Aktuelle News

1984/85 - Eine sensationelle Saison - Wismut Aue qualifiziert sich für den Europapokal

Die Oberligasaison 1984/85 vor 30 Jahren war für die Fans der BSG Wismut Aue anfangs eine Saison der angenehmen Überraschungen, später dann, Ende Mai/Anfang Juni 1985, als gar die Endplatzierung feststand, eine Sensation. Wismut erreichte ihre beste Platzierung seit der Saison 1962/63 (ebenfalls ein 4. Platz) und qualifizierte sich für den UEFA-Pokal. 38 erzielte Tore und gar 12 Siege in der Oberliga für Wismut, das hatte schon Erdrutsch-Charakter. Das gab es lange nicht im Lößnitztal. Auch für den Intertoto im Sommer 1985 war man wieder startberechtigt. Im Vorjahr hielten viele den Intertoto-Platz (ein 8. Platz in der Liga) der Auer für ein Zufallsprodukt, spätestens 1984/85 wußte man das da Kontinuität dahiuntersteckte. War man mit dem Ziel, erneut einen Platz in der oberen Tabellenhälfte zu erreichen gestartet, so bissen sich die Schützlinge von Wismut Trainer Hans-Ulrich Thomale spätestens ab den 7. Spieltag in der Spitzengruppe der Oberliga fest. Es sollte aber die letzte Trainer Saison für Thomale im Lößnitztal sein. Nach zehn Jahren Arbeit im Nachwuchsbereich des FC Carl-Zeiss Jena wurde der damalige erst 36 Jahre alte Thomale 1981 Cheftrainer bei Wismut Aue. Danach ging er zum 1. FC Lokomotive Leipzig und feierte auch dort grosse Erfolge.

Dabei war der Punktspielstart in Aues 33. DDR-Oberligasaison nicht gerade berauschend. Zwar gewann man am 1. Spieltag, überraschend mit 2-1 beim Bezirksrivalen FC Karl-Marx-Stadt in dessen Stadion, doch folgten zwei deftige Niederlagen mit 0-3 gegen Dresden/h und gegen BFC Dynamo 0-4/a. Doch in den folgenden 10 Punktspielen blieb man ungeschlagen. Rechnet man noch die zwei Pokalsiege gegen den BFC und Dessau hinzu, waren es gar 12 Spiele. Erst das Pokalaus beim BFC, drei Tage vor Heiligabend 1984, beendete diese Serie. Nach einem begeisterten 3-1 Hinspielsieg verlor man das Rückspiel mit 0-2 und schied aus dem FDGB-Pokal aus. Doch der seit dem 7. Spieltag errungene 5. Platz zur Winterpause, stellte alles in den Schatten. Der schon 34-jährige Holger Erler spielte eine hervorragene Rolle und wurde von der FUWO auch in die Elf der 1. Halbserie gewählt. Erler lief in seiner vorletzten Saison immerhin noch 28 (inkl. Pokal) mal auf. Gleich Vier DDR-Nationalspieler hatte Aue in jenen Zeiten in ihren Reihen: Torwart Jörg Weißflog (15 Spiele), Stürmer Harald Mothes (1), Mittelfeldspieler Steffen Krauß (2) und Verteidiger Bernhard Konik (1).

Am 13. April 1985 bezwang Wismut Aue Chemie Leipzig 4-3.

Der Grundstein für den Erfolg in der Saison 1984/85 wurde im heimischen Otto-Grotewohl-Stadion gelegt. 10 Siege, bei 2 unentschieden und nur einer Niederlage gegen Dresden sprachen Bände. Man war wieder eine Macht im Lößnitztal. Die Zuschauer dankten es mit dem drittbesten Besuch aller Oberligamannschaften. Die 12.077 im Duschschnitt waren sogar noch besser wie der Gesamtdurchschnitt der Oberliga, der bei 10.357 lag. An Zuschauerchrösus Dynamo Dresden (Ø 24.769) war freilich nicht vorbeizukommen. Knapp vor Aue lag Absteiger Chemie Leipzig mit 12.1902 pro Heimspiel. Auswärts zeigte Aue ebenfalls bemerkenswerte Leistungen. Neben den zwei Siegen in Karl-Marx-Stadt und Riesa ließen auch die Remis in Magdeburg (2-2) und Jena (0-0) aufhorchen. Die zweite Serie mit 11-1 Punkte zwischen den 18. und 23. Spieltag sicherte dann letztendlich den vierten Rang, um den es Anfang Mai 1985 so eine Art „Endspiel“ gab. 25.000 Zuschauer in Aue waren Zeuge wie Wismut mit einem 2-0 Sieg den 1.FC Magdeburg in einem temporeichen, begeisternden Spiel niederrang. Steffen Krauß und Harald Mothes zeichneten für die beiden umjulbelten Tore verantwortlich. Mothes mit 13 Punktspieltoren und 2 Pokaltoren, war Aues einziger Spieler der bei allen 36 Pflichtspielen in dieser Sasion auf dem Platz stand. Am letzten Spieltag, es war der 1. Juni 1985, half dann der FC Rot-Weiß Erfurt mit einem 4-0 Sieg über Aues ärgsten Rivalen 1. FC Magdeburg den vierten Platz zu verteidigen. Ein Remis hätte den Magdeburgern, Aufgrund der viel besseren Tordifferenz, schon genügt. (Burg)



Die Auer Mannschaft in der Saison 1984/85. Quelle: mit freundlicher Genehmigung KKN














Auer Fußball Historisch zum nachlesen:
1968 Neue Kassenanlage

1994 Als die Sprungmatte brannte im Stadion

1994 Für die Neue Regionalliga Nordost qualifiziert

1988 Bau der Flutlichtmasten

1963 Der Namen Wismut Aue ist zurück
Geschrieben von Burg am 26.04.2015, 17:18   (2701x gelesen)