RL-Nord: Dresdner SC vs. VfL Osnabrück

Dresdner SCF 98:VfL Osnabrück
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Rudolf-Harbig-Stadion Dresden, Dienstag 26.11.2002



Wegen starker Regenfälle und bescheidenen Platzverhältnissen im Harbigstadion zu Dresden fand der Rückrundenauftakt für beide Teams mit Verspätung statt. Dienstag Abend, Flutlichtspiel – also ging es (mal wieder) in die Landeshauptstadt. Viel war ja fast nicht zu erwarten, der DSC hat als Träger der Roten Laterne eine miserable Heimstatistik und Osnabrück ist auf dem besten Wege, doch noch den hohen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Dennoch keimte in mir die Hoffnung, das Osnabrück nicht mit den erwarteten drei Punkten die Heimreise antreten würde und damit in der Tabelle nicht mit unserem FCE gleichziehen kann.

Als wir das Stadion betraten (neben mir hatte sich noch ein Kumpel, seines Zeichens Dynamo-Fan, mit auf den Weg gemacht), erwartete uns eine Geisterkulisse und völlig planlose Ordner im Stadion (die Leute am Einlass konnten mitgereisten Osnabrückern noch nicht mal erklären, wo es Eintrittskarten gab, obwohl das Kassenhäuschen in Sichtweite lag…). Das Stadion war scheinbar nur zu einer Hälfte freigegeben – ein Block hätte es vermutlich auch getan. Vorm Spiel sichteten wir Gerd Schädlich, der die Gelegenheit nutzte, den übernächsten Auer Gegner unter die Lupe zu nehmen.

Vor schätzungsweise 200 Zuschauern (darunter ca. 20 Osnabrücker, zu denen sich noch einmal so viele Dynamos gesellten) begann das Spiel. Die Niedersachsen blieben mit dem Traumsturm Harun Isa – Angelo Vier – Christian Claaßen einiges schuldig und der Tabellenletzte wusste zu überzeugen, wobei sich im Laufe der Zeit eine mäßige Partie entwickelte. Die Stimmung auf den Rängen war, gemessen an der Zuschauerresonanz, relativ gut. Wir hatten uns schon mit einem 0:0 zur Pause abgefunden, als Guido Spork einen gravierenden Fehler in der DSC-Abwehr ausnutzte und die 1:0 Pausenführung für die Gäste besorgte. Während beide Mannschaften am Pausentee schlürften, fand auf dem Rasen ein Gewinnspiel statt (der Ball sollte von der Mittellinie ohne Bodenberührung ins Tor, geschafft hat es – glaube ich – keiner wirklich). Der Beste bekam einen Kasten Dresdner Bier und wurde befragt ob er denn 19 Freunde zusammenbrächte. Er antwortete mit „ja“ und kam somit zusätzlich in den Besitz von insgesamt 20 Freikarten fürs nächste Heimspiel…

Nach dem Wechsel gesellten sich weitere Dynamos in den gesperrten Teil des Stadions (Gegengerade; Eintritt war scheinbar keiner mehr zu zahlen) und machten sich mit Lautstarken „Hier regiert die SGD“-Rufen bemerkbar, was die Staatsmacht auf den Plan rief (die Dynamos wurden nach Spielende im Stadion gehalten). Auf dem Rasen nahm nun doch Osnabrück das Heft in die Hand, ohne wirklich zu überzeugen. Das Spiel schien gelaufen, der DSC konnte nicht und Osna wollte scheinbar nicht. In der 68. Minute stelle Sven Kubis mit seinem Tor zum 1:1 den Verlauf der zweiten Hälfte auf den Kopf (einst als nicht regionalligatauglich aus Aue verjagt - zu Recht, wie ich finde). Doch unterm Strich waren die Gäste selber schuld und hätten durchaus sogar noch einen weiteren Gegentreffer bekommen können. Das einzige was uns noch interessierte, war die Zuschauerzahl. 412 wurden vermeldet, wobei ich wirklich nicht weiß, wo die alle gewesen sein sollen. Jedenfalls hat der DSC damit schon zum zweiten Male in Folge weniger Zuschauer im Harbigstadion, als zuletzt in Meißen. Für die Rückrunde plant der DSC – nicht nur deshalb – wieder ins Steyer-Stadion zu wechseln, sofern der neue Rasen bis zum 8. März angewachsen ist. Doch auch das bleibt eine Notlösung, denn die Spielerlaubnis im Ostragehege läuft definitiv zum 30. Juni 2003 aus…