Spielbericht
16. Spieltag, 09.11.2002
FC Erzgebirge Aue vs. Dresdner SC 3-0

3

:

0

Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 09. November 2002
(Kick off 14.00 Uhr)


Viele hatten aufgrund der ersten stärkeren Schneefälle sicher schon an das erste Spiel auf Schnee gedacht, einige hatten sogar schon geglaubt das Derby müsse ausfallen, zumal Sturm und Regenfälle gemeldet waren. Sicher ein Grund dafür, das wieder nur der harte Kern von knapp 3.000 Fans den Weg ins Stadion fanden - viel zu wenig für den Spitzenreiter! Gerd Schädlich konnte vorm Spiel dennoch etwas aufatmen, es meldeten sich mit Emmerich, Jendrossek und Jasarevic gleich drei zuvor verletzte bzw. erkrankte Spieler zurück. Beim abstiegsbedrohten und zudem stark vom "Jahrhunderthochwasser" gebeutelten Dresdner SC verzichtete Trainer Eberhard Vogel auf die Dienste seines Stammtorwartes (Enrico Keller) und setzte auf den 21-jährigen Christian Beer, dem in Aue kein leichter Job bevorstand. Tatsächlich hielt der Tabellenvorletzte anfangs gut mit, hätte sogar mit 1:0 in Führung gehen können; Aue war in Ballbesitz weit aufgerückt, aus einem abgefangenen Ball konterten die Dresdner schnell nach vorn. Robert Krause lief mit Ball auf Russi Petkov im Auer Gehäuse zu, wurde aber von Jendrossek verfolgt, der das Leder durch starken Einsatz wegschlagen konnte und damit seinen Teamkameraden Zeit verschaffte, um sich neu zu ordnen. Wenig später waren es die Platzherren selbst, die Akzente nach vorn setzen und in ein Tor umwandeln konnten. Jörg Emmerich spielte auch links außen zu Alexander Tetzner, der den Ball weit nach vorn brachte und ein Auge für den mitgelaufenen Ronny Jank hatte. Jank leitete aus wenigen Metern den Ball unhaltbar in die Maschen das DSC-Tors und markierte damit seinen siebten Saisontreffer (23.). "Tetze", der eben noch den ersten Treffer vorbereitet hatte, hätte nur zehn Minuten später erhöhen können, war aber scheinbar selbst etwas überrascht und jagte den Ball übers Tor. Doch das Spiel war keineswegs entschieden, die Gäste hatten gute Möglichkeiten auszugleichen in der 37. erneut durch Krause und kurz nach dem Wechsel war es der Ex-Auer Sven Kubis, der nach Stellungsfehler von Emmerich frei zum Schuss kam, doch Zentimeter über die Latte schoss.

Die Entscheidung viel in der 53. Spielminute durch eine Standartsituation. Eine Grund-Ecke verlängerte Rosti Broum per Kopf, Nic Noveski drückte den Ball am langen Pfosten zum 2:0 über die Linie. Während danach ein starker Regenschauer und eine kurze Windböe über Aue austobten, bekam Gästekeeper Beer einige Möglichkeiten sich zu beweisen, häufig sah man ihm die Verunsicherung noch an. Auch er wird sicher etwas verwirrt geschaut haben, als sein Gegenüber völlig überraschend Probleme mit einer Rückgabe bekam. Petkov verstolperte den Ball und legte dabei fast für die Dresdner auf, ehe ihm seine Abwehrrecken zu Hilfe eilten. Wie verärgert er selbst darüber war, konnte man im Anschluss deutlich erkennen, bevor er von den Fans wieder aufgebaut wurde. Kurz war es Alexander Tetzner, der mit Ball auf den jungen Beer zulief, diesen aussteigen ließ und ins leere Tor traf. Damit war der Endstand hergestellt, obwohl sich noch die ein oder andere Möglichkeit zu erhöhen ergaben. Damit stehen die Veilchen erneut an der Tabellenspitze, können sich in einer Woche sogar den Herbstmeistertitel sichern, auch wenn man sich dafür bekanntlich nichts kaufen kann. Düster sieht es dagegen beim DSC aus, ohne eigenes Stadion und ohne eigene Trainingsplätze wird nun auch noch Trainer Vogel beim Ligakonkurrenten CFC als Schulz-Nachfolger gehandelt (danach befragt, meinte er während der Pressekonferenz es sei schon immer sein Wunsch gewesen, in Chemnitz zu trainieren - ein Angebot läge ihm jedoch noch nicht vor). Die Heimspiele werden künftig wieder beide Dresdner Regionalligisten im Harbigstadion austragen, das kurze Gastspiel des DSC in Meißen wurde auf drängen der Sponsoren beendet. (Kay)


Aue: Petkov - Emmerich - Noveski, Jendrossek (75. Jasarevic) - Görke, Heidrich, F.Berger (80. Preuß), Grund - Tetzner, Broum (80. Shubitidze), Jank

Dresden: Beer - Hoßmann - Kramer, Boden, Trehkopf - Wächtler, Gaubatz, Zöphel (68. Hamel), Kurilenko (77. Pietsch) - Krause, Kubis (65. Schaumkessel)

Schiedsrichter: Lupp (Zossen)

Zuschauer: 2.800

Tore: 1:0 Jank (23.), 2:0 Noveski (52.), 3:0 Tetzner (61.)