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Der FCE geht auf die 1.000 Spiele Marke zu – bisher stehen 956 Pflichtspiele seit der Namensänderung zu Buche

Man mag es kaum glauben, aber der FC Erzgebirge Aue geht auf die 1.000er Marke zu. Mit Abpfiff der an Spannung kaum zu überbietenden Relegationspartie gegen den Karlsruher SC am 22. Mai 2018 hatte der Traditionsverein aus dem Lößnitztal stolze 950 Pflichtspiele angehäuft. 875-mal ging es um Punkte und 73-mal in

Pokalspielen. Dazu kommen die beiden schon fast zur Legende gewordenen Relegationsspiele. Schon jetzt kann man mit Sicherheit bis Ende 2019 planen, wenn es dann heißt: 1.000 mal FC Erzgebirge Aue.
Ab den 1.Januar 1993 spielt man im Lößnitztal unter den neuen Namen FC Erzgebirge, der am 30.September 1992 auf der Mitgliederversammlung beschlossen wurde. Am 6. Februar 1993 begann beim ersten Punktspiel gegen den FC Meißen ein neues Kapitel in der Auer Fußball Historie. Die Veilchen spielten damals in der drittklassigen Amateuroberliga-Nordost, Staffel Süd. Nach Toren von Jan Schmidt (17.) und Thomas Pfüller (84.) gewann der neue FCE sein Heimspiel mit neuem Namen auf knöcheltiefem Schneeboden mit 2-0. Der Neue Name war damals einfach unabdingbar weil einen Monat vor Saisonbeginn, Ende Juni 1992, brachte der überraschende Ausstieg der Wismut AG, den Verein fast den Untergang. Ja es drohte sogar die Auflösung. Nur durch eine Fianzhilfe des Landratsamtes und Unterstützung von Sponsoren aus Klein- und Mittelbetrieben des Erzgebirges konnte der Spielbetrieb weitergehen. Angesicht dieser Probleme gerit die Saison 1992/93 ein wenig in den Hintergrund. Das schlimmste wurde erwartet. In der Folge durchschritt man tiefe Täler wie in der Saison 1992/93 mit dem absoluten Zuschauer Minusdurchschnitt seit dem Aufstieg in die DDR-Oberliga 1951. Ganze 18.200 Zuschauer wollten die 16 Heimspiele sehen.

Am Saisonende belegte man einen 7. Platz. Step by Step arbeitete man sich Spieljahr für Spieljahr in den 1990er Jahren aus dieser tiefsten Tristesse heraus. Die Namen der Vereine gegen die man damals antrat, findet man heute fast gar nicht mehr ohne größere Suche in Netz wieder. Oder wer weiß auf Anhieb wo Mannschaften wie Reinickendorfer Füchse, FSV Velten, Funkwerk Kölleda oder FV Zeulenroda heute noch spielen? Am 15. Mai 1994 beendete der FC Erzgebirge das Kapitel Amateuroberliga-Nordost, Staffel Süd. Am 30. und letzten Spieltag der Saison verloren die Veilchen beim Tabellensiebenten Wacker Nordhausen zwar 0-1, hatten sich aber schon für die neue Regionalliga-Nordost platziert. Aue schaffte Rang 3.


Am 6. Februar 1993 fing es an. Erstes Pflichtspiel unter neuem Namen. Foto: Archiv Burg
Für das Team von Trainer Lutz Lindemann erfüllten sich zwar nicht alle Träume, aber mit dem Erreichen der neuen Klasse war man beim FCE am Ende zufrieden. Auch weil die Gegner endlich wieder klangvollere Namen hatten. Gegen Mannschaften wie Carl Zeiss Jena, Energie Cottbus oder den 1. FC Union Berlin stieg das Zuschauer Interesse wieder an. Später gesellten sich noch der Chemnitzer FC, Dyamo Dresden und zeitweise der 1. FC Magdeburg dazu. In diesen sechs Spielzeiten in der Regionalliga Nordost kamen 240 Punktspiele zusammen und davon ging es 36-mal in die Hauptstadt nach Berlin. Hertha Zehlendorf, Croatia, Union, BFC, Spandau, TB und wie sie alle hießen. Heutzutage startet der Mannschaftsbus einmal an die Alte Försterei pro Spieljahr. 1994/95 spielten die Veilchen achtmal in Berlin. In den nächsten beiden Spielzeiten auch jeweils siebenmal. Die Spiele in Velten, nördlich von Berlin oder in Babelsberg (Potsdam) im Süden nicht mitgerechnet.

Die Freude in und um Aue war groß im Mai 2000, als sich der Verein aus der Regionalliga-Nordost mit einem 3. Platz für die neue zweigleisige Regionalliga qualifizieren konnte. Ehemals renomierte Ostmannschaften wie Dynamo Dresden, der VfB Leipzig, 1.FC Magdeburg oder der BFC Dynamo

Am letzten Spieltag der Saison 2005/06 bestritt der FC Erzgebirge Aue gegen den bereits feststehenden Absteiger Sportfreunde Siegen ihr 500. Pflichtspiel. Foto: Seifert
schafften dies nicht. Die Lila-Weißen Anhänger hofften und wünschten sich einen Einstufung in die lukrativere Nordstaffel, denn dort tummelten sich in jenem Jahr immerhin acht Mannschaften die schon mal in der 1. Bundesliga spielten: Eintracht Braunschweig, Uerdingen, Rot-Weiss Essen, Fortuna Düsseldorf, Wattenscheid 09, Tennis Borussia, Fortuna Köln und Preußen Münster. Die Vorfreude auf neue Stadien und den neuen Westmannschaften und deren Fans war gross. Eine neue Liga ist wie ein neues Leben. Diese neue Leben dauerte „nur“ 104 Ligaspiele, denn nach 49 Siegen und 21 Unentschieden stand man plötzlich in der 2. Bundesliga. Stolze 413 Punktspiele hat man bis heute in dieser absolviert. (Burg)

Standen und stehen auch heute noch zu ihrem Verein die Fans der Veilchen. Hier beim siegreichen Auswärtsspiel in Burghausen (2-0) im April 2010. Foto: Ede
Geschrieben von Burg am 22.09.2018, 14:01   (1141x gelesen)