Kurzurlaub zum Länderspiel Nordirland - Deutschland

Kurzurlaub mit Länderspielbesuch Nordirland – Deutschland
31.05. – 05.06.2005 in Irland
 

Der eigentliche Grund unserer Reise war natürlich das Freundschaftsspiel der Klinsmann/Löw – Ära in Belfast. Da Irland bzw. Nordirland mit seinen Hauptstädten Dublin und Belfast auch so allerhand zu bieten hat, beschlossen wir unseren Trip gleich mit einem kleinem Kurzurlaub zu verbinden um das Land ein wenig kennen zu lernen. Katrin von „Weißflog – Reisen“ brachte uns, (Stürmi, Betzi, Rudi, Leichs und Rico) trotz einiger Umleitungen relativ unkompliziert nach Altenburg. Dort hatten wir noch gut 2 Stunden Zeit ehe unsere Maschine von Ryanair um 12.40 Uhr in Richtung London abhob. In London angekommen hatten wir aufgrund der extrem schnellen Flugzeit von Altenburg nach London (ca. 75 Minuten) wieder über 2 Stunden Aufenthalt ehe unser Anschlussflug ebenfalls mit Ryanair nach Dublin ging. Ca. 16.30 Uhr Ortszeit (-1 Stunde) landeten wir bei stark bewölktem Himmel und max. 14 Grad in der Hauptstadt des Landes. Unser Mietauto hatten wir bereits von Deutschland aus gebucht und die Übergabe über Hertz verlief völlig reibungslos außer das wir statt des gebuchten Ford Mondeos einen Seat Altea bekamen. Dies war die gleiche Preisklasse, nur der Kofferraum platzte durch unsere Taschen fast aus allen Nähten. Auf der linken Spur und mit unserem Driver Betzi auf der rechten Seite ging es in Richtung Nordirland. Schnell wurde sich wieder an das links fahren gewöhnt, nur das Schalten mit links ist halt arg gewöhnungsbedürftig. Nach kurzem Fresstopp bei MCD ging es weiter Richtung „North“. Blöd ist halt nur die zweierlei Währung. In Nordirland werden nur britische Pfund akzeptiert und in Irland Euro, somit mussten wir immer mal wieder wechseln. Unsere erste Übernachtung hatten wir nach kurzer Suche in Banbridge, ca. 30 Kilometer vor Belfast. Für ein so genanntes B&B (Bed u. Breakfast) muss man um die 35-40 Euro löhnen. Den Abend ließen wir in einem städtischen Pub bei dem Länderspiel zwischen England vs. Kolumbien ausklingen.

Am Mittwoch sahen wir uns bei durchwachsenem Wetter mit relativ viel Regen die Steilküste am Atlantik und die unberührte Natur mit den ca. 40 verschiedenen Grüns an. Wir besichtigten die unzähligen Ruinen und unter anderem das bekannte „Giant`s Causeway“ direkt am Atlantik. Diesmal hatten wir uns ein B&B in Bushmills gesucht, wo wir am späten Nachmittag noch die gleichnamige Distillery besichtigten. Die „Bushmills Distillery“ ist die berühmteste und zugleich weltälteste Whiskeydestillerie! Im Anschluss an die interessante Führung gab es noch einen dezenten Umtrunk wobei ich (Rico) an das „Zeug“ nicht heran komm! Den Abend ließen wir bei paar Getränken, dem Rauschen der Wellen des Atlantiks und des Sonnenuntergangs gemütlich auf einem Felsen ausklingen. Dabei machte ich als alter „Papparazi“ bzw. „Foto-Mafia“ immer wieder geniale Bilder.

Am Donnerstagmorgen besichtigten wir die alte Ruine aus dem 16. Jh., Dunluce Castle ehe wir immer an der Küste entlang zurück nach Belfast fuhren. Hier machten wir eine schöne Stadtrundfahrt in den berühmten Doppelstock-Bussen wobei es im oberen, offenem Abteil extrem kalt und windig war. Während der Tour fuhren wir an der Werft vorbei wo die Titanic gebaut wurde und besichtigten die beiden durch eine Mauer getrennten Städteviertel der Protestanten bzw. der Katholiken. Dies ist immer noch ein ziemlich heißes „Pflaster“ von Belfast und spätestens um 23 Uhr werden die Tore geschlossen und keiner kommt mehr rein und raus. Die Nacht auf Freitag verbrachten wir wieder in der Pension in Banbridge weil es uns dort so gefallen hat. Am Abend ging es dann Betzi nicht gut und durch seine erhöhte Temperatur half ihn Stürmi mit Wadenwickeln weiter.

Da es Betzi am Freitag nicht besser ging fuhr ich weiter nach Dublin. Nachdem wir preisgünstig getankt hatten, (Benzin ist übrigens billiger wie Diesel) suchten wir nach einem B&B in Swords, einem Vorort von Dublin. Hier erwies sich die Suche als ziemlich schwierig. Durch unsere lange Suche wurden wir dann mit einem super schönem B&B belohnt, wir hatten für 26 Euro eine richtige kleine Sweat bekommen. Da sich Betzi so etwas wie eine Magen-Darm-Grippe mit ordentlicher „Flitzkacke“ zugezogen hatte, musste er leider in der Pension bleiben. Wir hingegen fuhren in Richtung Stadtzentrum wo wir das Auto im Parkhaus ausklinkten um wieder so eine Städtetour wie schon in Belfast zu machen. Bei mittlerweile richtig schönem Sommerwetter waren wir inmitten unzähligen Menschenmassen in Dublin gelandet. Hier war ordentlicher Trubel, Hauptstadt eben und mit Belfast überhaupt nicht vergleichbar. Während der Stadtrundfahrt lernten wir zwei ganz nette Mädels aus Canada kennen und hatten dabei ordentlich Gaudi zwecks meines undefinierbaren Englisch! Die Stadt mit ihrer bekannten Guinnes-Brauerei hat so viele Sehenswürdigkeiten, dass ich aus dem fotografieren gar nicht mehr heraus kam! Auf dem anschließenden Weg zum Dalymount Park, wo wir uns am Abend das Stadtderby zwischen den Shamrock Rovers FC vs. Bohemian Dublin FC ansehen wollten, sahen wir uns noch den gigantischen Cork Park an. In dieser ca. 70 000 Mann fassenden „Schüssel“ sollte am Samstag das Länderspiel zwischen Irland und Israel stattfinden. Das Stadtderby der eircom League Premier Division zwischen dem Tabellenfünftem (Bohemians) und dem Tabellenletzten (Shamrock) sahen nur ca. 4000 Zuschauer. Unter ihnen waren aber mindestens ca. 300 deutsche Fans und wir sahen neben den „Weilers“ noch viele weitere bekannte Gesichter aus Good Old Germany. Für 15 Euro Eintritt gab es nicht einmal eine Eintrittskarte, dafür aber ein Programmheft für noch einmal schlappe 3 Euro. Das Spiel, welches bei uns höchstens Regionalliganiveau hatte, endete 2:1 für die Bohemians. Nach dem Schlusspfiff bekamen wir dann für unsere 15 Euro noch ein ordentliches Programm geboten indem die Shamrock-Supporters den Platz in Richtung Bohemians Fans stürmten. Dieser Block war binnen weniger Sekunden leer und die Shamrock Fans traten noch ordentlich gegen die Cops und sämtliche Werbebanden, hier ging es richtig ab, sensationell!! Den Abend verbrachten wir dann noch ein wenig im Zentrum der Stadt.

Samstag früh starteten wir nach ausgiebigen Frühstück, leider wieder ohne Betzi, (musste in der Pension bleiben) ca. 9.45 Uhr ab Dublin ins 150 Kilometer entfernte Belfast. Diesmal war Rudi unser Driver, der uns ziemlich souverän nach 2 Stunden Fahrt nach Belfast brachte. Punkt 12 Uhr waren wir am Windsor Park, der Spielstädte von Linfield FC angekommen. Hier trafen wir Michi, Achim und Bernd die gerade ihre Banner an den noch freien Stellen in den Ground gehangen hatten. Hier mussten wir leider feststellen das schon überviele „Fahnengurus“ ihre Banner aufgemacht hatten. Da mich der Ordner an den von mir ausgesuchten Punkt nicht hinließ machten wir unsere Fahne direkt bei der Eckfahne, jedoch auf Kameraseite auf. Die nächsten Stunden verbrachten wir mit einem Lautern-Fan in der Innenstadt wo wir viele deutsche Fans sahen. Pünktlich zur Stadionöffnung waren wir aber wieder vor Ort und es regnete erst einmal wieder aus Strömen. Mit Leichs schlich ich mich dann direkt ins innere des Stadions und wir betraten erst einmal den „heiligen Rasen“ und machten viele Fotos aus dem Innenraum. Zum Anstoß um 19.30 Uhr Ortszeit waren unter den 14 000 irischen Fans gut 1500 deutsche. Vor ausverkauftem Haus und guter Stimmung auf beiden Seiten sahen wir einen Verhaltenen Beginn beider Teams. Bereits ab der 15. Minute spielte Deutschland nur noch mit 10 Mann da Huth den Ball im Strafraum sensationell mit der Hand parierte. Der verunsicherte Lehmann war zu diesem Zeitpunkt bereits geschlagen. Den fälligen Strafstoß verwandelten die Iren souverän zum 1:0. Fast im Gegenzug glich D`land mit einen schönem Tor von Asamoah aus. Mit 1:1 ging es in die Pause und der dt. Sturm um Kuranyi und Asamoah war leider nur ein laues Lüftchen. Jetzt begann meine und Stürmis spektakuläre „Fahnenumhängaktion“, die ca. 30 Minuten dauerte und wir dabei die beiden Ballack-Tore in der 62. bzw. 66. Minute (FE) verpassten. Wir mussten erst mit der dt. Polizei abklären das wir in den Block mit irischen Fans gelangten, ein langes hin und her und dann hatten wir nicht mehr genug Klebeband. Früh wurden uns diese Fahnenplätze verboten und dann kurz vor Anstoß ist dann auf einmal alles möglich, schöne scheiße!! Unser Banner hing ca. 10 Minuten unter der Schalker „NEU BECKUM“ - Fahne ehe sie der Wind wieder losgerissen hatte. Geburtstagskind Podolski, der für den schwachen Kuranyi gekommen war erhöhte in der 81. Minute noch auf 4:1, was mit 10 Mann ein klasse Ergebnis ist. Im Anschluss fuhren wir zurück nach Dublin, wo wir ca. 00.15 Uhr die Pension erreichten. Stürmi schlief bei Falko im Zimmer mit und ich ruhte mit Rudi und Leichs die paar Stunden bis 4 Uhr gleich im Auto.

Sonntag 4.15 Uhr ging es dann zum nahe gelegenen Flughafen nach Dublin wo wir noch schnell den Seat abgaben (er hatte jetzt 1000 Kilometer mehr auf dem Tacho) um anschl. wieder bis nach London einzuchecken . 6.30 Uhr hob der Vogel ab und in London hatten wir ordentlich Stress um unseren Anschlussflieger nach Altenburg zu bekommen. Während Sven die Frau am Schalter aufhielt kurvte ich wie ferngesteuert mit dem Gepäckwagen durch die Halle. Dabei müssen wir so für Aufsehen gesorgt haben, dass wir bei der Kontrolle total gefilzt wurden. Wir mussten unsere Schuhe ausziehen, den Gürtel aus der Hose usw., selbst unsere Handys haben sie über eine Minute kontrolliert. Punkt 11.15 Uhr landeten wir wieder sicher in Altenburg, wo wir wieder von Katrin abgeholt wurden. Hier war das Wetter auch nicht besser wie in Irland, regen und um die 14 Grad! Ca. 12.45 fuhren wir wieder in Thalheim ein und hatten wieder viel mehr als nur 180 Minuten Fußball gesehen...


(Bericht mit freundl. Genehmigung übernommen von thalheim-e-ontour.de)