Freundschaftsspiel Deutschland vs. Holland
Freundschaftsspiel, Mittwoch 20. November 2002 Arena Auf Schalke
Deutschland - Holland


(Go) Wenn Deutschland gegen Holland zum Länderspiel antritt dann ist das kein normaler Tag, oder doch? Für mich jedenfalls, war es das dritte Prestigeduell binnen eines Jahres... So durfte ich mir in München das 1:5 gegen die Engländer antun, um reichlich ein halbes Jahr später in Leverkusen „meinen“ ersten Sieg gegen die Össis zu feiern. Die Entscheidung sich das Game der Deutschen gegen die Käsköpp anzutun, fiel relativ kurzfristig, da ich die Karte jedoch für 9€ und das Busticket, noch dazu ab Aue, für 29€ erwerben konnte, gab es eigentlich kein langes überlegen mehr. Die Erwartung auf die Schalker Arena tat ihr übriges.

Der Start ab Aue verlief dann relativ ungünstig, für die wartenden 26 Leute fuhr zuerst ein Bus für 17 vor, leichter Kommunikationsfehler! Aber egal, so ging es eben eine Stunde später los. Nachdem jetzt endlich der passende Bus da war, starteten wir um kurz nach zehn ab Aue-Zentrum. Die Reisebesatzung war relativ viel versprechend, jedenfalls erwies sich der Grossteil als relativ trinkfest, oder Horst?, die Rodewischer/Klingenthaler Connection hingegen wusste durch eine Vielzahl mitgebrachter kulinarischer Genüsse zu gefallen, eingelegte Gurken, Beefsteaks usw. Ich für meine Person hatte wenig vorgesorgt, der mitgebrachte Sixpack gab Dank der Mithilfe von Thomas relativ schnell seinen Geist auf, auch das Hungergefühl setzte ziemlich rasch ein, so verdiente sich der Rasthof Hasselberg an mir 3,98€ und das für zwei Hackepeterbrötchen, wohlgemerkt 1,99€ für ne viertel Semmel! Den Rest der Fahrt verbrachte man dann mit Wernes aus dem Bus, 0,3 für 1€, nicht gerade billig aber immer noch besser als an der Tanke. Gegen 17.30 Uhr traf unsere Busbesatzung auf dem Parkplatz ein, also noch massig Zeit, die Idee auf Sightseeing wurde jedoch schnell verworfen, man merkte doch das man weit weg vom Zentrum des Geschehens ist. So begab man sich Richtung Arena, die von außen her wohl eher an Galeria Kaufhof erinnert, jedenfalls ließ der gläserne beleuchtete Tempel keinen Rückschluss auf ein Fußballstadion erkennen, na gut er ist rund... Bis kurz vor 19.00 Uhr verweilten wir noch am Getränkestand auf dem Vorplatz bevor es in das Stadion, oder eher die Arena, ging. Die Einlasskontrollen waren mehr als lasch, selbiges mag aber auch an den hunderten von Kameras im Stadioninneren liegen. Wer nun noch Durst oder Hunger hat, dem sei geraten sich die „Knappenkarte“ zu erwerben denn ohne die geht „Auf Schalke“ gar nichts. Das Ding ist wie eine Art Geldkarte, man lädt entweder bar oder per ec-Karte einen gewissen Betrag auf, den es dann zu vertrinken gilt. Der Clou des ganzen, es geht nie auf! Bsp. Ladebetrag 10 Euro-Einkauf 3 Bier a 2,80€ ist 8,40€ also Rest 1,60€ so ging mir es zum Beispiel. Also ein ziemlich lukratives Geschäft für den S 04, zumindest an den Gästefans denn der Dauergast kann ja wieder aufladen.
Zum Spiel selbst gibt es nicht viel zu sagen, wer das Spiel im TV verfolgt hat wird mir sicher bestätigen können das Deutschland eigentlich das bessere Team war, aber die Holländer haben halt die Tore gemacht.
In der Arena selbst ist die Atmosphäre schon ziemlich genial, die Sicht auf das Spielfeld ist optimal, eben ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn. Die Stimmung der Deutschen war nicht schlecht, aber für so ein emotionsgeladenes Duell dann doch zu wenig. Auch von den Käsefressern hörte man nicht viel, zwar kam man sich durch ihre Kapelle stellenweise vor wie zum Blasmusikfest in Schlema aber so richtig laut wurden die knapp 10 000 auch nur nach eigenen Toren. Rund um das Spiel blieb es unerwartet ruhig , während sich der Deutsche Mob auf rund 300 beziffern lässt waren aus den Niederlanden nur um die 30 Leute angereist. Wenn man bedenkt was bei Feyenoord oder Ajax sonst so abgeht eigentlich unerklärlich. Aber auch gut so!

Die Rückreise sollte dann noch etwas auf sich warten lassen da zwei Personen den Weg zum Busparkplatz nicht fanden, nachdem der Rest schon 60 Minuten vollständig war, trudelten die beiden mit einstündiger Verspätung ein. Sehr zum Leidwesen von einigen Mitreisenden die am kommenden Tag wieder arbeiten mussten. So gestalteten wir die Rückreise dann auch nur mit kurzen Stopps, eine böse Falle gab es dann noch in Erfurt als wir über eine Stunde total still standen, da weiter vorn wohl ein PKW gebrannt haben muss, diese unfreiwillige Unterbrechung nutze auch unser Busfahrer zur verdienten Pause. Kurz vor 7.00 Uhr hatte das Trauma dann endlich ein Ende!