue was zu holen". Gerd Schädlich war zunächst überrascht das ein frühes Tor keine Sicherheit brachte, sah insgesamt jedoch ein leistungsgerechtes Unentschieden, obwohl er natürlich mehr erwartet hatte als nur einen Zähler. Den Traum vom Aufstieg noch lange nicht ausgeträumt hat hingegen Präsident Uwe Leonhardt, der in der Winterpause harte und konzentrierte Arbeit des Trainergespanns forderte und von definitiv zwei "Neuzuführungen" sprach. Einer könnte der 26jährige Hendrik Liebers sein, welcher ein konkretes Angebot vom FCE erhalten hat und sich in Kürze entscheiden müsste. Auch die beiden Langzeitverletzten Gregor Berger und Mirko Ullmann dürften zum Trainingsauftakt Anfang Januar wieder dabei sein. Sascha Kadow wird unterdessen nach Medienberichten mit einem benachbarten, ungeliebten Oberligisten in Verbindung gebracht - es wäre vielleicht nicht die schlechteste Lösung, da man somit zumindest auch einen Namen von der Gehaltsliste streichen könnte.
(Kay)

Aue: Hahnel - Emmerich - Jasarevic, Noveski, Grund - Görke (77. Preuß), Heidrich, F. Berger (45. Kurth) - Tetzner (36. Shubitidze), Broum, Jank

Osnabrück: Brunn - Tredup, Tammen, Halat, Sidney, Enochs, Spork, Schütte - Claaßen, Isa, Vier (85. Micevski)

Schiedsrichter: Frank Fleske (Schönow)

Zuschauer: 2.800

Tore: 1:0 Broum (5.), 1:1 Sidney (32.)